Weder Entgeltfortzahlung noch Krankengeld - und nun?
Hallo,
folgende Situation:
mein Arbeitgeber hat aufgrund häufiger Krankheit (damals 8 Wochen, aber mit verschiedenen Diagnosen) die Entgeltfortzahlung eingestellt. Nach diesen 8 Wochen fing ich wieder 4 Tage an zu arbeiten, dann war ich wieder den Rest des Monats Dezember krank.
Der Arbeitgeber hat dann nur für diese 4 Tage Entgelt gezahlt (Monat Dezember)
Im Januar kam dann das Januargehalt + ein Teil Nachzahlung von Dezember.
Im Februar die Meldung die Entgeltfortzahlung wird eingestellt bis man den Sachverhalt mit der KRankenkasse klären kann.
Die Krankenkasse sagt: Krankengeldanspruch ab 28.2. bis dahin Entgeltfortzahlungsanspruch.
Ab da war ich auch durchgehend über 1 Jahr im Krankengeld. Der AG ging aber einen Schritt weiter. Er forderte das im Januar gezahlte Gehalt zurück und sagt ab 4.12. kein Entgeltanspruch, die AOK sagt ab 28.2. Krankengeld.
Nach ein paar Anwaltsbriefen hin und her kam ein Mahnbescheid, man fordert das Geld zurück. Nach Widerspruch ging das ganze natürlich zum Gericht, laut Anwältin dauert es nun bis zur Klärung.
Dann.... 1. Arbeitsmonat nach Krankheit.... der Mahnbescheid vor Gericht wurde zurückgenommen. Die Erklärung folgte mit Blick aufs Konto, es kam kein Gehalt. Der AG verrechnete einfach seine Forderung mit dem jetzt wieder zustehenden Gehalt und zog den Mahnbescheid zurück.
Für den AG war die Sache damit geklärt. Zeitgleich verließ meine Anwältin leider die Kanzlei, ihre Kollegen sind absolut unfähig und kümmern sich nicht. Aussage der jetzt zuständigen Anwältin "Haben Sie Ihre Ansprüche damals gerichtlich geltend gemacht?"
"Nein, es gingen zwar ein paar schreiben hin und her, dann habe ich aber ihre Kanzlei eingeschaltet"
"Dann kann ich ihnen leider keine Hoffnung machen, dass sie das Geld je wiedersehen".
Mir fehlen somit nun 3 Monate Geld, (4.12. - 27.2.) dort bekam ich kein Krankengeld und kein Entgelt. Da ich auch nicht gerade viel verdiene und die lange Krankheit alle Rücklagen aufgefressen hat ..... ist das für mich ein großer Verlust.
Gibt es denn hier irgend eine Chance doch noch an das Geld zu kommen? Es kann doch nicht sein, dass AOK und Arbeitgeber beide sich nicht zuständig fühlen? Und man mich von anwaltlicher Seite so alleine lässt. Es geht um Dezember 16 - Feb. 17, also auch schon lange her, die anwaltlichen Schreiben zogen sich halt ewig und es passierte lange nichts. Jetzt stehe ich halt einfach im Regen und weiß nicht weiter.
Hat jemand Tipps?
VIelen Dank !!!!!
1 Antwort
der Arbeitgeber hat 6 Wochen Lohnfortzahlung. Dann tritt die Krankenkasse ein. Voraussetzung, das jede AU Bescheinigung auch unverzüglich der Krankenkasse übersandt wird, auch dann schon wenn der AG noch zahlt. Frist für Übersendung steht auf AU, am besten aber immer sofort, das nichts vergessen wird oder postalisch zu lange dauert.
Überprüfe das mal. Wenn das alles richtig wäre, hätte man wahrscheinlich kein Anwalt gebraucht.
Was ich geschrieben habe, gilt für die gleiche Erkrankung. Gibt es verschiedene kann die Lohnfortzahlung AG länger sein.