Was braucht man für ein Notendurchschnitt um Sozialversicherungsfachangestellter zu werden?

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Abitur oder besser gesagt das Wissen daraus ist nicht erforderlich, um den Beruf zu erlernen.

Allerdings ist es oft so, daß sich die Arbeitgeber die Rosinen aus den Bewerbern picken und sich oftmals Kandidaten mit Abitur aussuchen. Dann helfen Dir natürlich auch mit mittlerer Reife die besten Noten nix, wenn Dein vielleicht zukünftiger AG auf Abitur fixiert ist.

Wie kommst Du auf den Job und welchen Schwerpunkt soll die Ausbildung haben (Krankenversicherung, Rentenversicherung, Unfallversicherung etc.)? Was erwartest Du von der Ausbildung und Deiner späteren Tätigkeit als Sofa? Hast Du Dich schon beworben und bietet Dir Dein potentieller Arbeitgeber eine Weiterbildung zum Betriebswirt an?

Mit der Sofaausbildung alleine kannst Du heute keine Fliege mehr hinter dem Ofen vorlocken. Wenn Du später mal aufsteigen willst, brauchst Du mehr als nur die Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten. Die Ausbildung ist sehr fachspezifisch und die Bewerbung in einer fachfremden Branche nicht immer ganz einfach, sollte Dir der Job mal nach 10 oder 15 Jahren zum Hals raushängen.

Von daher ist es schon empfehlenswert, vielleicht gleich im Anschluß die Weiterbildung z. B. zum Krankenkassenbetriebswirt (ja nach Fachrichtung) oder ein Stufium anzuhängen, wenn Du einmal mehr sein möchtest, als bloß ein Sachbearbeiter auf Lebenszeit.

Vielleicht ein paar Worte zum Beruf und zur Ausbildung selbst:

In der Ausbildung selbst mußt Du Dich viel mit sehr trockener Materie herumschlagen.

Das SGB (Sozialgesetzbuch) wird Dein bester Freund und trockener Gesetzestext steht an der Tagesordnung. Du mußt lernen, solche Texte zu lesen, richtig zu interpretieren und damit im Alltag umzugehen und Entscheidungen zu treffen.

Dazu gehört auch entsprechender Schriftverkehr (z. B. Ablehungen von Leistungsanträgen) in Form von rechtsmittelfähigen Bescheiden. Du solltest Dich im jeweiligen Gesetz gut auskennen und wissen, was Du wo findest. Oftmals hast Du Publikumsverkehr oder zumindestens am Telefon Kontakt mit "Deiner Kundschaft".

Als Sozialversicherungsfachangestellter wirst Du ständig mit Änderungen im Gesetz konfrontiert und mußt Dich immer auf dem Laufenden halten. Gerade, wenn Du z. B. im Kranken- und Pflegeversicherungsbereich arbeiten solltest, machen die Gesundheitsreformen der letzten Jahre und die ständigen Änderungen im Gesundheitsbereich den Kontakt zum Versicherten nicht immer einfacher.

Das Anspruchsdenken der Menschen hier in Deutschland ist in den letzten Jahren stark gestiegen und ein "NEIN" bei einem Leistungsantrag wird noch viel weniger akzeptiert, als es vor 20 Jahren der Fall war.

Die einzelnen Fachgebiete wird immer komplexer und von einem Sachbearbeiter wird oftmals das Wissen eines Fachmannes (wie z. B. einen Arztes) verlangt - und zwar auf allen Gebieten, in denen er tätig ist.

Kurzum: Es ist ein abwechlungsreicher Beruf, in dem es ständig Neues gibt. Der eine mag das - der andere nicht. Auf alle Fälle mußt Du ständig an der Materie dran bleiben, um up to date zu bleiben - und das ist manchmal gar nicht soo einfach. Selbst die "Fachleute" blicken z. B. im Gesundheitswesen manchmal nicht mehr durch. Aber langweilig wird Dir nie sein. :-)

Viel Spaß bei der Ausbildung - solltest Du Dich dafür entscheiden.

Danke für den Stern :-)

Das kommt auf das Bundesland an. Man braucht i.d.R. mindestens einen guten Realschulabschluss ("gut" ist natürlich wieder Auslegungssache). In den meisten Bundesländern wird ein Abitur verlangt. Während meiner Ausbildung habe ich festgestellt, dass die meisten Azubis mind. ein Fachabi haben.

Ich selber habe "nur" einen Realschulabschluss, aber ich komme aus Bayern, da ist "normal" - die meisten Sofa-Azubis aus Bayern haben kein Abitur.

Meine ganz persönliche Meinung dazu:

Mit einem Realschulabschluss ist man oft "besser" dran als mit Abitur, wobei ich jetzt natürlich nur für die Situation Bayern sprechen kann. In der Realschule hat man schon viel von dem Stoff gelernt, der in der Berufsschule während der Ausbildung unterrichtet wird (z.B. in Sozialkunde, Rechnungswesen und Wirtschaft) - natürlich nur, wenn man auf der Realschule auch den entsprechenden Zweig gewählt hat. Das war bei mir so der Fall, deshalb ist mir die Berufsschule total leicht gefallen, da das meiste nur Wiederholung für mich war. Die paar Abiturienten in meiner Klasse haben sich allerdings gerade in Rechnungswesen SEHR schwer getan, weil sie so was zuvor noch nie gehört haben.

Wenn du noch irgendwelche Fragen zu der Ausbildung hast, kannst du dich gerne an mich wenden. (noch zur Info: Ich habe die Ausbildung von 2010 - 2013 bei einer Krankenkasse gemacht). LG

Hallo,

das ist sehr unterschiedlich. Das hängt von den Erwartungen und dem Ruf des Ausbildungsbetriebs und der Region ab. Wenn es in manchen Regionen (z.B. Bayern) nur wenige Abiturienten gibt, werden oft auch Realschüler oder Fachabiturienten eingestellt. In NRW werden überwiegend Abiturienten eingestellt. Bei den Noten wird oft auf Mathe und Deutsch (teilweise Englisch) geachtet.

Vielleicht hilft das:

http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/berufId.do?_pgnt_act=goToAnyPage&_pgnt_pn=0&_pgnt_id=resultShort&status=A09

Am besten verschiedene Krankenkassen anrufen und nachfragen, welche Qualifikation die eingestellten Azubis in den letzten Jahren hatten.

Liste aller Krankenkassen:

.gkv-spitzenverband.de/krankenversicherung/krankenversicherung_grundprinzipien/alle_gesetzlichen_krankenkassen/alle_gesetzlichen_krankenkassen.jsp

Noch Fragen offen?

Gruß

RHW

Hey

Abi bracht man nicht unbedingt, wenn die Versicherungen dies aber wünschen brauchst du dich da nicht bewerben.

Mit Realschulabschluss nehmen dich eigentlich die meisten. Meine Schwester hatte einen Notendurchschnitt von 2,5 und hat eine Stelle bekommen. Auch für diesen Beruf.