Was muss sich ein Auszubildender alles gefallen lassen?
Mein Sohn, vor vier Wochen 18 jahre alt geworden, hat vor sechs Wochen seine Lehrstelle bekommen, als Bäcker! Nun habe ich gerade erfahren, dass er nicht so ganz glücklich mit dem Chef der Backstube und seinen Kollegen ist, er hat wohl in der ganzen Zeit noch nicht einmal seine Pause von 30 Minuten bekommen, hat noch kein Berichtsheft bekommen und die Leute sagen ständig fiese Sachen zu ihm, so wie "Du brauchst kein Frühstück, du bist doch schon fett genug!" ( 1,81m groß und wiegt ca. 90 Kilo, also bestenfalls ein wenig mollig). Der eine hat ihn schon als W.........bezeichnet, dann ständig solche Aussagen wie "Gott bist du doof, kannst du das etwa auch nicht" und rempeln ihn an und sagen "Mensch lauf schneller!" Der oberste Chef kommt wohl immer erst um acht Uhr morgens und bekommt davon nichts mit. Da er noch in der Probezeit ist, traut er sich nichts zu sagen! Ich denke, das darf er sich nicht gefallen lassen oder liege ich da falsch? Was kann er machen, damit er seinen Ausbildungsplatz nicht verliert?
14 Antworten
Er sollte auf alle Fälle die Lehrstelle wechseln, man kann entsprechende Anträge auf Härtefall (hierfür am Besten Protokoll anfertigen was zu ihm gesagt wurde, wann es zu ihm gesagt wurde, wann,wie und ob lange er Pause machen konnte) bei den zuständigen Kammern stellen (IHK, o.ä.) oder über das zuständige Arbeitsamt schauen ob es vielleicht noch möglich ist in einer anderen Bäckerei die Ausbildung fort zusetzten. Was er aber definitiv tun sollte ist eine Beschwerde an die Bäckerinnung zu schreiben und seinen Fall darzulegen, die sehen es nicht gern wenn einzelne Betriebe ihren ganzen Stand in den Schmutz ziehen. Und dem obersten Chef sollte er auch berichten was da abgeht. Aber etwas sagen und sich wehren sollte er auf jeden Fall.
Ob man Abi hat oder nicht ist ja da erstmal egal. Es gibt Arbeitsschutzgesetze und an die hat sich jeder zu halten, wo kommen wir denn da hin, wenn man sich bei sowas nicht beschwert? Da können ja dann alle mit ihren Azubis machen was sie wollen.
Nur weil da andere Sitten herrschen muss man sich noch lange nicht alles gefallen lassen. Mein Vater arbeitet auch auf dem Bau, aber sowas passiert eigenartiger Weise nicht bei ihm, klar n paar Sticheleien, aber der beschriebene Fall grenzt an Mobbing und das ist laut Gesetz verboten. Und niemand, nicht mal eine kleine Bäckerei will von einem Azubi wegen Mobbing belangt werden-das macht sich PR technisch ganz schlecht.
Hallo,
es gibt sowas wie Verträge u da haben sich auch solche Betriebe dran zu halten! Dann gibs sowas wie Jugendarbeitsschutzgesetzt, wo z. B. sowas wie Pausenzeiten (Dauer usw.) gereglt sind!
Und beleidigen lassen, braucht sich niemand.
Vielleicht sollte er mal mit den Kollegen im einzelnen reden. Wenn das nichts bringt, mit dem Chef sprechen.
LG
der nächste höhere Schritt wäre die für euch zuständige Handwerkskammer ...
Hallo ich bin gelernte bäckereifachverkäuferin und definitiv darf dein Sohn sich das nicht gefallen lassen..die Pause steht ihm zu und bei einer ruhigen Minute (!) sollte er die Pause einfach machen..zu den Kollegen: auch mal Konter geben,nicht auf den Mund gefallen sein..in jeder Backstube herrscht ein rauer Ton (war sehr oft dort zum helfen)..sie wollen wohl austesten wie weit sie gehen können und was er ihnen alles nach schleppt..mit der zeit werden sie merken das er auch mal den Mund aufreißt wenn ihn etwas stört..zum Chef: einfach schlucken ist am besten
Mein Chef war damals so drauf das er sich die Hand brach weil er vor Wut gegen die frostatür schlug..hab mir viel anhören müssen..man muss überlegen das der Chef sich nicht um jeden einzelnen kümmern kann..sein Tag besteht eben nur aus Arbeit..vielleicht sollte dein Sohn sich mal mit ihm zusammen setzen wenn er sich in seinem Büro befindet..
Naja der Spruch Lehrjahre sind keine herrenjahre hat schon was zu heißen.. Wenn er sich nicht unter Kriegen lässt dann wird er schnell sein Platz finden 😉
DH! Da liest man die kompetente Insiderin ;-)
Mit dem Chef und am besten dabei auch noch die andern reden. So was ist immer eine Überwindung und kostet auch viel Mut und Selbstbewustsein , aber Mobbing oder unsymphatische Kollegen muss man den gar aus machen. Sonst wird ihr Sohn Depressiv und krank.
Besser wäre wenn er allein den Mut aufbringt und zeigt und schlagfertigkeit erlernen. Ich muss auch ran wenn ich wieder arbeiten muss.
....stimmt.....
ich würde mal mit seinem Chef sprechen, wenn das nichts ändert, mit der Arbeiterkammer Verbindung aufnehmen.
Es ist eher hinzunehmen, dass dein Sohn einen anderen Lehrplatz annimmt, als dass er in einem Jahr Gastritis bekommt!
Der Sohn einer Freundin lernte Konditor. (Wollte es lernen!) Bereits in der ersten Woche sollte er einen 50 kg Sack Mehl (!!) in den 3. Stock tragen... der Sack fiel runter und war natürlich kaputt. Der "Meister" gab dem Jungen einen Fusstritt in den.... du weisst schon, und meinte, solch ein "A...L..." hätte er noch nie gesehen, die Kosten würden ihm vom Lohn abgezogen.
Das ist der Ton bei manchen "Lehrfirmen". Dagegen muss etwas getan werden, bitte, stehe hinter deinem Sohn!
LG
Du solltest schon zwischen Rechtswidrigkeiten und ein paar rauhen Worten unterscheiden.
Eine Beschwerde ist erst angesagt, wenn der Chef die Pause verbietet oder verhindert. Kollegen können viel reden, haben in solchen Dingen aber nichts zu sagen.
So ein Ding mit Lohnabzug ist natürlich rechtswidrig und nicht hinzunehmen, aber von einem bösen Chef ist hier in der Frage nichts zu lesen.
danke Jorgfried, ich weiss.
Darf ich dir etwas zum Lesen anbieten?
Danke
Du bist sicher in einem anderen Refugium unterwegs. In der Produktion und auf dem Bau herrschen andere Sitten. Das wird keine Beschwerde ändern. Entweder man lernt es, sich durchzusetzen und findet seinen Platz oder man macht was anderes.
Vermutlich hat er aber kein Abitur mit Aussichten auf eine Banklehre oder ein Wirtschaftsstudium.