Was bringt es wirklich Gewerkschaftsmitglied zu sein?

8 Antworten

Es lohnt sich wirklich diese Fragestellung differenziert zu betrachten.

Eine Gewerkschaftsmitgliedschaft hat nur einen erkennbaren Nachteil, die Mitgliedschaft kostet 1% des Bruttolohns.

Ein weiterer Nachteil kann hinzukommen, nämlich dann wenn man mit dem was die Gewerkschaft fordert bzw. als Lobbyarbeit leistet nicht einverstanden ist.

Der Nutzen der Gewerkschaften überwiegt allerdings eindeutig.

Ist der Arbeitgeber tarifgebunden und der Arbeitnehmer Gewerkschaftsmitglied, so besteht ein Rechtsanspruch auf tarifliche Bezahlung. Der Ehrlichkeit halber muss erwähnt werden dass die Arbeitgeber in der Regel auch die nicht in der Gewerkschaft organisierten Arbeitnehmer tariflich bezahlen.

Tarifverhandlungen und Abschlüsse zur Erhöhung der Entgelte, Verbesserung der Arbeitsbedingungen (Manteltarif) der betrieblichen Altersvorsorge bzw. Altersteilzeit. Hier gilt, je mehr Arbeitnehmer organisiert sind, desto durchsetzungsfähiger ist die Gewerkschaft.

Als Gewerkschaftsmitglied hat man einen kostenlosen Arbeitsrechtsschutz, in der heutigen Zeit ist das nicht zu unterschätzen.

Die Gewerkschaften wirken durch Lobbyarbeit der weiteren Verschlechtung der Arbeitsbedingungen entgegen, davon profitieren auch Arbeitnehmer in nicht tarifgebundenen Betrieben. Zudem, viele Arbeitsbedingungen, die uns heute selbstverständlich erscheinen, wurden in der Vergangenheit von Gewerkschaften erkämpft. Je stärker die Gewerkschaften sind desto mehr Einfluss haben sie auf die politischen entscheidungsträger. Gerade heute ist es wichtiger denn je dass die Interessen der Arbeitnehmer möglichst gut vertreten werden, in den Programmen der meisten Parteien werden deren Interessen nicht mehr gut vertreten (freundlich ausgedrückt).

Die Gewerkschaft unterstützt auch in nicht tarifgebundenen Betrieben bei der Wahl eines Betriebsrats.

Ist die Zahl der organisierten Arbeitnehmer innerhalb eines Betriebs groß genug, besteht auch eine Chance den Arbeitgeber davon zu überzeugen dass es nicht nur Nachteile hat wenn der Betrieb tarifgebunden ist.

Sie sehen, es spricht einiges dafür in die Gewerkschaft einzutreten, oder dort Mitglied zu bleiben.

Peter Kleinsorge

Gerade deswegen: Eine Gewerkschaft kann dir helfen, deine tariflichen Ansprüche durchzusetzen (z.B. durch rechtliche Beratung oder auch vor dem Arbeitsgericht), bzw. kann sich dafür einsetzen, dass dein Betrieb einen ordentlichen Tarifvertrag bekommt.

Wenn die Gewerkschaft in dem Betrieb allerdings kaum Mitglieder hat, kann auch die beste Gewerkschaft nicht viel ausrichten.

''Was bringt es wirklich Gewerkschaftsmitglied zu sein?''

  • Wenn der Arbeitgeber in der Tarifvertrag schließenden Partei (Partei hier nicht im Sinne von Politik, sondern als Vertragspartei) ist, dann gilt der Tarifvertrag als Gewerkschaftsmitglied für dich und du könntest die Leistungen daraus einklagen.

http://www.buzer.de/gesetz/864/a11567.htm

ja,ja die Gewerkschaften,....

@wernilein

Und ''nichts mehr.'' ist als Antwort besser oder wie?

als gewerkschaftsmitgleid hast du unter anderem eine rechtsschutzversicherung und zusätzlich eine vertretung die dich im betrieb unterstützt. hilft noch mehr wenn es einen betriebsrat, eine mitarbeitervertretung oder einen personalrat gibt.

Ist bestenfalls sinnvoll wenn es einen Betriebsrat in der Firma gibt.