Was passiert bei einer Wertsteigerung einer Immobilie - Hypothek?

11 Antworten

Schuldet dann Person A der Bank dann 350.000 € oder immer noch nur 250.000 und die restlichen 100.000 € an Wertsteigerung landen in der eigenen Tasche ?

 

Wie kommst Du denn auf so etwas? Du Schließt einen Darlehensvertrag über 250.000 € ab und schuldest der Bank genau diesen Betrag zzgl. Zinsen.

Eine Wertsteigerung oder ein Wertverlust hat doch keine Auswirkungen auf das Darlehen.

Als anderes Beispiel: Du leihst Dir von einem Freund 5.000 €, um Dir ein Auto zu kaufen. Danach setzt Du das Auto gegen eine Hauswand, so dass das Auto hinterher nur noch 100 € Wert ist.

Schuldest Du deinem Freund wegen der Wertänderung dann nur noch 100 €?

Und was passiert eigentlich genau wenn die Immobilienblase platzt ?

 

Eine Immobilienblase, wie es sie in Spanien oder USA gegeben hat, gibt es in Deutschland noch nicht.

Was dann passiert?

Die Hauskäufer werden ihre Kredite nicht mehr finanzieren können und die Immobilien werden Zwangsversteigert. Aufgrund der fehlenden Nachfrage werden diese dann zu Schleuderpreisen verkauft oder bleiben leer.

Die Banken werden hier ein massives Verlustgeschäft einfahren. Das beste Beispiel hierfür dürfte die Insolvenz der "Lehman Brothers" im Jahr 2008 gewesen sein.

An der Hypothek ändert sich durch die Wertänderung des Hauses rein gar nichts.

Wenn eine Grundschuld von 250 T€ eingetragen ist, dann bleibt das auch so.

Der Grundschuld liegt ja ein Darlehen zu Grunde. Die Darlehenssumme steigt ja auch nicht nachträglich nur weil das Haus jetzt mehr wert ist.

Die Bank hat dem Kunden Geld geliehen und bekommt auch nur den Betrag plus Zinsen zurück; die Wertentwicklung ist die Freude oder das Problem des Immobilienbesitzers.

Wenn die Immobilienpreise fallen, kann das dazu führen, dass eine Bank bei einer Zwangsversteigerung nicht mehr den Darlehensbetrag herausbekommt - deshalb geben Banken ja am liebsten maximal 60% des Beleihungswerts; für Kredite bis 80% verlangen sie schon höhere Zinsen und noch höhere Kredite werden nur in Ausnahmefällen vergeben.

In den USA sind Immobilienkredite in den Nuller Jahren im Vertrauen auf einen weiteren Anstieg der Immobilienpreise gern über den Kaufpreis hinaus vergeben worden (dann konnte man noch Makler, Umzug und das nächste Auto aus dem Kredit mitbezahlen). Tilgungen der Darlehen wurden nicht erst verlangt - man ging davon aus, dass die Kunden nur die Zinsen bezahlen und das Darlehen dann beim profitablen Weiterverkauf auf einen Schlag abzahlen würden.

Dabei hat man dann auch großzügig über zu geringe Einkommen hinweggesehen - das war eine der Hauptursachen der letzten großen Finanzkrise.

In Deutschland ist man da nicht ganz so anfällig und hat seitdem die oben beschriebenen Regeln noch verschärft.

Er schuldet der Bank die Tilgung des Darlehens, welches er aufgenommen hat, nebst den Zinsen, die vereinbart wurden.

Er hat 250.000,- € aufgenommen, diese hat er zurück zu zahlen.

Er hat nun aufgrund der Wertsteigerung 50.000,- € stille Reserven.

Wer eine selbstgenutzte Immobilie aus aktivem Arbeitseinkommen tilgen muss, sollte keine selbsgenutzte Immobilie haben.

Banken interessieren sich nicht für Arbeitslosigkeit, Krankheit, Unfall, Berufsunfähigkeit oder Pflegebedürftigkeit. Meist werden solche Kredite aber nur gegen das vorzeitige Ableben mit einer Risiko-LV besichert. Die anderen Risikofälle sind aber allesamt wahrscheinlicher.

Wenn der Wertzuwachs der Bank zustünde, dann würde ich noch heute in einer der interessantesten Wertzuwachsgegenden eine Privatbank eröffnen.

Wenn sich jemand den Unterhalt seines Hauses nicht mehr leisten kann, dann verkauft er es, egal wie er dazu gekommen ist (geschenkt, geerbt, gebaut, gekauft). Wenn er es nicht tut, stehen irgendwann die Gläubiger in der Tür, und es wird zwangsversteigert. Wenn noch ein Kredit zu tilgen ist, veranlasst das die Gläubigerbank.

Wenn der Verkaufserlös seine Schulden nicht abdeckt, dann bleibt er auf Restschulden sitzen. Diese darf er dann abstottern.