Was sind Vorinkasso-kosten?
Ich hab vergessen meine Stromrechnung zu zahlen, war dann 2 Monate auf Montage und als Ich nach Hause kam, war es dunkel.... insgesammt war Ich 3 Monate Strom schuldig + Mahngebüren, aus+wieder einschaltung + Vorinkasso (30€) ...diesen Begriff habe ich noch nie gehört...was soll das sein??? Bin bei "Leipziger", quasi der Mafiaverbund aus Verkehrsbetrieben, Wasserwerken und Stadtwerken-Stromlieferant in Leipzig. Ich habe diesen Posten noch nie zuvor gesehen, und will eigentlich, nachdem sowohl Öfis, Nebenkosten und Strom in den letzten Monaten hier in unermessliche Höhe gestiegen sind auch kein Geld zum Fenster hinaus werfen. Ich wäre sehr dankbar für eine gute Erklärung :)
3 Antworten
Das ist im Prinzip ein Fantasieposten, um dem Schuldner noch ein bisschen mehr Geld abzuknöpfen.
Bei Zahlungsverzug sind vom Schuldner nur die tatsächlich angefallenen, unvermeidlichen, direkten Kosten zu erstatten (z.B: Briefporto, Rücklastschriftgebühren usw.). Ausdrücklich davon ausgenommen ist z.B. Personalaufwand, der häufig als Begründung aufgeführt wird (vgl. Rechtsprechung des BGH)
Ich halte diese 30 Euro also für nicht gerechtfertigt und auch nicht durchsetzbar. Da parallel dazu schon Mahngebühren gefordert werden, würde ich das komplett streichen
Eine Ergänzung: Stromunternehmen sind ggf. berechtigt, Kosten für die Forderungs-Verfolgung geltend zu machen. Es gibt da einen Mini-Passus in den Gesetzen (StromGVV). Allerdings sind 30€ purer Unfug und frei erfunden.
Erst mal danke an ALLE bisherigen Antworten, dass diese Forderung unbegründet und pure Abzocke ist denke Ich mir auch...... Ich habe am Telefon (sehr freundlich) nachgefragt und der Sachbearbeiter hat mir sehr pampig erklärt, das Ich den vollen Betrag zu zahlen habe, oder sie schicken den Techniker nicht los...ohne STrom waren mir leider die Hände gebunden und Ich musste erst einmal Überweisen. Ich würde allerdings eine Rechnung mit Kostenschlüßel zugesendet bekommen. Ob der Posten Vorinkasso darin erklärt wird konnte mir der Herr am Telefon aber "leider auch nicht genau erklären".... Ich bin mal gespannt :(
Das heißt, dass du den Posten bereits bezahlt hast?
Man hätte sich gegen den Posten Vorinkasso wie gesagt wehren können und mit Hilfe eines Gerichtes die Wiederaufnahme der Stromlieferung erzwingen können.
Wie hoch sind denn die Einzelposten? Also auch die Kosten Abschaltung und wiedereinschaltung?
Ich denke, dahinter verbergen Kosten für die Sachbearbeitung den Mahnprozesses. Ich zweifel aber, dass das ohne Nachweis der tatsächlichen Kosten zulässig ist.
Mahnkosten sind vom Gesetzgeber ziemlich klar geregelt. Nicht alle Kosten kann ein Unternehmen auf diese Weise eintreiben. Also denken sie sich neue Postionen aus.
Ich würde einfach mal nachfragen, was sich dahinter verbirgt und ggf. um Kostennachweis bitten.
Auf jeden Fall solltest Du zumindest die Hauptforderung plus + Mahngebüren, aus+wieder Einschaltung umgehend zweckgebunden an den Versorger bezahlen.(im Verwendungszweck des Überweisungsträgers fixieren)
In wie weit die 30 € rechtens sind kann ich nicht sagen
Ich würde das Unstrittige überweisen und folgendes schreiben: "Wertes Stromunternehmen. Die Außenstände sind UNTER VORBEHALT bezahlt. Sie werden aufgefordert, binnen 7 Tagen die Stromlieferung wieder aufzunehmen. Bei Weigerung werde ich einen Anwalt mit dem Antrag einer einstweiligen Verfügung beauftragen. Im übrigen weise ich den Posten 'Vorinkasso' als unbegründet und frei erfunden zurück. beachten Sie, dass sie verpflichtet sind, etwaige zusätzlich geforderte Gebühren genauestens aufzuschlüsseln und zu begründen. Insofern erwarte ich eine Begründung und genaue Aufschlüsselung dieses Postens, sowie eine Rechnungskopie des Leitungsbetreibers hinsichtlich der Kosten für Abschaltung und Wieder-Einschaltung."