Was ist der Unterschied zwischen effektiven und kalkulatorischen Zinsen?

2 Antworten

Zinsen können entweder einen tatsächlichen oder einen kalkulatorischen Aufwand verursachen.

Beispiel:

  • Die Zinsen für ein gewährtes Darlehen stellen einen tatsächlichen Aufwand dar.

  • Für gebundenes Kapital (z.B. im Lager) fallen zwar keine tatsächlichen Zinsen an. Dem Unternehmen entgehen aber reale Zinserträge, weil das in den Vorräten gebundene Geld ja auch irgendwo gewinnbringend angelegt sein könnte. Um diesen entgangenen Zinsertrag auszugleichen, werden kalkulatorische (Lager-)Zinsen berechnet, die dann durch die Umsatzerlöse wieder hereingeholt werden müssen.

Der effektive Zins ist wieder eine etwas andere Baustelle. Das beinhaltet neben den Zinsen sämtliche Kosten des Darlehens (u.a. Disagio) und wird prozentual auf die nominale Kredithöhe bezogen.

effektive Zinsen sind die, die konkret für Darlehen bezahlt werden. Sie gehen in die GuV-Rechnung ein. Kalkulatorische Zinsen sind Kosten, die kalkuliert werden. Neben den effektiven Zinsen sind darin noch Zinsen für das eingesetzte Eigenkapital enthalten. (die nicht konkret bezahlt werden, sondern als "entgangener" Gewinn betrachtet werden.