Was bedeutet es, wenn eine Person einen gesetzlichen Betreuer bekommt? Heißt das, dass sie dann einen Vormund hat?

4 Antworten

ein Betreuer ist kein Vormund. Nur ein Vormund könnte gegen den Willen deines Freundes handeln. Ein Betreuer ist zum Helfen da.

tinalisatina  28.02.2018, 20:31

Ein Betreuer kann in den ihm übertragenen Bereichen selbstständig agieren. Er muss zwar dem Betreuungsgericht gegenüber Rechenschaft ablegen, nicht aber dem Betreuten.

Der gesetzliche Betreuer war früher der Vormund.

Nun heißt es Pflegschaft, nach dem Betreuungsgesetz (früher Entmündigung).

Wenn Dein Freund noch minderjährig ist, dann gäbe es noch die Vormundschaft.

namenlos810 
Fragesteller
 28.02.2018, 20:50

Nein, er ist volljährig. Also heißt das jetzt, dass er nicht entmündigt wurde?

wfwbinder  28.02.2018, 21:09
@namenlos810

Das nennt sich nun Vermögenspflegschaft. Er kann keine Käufe mehr ohne Genehmigung machen.

SaVer79  28.02.2018, 20:58

Eine Entmündigung kennt das deutsche Recht nicht mehr

SaVer79  01.03.2018, 05:34

Das ist nicht richtig. Wenn nur eine Betreuung eingerichtet wird, so kann der Betroffene trotzdem weiter selber Rechtsgeschäfte abschließen. Anders ist dies nur, wenn gleichzeitig ein Einwilligungsvorbehalt angeordnet wird

wfwbinder  01.03.2018, 08:28
@SaVer79

Danke für die Ergänzung und Richtigstellung.

Das kommt darauf an, in welchen Bereichen der Betreuer eingesetzt wird. Es gibt da verschiedene (Aufenthaltsort, Finanzen ...) .Ansonsten ist ein Betreuer, anders Minerva78 das darstellt, nichts anderes als ein Vormund unter anderer Bezeichnung.

Der Betreute kann zwar beim Betreuungsgericht die Prüfung und Aufhebung der Betreuung beantragen, aber das nur, wenn sich eine Änderung seines Zustandes ergibt. Das ist bei einem Blinden wohl eher nicht der Fall.

Minderjährige bekommen einen Vormund, Volljährige einen gesetzlichen Betreuer

Ein Betreuer wird bestellt, wenn der Betroffene seine Angelegenheiten in bestimmten Bereichen nicht alleine regeln kann (aus gesundheitlichen Gründen)