Was kann bei dem Kaufvertrag schief gehen?

18 Antworten

Was bei diesem Vertrag, so wie du ihn beschreibst, schief geht ist, dass er komplett unwirksam wäre. Ein Kaufvertrag rund um Immobilien ist grundsätzlich nur mit Notar wirksam. So will es das Gesetz.

Ich unterstelle, dass die Maklerin das ganz genau weiß, aber es ihr einzig und allein darum geht, ihre Provision schnell in Rechnung stellen zu wollen. Das ist aber nicht in Ordnung. Auch die Maklerin muss warten, bis der Notar einen Termin frei hat.

Der Notar setzt nicht einfach nur den Vertrag auf. Er holt sich beispielsweise auch einen Grundbuchauszug. Denn es ist zu prüfen, ob es vielleicht irgend welche Rechte anderer gibt, die dem Verkauf entgegen stehen. Außerdem wird euch der Notar alles erklären, das gehört zu seiner Aufgabe.

Hier ist sicher gemeint, dass der Notar keine Zeit hat den Vertrag vor dem eigentlichen Termin zur Unterzeichnung ausführlich zu erklären. Das sollte aber im allgemeinen auch ein Makler können.....ich kann es.

@AchIchBins

Dann muss sich der Notar die Zeit während dem Termin nehmen. Es gehört zu seiner Aufgabe, den Beteiligten alles zu erklären, was unklar ist, sodass jeder weiß, wofür er unterschreibt. Und ich bin sicher, diese Zeit hat er mit eingeplant.

@Renick

Klar, ETWAS Zeit ist immer, aber niemals um den gesamten Vertrag ausgiebigst zu erklären. Dafür ist dann im "Notfall" ein kostenpflichtiger Zweittermin nötig.

Ihr solltet der Maklerin die rote Karte zeigen.

Ein Abschluss eines Kaufvertrags für eine Immobilie ist nur über einen Notar möglich.

https://dejure.org/gesetze/BGB/311b.html

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Auf jeden Fall einen Anwalt einschalten. Kostet zwar etwas. Ist aber immer noch besser als einen Vertrag einfach so unterschreiben. Außerdem einen anderen Makler nehmen. Ein Makler der einem nichts erklären kann sollte sich einen anderen Job suchen.

Die Maklerin zu wechseln oder am liebsten komplett verzichten wäre ein Traum für uns. Leider wurde sie von der Verkäuferin ausgewählt und jetzt müssen wir 3,57% an sie zahlen nur für die Vermittlung.

Die Maklerin kann die Fragen selbst nicht klären (hat den Vertrag kopiert und angepasst).

Die Maklerin hat also selbst einen Vertrag zusammen geschustert. Möglicherweise so, wie ihn der gleiche Notar immer macht.

Was könnt Ihr tun? Euch alle Punkte ankreuzen, die unklar sind und Eure Fragen dazu notieren. Ein Notar ist u. a. dazu da, den Kaufvertrag von Anfang bis Ende vorzulesen, bevor er unterschrieben wird und er muss auch Unklarheiten erklären oder gar Änderungen machen, wenn der ein oder andere Satz nicht auf die Situation passt.

Gute Notare nehmen sich die Zeit, einen Vertrag nicht nur vorzulesen, sondern die einzelnen Sätze auch zu erklären. Somit habt auch Ihr die Gelegenheit, Eure Fragen anzubringen und den Sinn genau erklären zu lassen. Gibt es etwas, womit Ihr nicht einverstanden seid, ruhig vorbringen und um Änderung bitten. Der Kauf an sich sollte daran nicht scheitern.

Vielleicht findet Ihr vor dem Termin noch jemand, der sich etwas auskennt und der Euch das ein oder andere erklären kann.

Ich habe nur (!) mit guten Notaren zu tun, die erklären gerne, aber nur im zeitlich abgesteckten Rahmen, denn der nächste Termin steht schon an. Für extrem ausführlichere Auskünfte wird dann auf einen extra/weiteren Termin verwiesen .... und berechnet. Aber die Erklärung sollte doch auch die Maklerin geben können!

Wenn ihr den Vertrag nicht von einem Fachmann (Anwalt, Immobiliensachbearbeiter eines Kreditinstitutes...) prüfen lassen wollt oder könnt:

  • Passagen, die ihr nicht sofort versteht, mehrfach lesen und ggf. recherchieren, was einzelne Begriffe bedeuten
  • Fragen notieren mit Hinweis, auf welchen Punkt im Kaufvertrag sich die Frage bezieht
  • beim Notartermin wird der Vertrag ohnehin vorgelesen und ihr könnt euch Fragen dazu vom Notar beantworten lassen - der Notar muss sicherstellen, dass ihr die Inhalte des Vertrages kennt
  • die Maklerin bei der Sache getrost vergessen - Makler wollen verkaufen und ihre Provision kassieren und sie sind in gefragten Gegenden absolut verkäuferorientiert

Der Teil mit der Maklerin ist blanker Unsinn. Das ist vergleichbar mit ..."Die Bäckereifachverkäuferin will nur ihre Brötchen verkaufen"...aha, wie außergewöhnlich :O lol

Der Punkt der hier erwähnt werden muss ist, dass die Maklerin in der Lage sein sollte den Notarvertrag zu erklären, so mache ich es nämlich.

@AchIchBins

Du magst es für Unsinn halten - aber es ist meine persönliche Erfahrung und zwar nicht nur von einem Makler, dass ein Übermaß an Kaufinteressenten offenbar dazu führt, dass selbige keinen Stellenwert mehr haben. Undurchsichtige Bieterverfahren, ausladende Forderungen, Besichtigungen und Exposés, die diesen Namen eigentlich nicht verdient haben...ein Makler verschwieg, dass das von ihm beworbene Haus bereits rechtskräftig notariell (!) verkauft war, ein anderer maulte mich an, weil ich nach der Besichtigung eine Absage erteilte und er Kosten und Mühen umsonst gehabt hätte. Gekauft habe ich letztlich von privat, vermisst habe ich nichts, der Kaufvertrag wurde vom Notar ausreichend erklärt - ich will nicht alle über einen Kamm scheren, aber mein Vertrauen in Makler hält sich nach meiner Erfahrung in Grenzen, insbesondere angesichts der horrenden Provision, die ein Käufer an den Makler leistet. Wenn du zwischen Käufer und Verkäufer keinen Unterschied machst, freut mich das - schön wäre, wenn alle Makler dies täten.

@Maro95

Danke für die "Ergänzung". Ja, es gibt qualitative Unterschiede, keine Frage. Der Satz las sich eben auch nach "alle über einen Kamm scheren". Es ist Vielen nicht geläufig, aber in vielen vielen Fällen gibt der Verkäufer das Prozedere vor. Ein Makler kann und muss (!) eine Immobilie auch vermarkten (verkaufen), davon lebt er und zahlt seine Miete, Essen und das Taschengeld für die Kinder. Ein Makler ist daher auch mal "gezwungen" Vorgaben bestmöglichst umzusetzen obwohl er vll. nicht davon überzeugt ist, das Maklerleben ist nur in den seltensten Fällen ein Zuckerschlecken.