Warum sind am Karfreitag so viele Filme verboten?

9 Antworten

Wäre mir neu, dass man sich diese Filme an Karfreitag nicht angucken kann. Gilt das gleiche auch für Serien?

In meiner Zeitung war eine sehr lange Liste mit einer Auswahl von Filmen, die Karfreitag und an anderen „stillen Tagen“ nicht gezeigt werden dürfen. Dort stand auch, dass es insgesamt fast 1000 Filme sind.

Ob das Verbot auch für Serien gilt, weiß ich nicht, in dem Zeitungsartikel ging es nur um Filme.

Von der Art der Filme, die nicht gezeigt werden dürfen, würde ich mal vermuten, dass das gleiche Verbot auch für Serien gilt, in denen (viel) Musik und Tanz und/oder Gewalt und/oder Sex vorkommen. Z. B. darf so etwas wie „Game of Thrones” bestimmt nicht gezeigt werden.

Zunächst: Es gibt keinen Ostersonnabend oder -samstag, es gibt den Karsamstag, den Samstag in der Karwoche.

Deine Liste finde ich interessant, ich kannte sie noch nicht. Sicher hast Du eine Quelle?

Und zu Deiner Frage: Wir leben in einer zivilisierten Gesellschaft, in einer Gemeinschaft. Oft müssen wir hinnehmen, dass andere über die Maßen laut feiern, auch wenn wir nicht daran teilhaben und uns mitunter sehr gestört fühlen. Dies ist per Recht und Gesetz so geregelt und geschützt. Folgerichtig muss auch stilles Feiern oder Gedenken geregelt und geschützt sein.

Zitat: „Es gibt keinen Ostersonnabend … es gibt den Karsamstag“

In meiner Region sagen alle Leute Ostersonnabend, das Wort „Karsamstag“ habe ich hier noch nie gehört oder gelesen. An vielen Läden steht: „Wir haben am Ostersonnabend, den 11. April geöffnet“. In meiner Zeitung steht: „Das Standesamt führt am heutigen Ostersonnabend Trauungen durch.“

Zitat: „Folgerichtig muss auch stilles Feiern oder Gedenken geregelt und geschützt sein.“

Wenn ich direkt neben einer Kirche wohnen würde, sehe ich ja ein, dass keine laute Gartenparty mache, wenn nebenan die Gläubigen zum Karfreitags-Gottesdienst oder zum Totengedenken gehen.

Aber wenn ich woanders wohne und feiern, tanzen oder ins Kino gehen will, dann ist dass doch meine Privatsache. Wenn ich in der Wohnung oder draußen Party mache, halte ich mich an die Nachtruhe.

@Peter19235

Der Begriff 'Ostersamstag' oder 'Ostersonnabend' ist unsinnig. Dass er verwendet wird von Leuten, denen die Bedeutung fremd ist, ändert nichts daran.

Vor Jahren schrieb ein Sportredakteur der FAZ vom 'Ostersamstag'. Dazu schrieb ich einen Leserbrief. Seitdem schreibt die Sportredaktion ausschließlich vom Karsamstag. Jeder kann sich informieren.

Was haben die in einem Kino projizieren Filme mit "überaus laut feiern" zu tun?

In ein Kino rutscht man nicht aus Versehen. Man geht freiwillig dort hin und wählt den Film, den man sich ansehen will. Und es dringt kein Lärm nach außen.

Inwiefern stört man also Leute, die diesen Film nicht sehen wollen?

Ich habe gerade gelese, daß "Vier Fäuste für ein Halleluja"auch dazu gehören soll.
Und genau dieser Film läuft gerade auf Kabel1.

Und auf Prosieben kommt Mad Max: Fury Road. :-)

Vielleicht haben die Fernsehsender ja eine Sondergenehmigung gekauft.

Ein Bekannter von mir hat eine Bar und wollte mal „Das Leben des Brian“ zeigen. Was er nicht beachtet hatte, ist das an dem Tag ein „stiller Tag“ war, das Amt hat ihm die Filmvorführung verboten. Er hätte aber eine Sondergenehmigung erhalten können, diese hätte aber über 10000 € gekostet. Das lohnt sich für eine kleine Bar, wo nur 20 bis 30 Leute die Leinwand sehen natürlich nicht. Aber für einen Fernsehsender, wo ja Millionen zusehen, lohnt sich das schon.

Es sind bestimmt keine 1000 Filme die an Karfreitag nicht gezeigt werden dürfen. Zuständig ist die FSK der Filmwirtschaft. Die bestimmen darüber, nicht die Kirchen. Mußt diese eben mal fragen warum welche verboten sind und andere nicht. Es betrifft auch nur die Kinos und nicht das TV. Da wegen Corona die Kinos ohnehin geschlossen sind ist das zumindest in diesem Jahr kein Thema. Stille Feiertage sind nur Karfreitag, Aschermittwoch, Totensonntag und Volkstrauertag, wobei letzterer kein christlicher Feiertag ist.

Zitat: „Stille Feiertage sind nur Karfreitag, Aschermittwoch, Totensonntag und Volkstrauertag“

Das stimmt nur bundesweit. Es gibt aber Bundesländer, wo es noch viel mehr stille Feiertage gibt. Ich habe Bekannte in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Saarland, Niedersachsen und diese sagten mir, dass bei ihnen z. B. auch Neujahr, Gründonnerstag bis Ostermontag, Christi Himmelfahrt, Pfingsten (Sonntag u. Montag), Allerheiligen, Buß- und Bettag, Heiligabend und die Weihnachtsfeiertage stille Tage sind. In Landkreisen, wo es viel Katholiken gibt, sind es teilweise noch mehr stille Tage.

Zitat: „Es sind bestimmt keine 1000 Filme die an Karfreitag nicht gezeigt werden dürfen. Zuständig ist die FSK der Filmwirtschaft.“

In meiner Zeitung (SZ) stand, dass fast 1000 Karfreitag und an anderen „stillen Tagen“ nicht gezeigt werden dürfen. Dort standen auch Beispiele, die Liste war sehr lang.

Ich dachte immer, dass das FSK der Filmwirtschaft nur über Altersfreigeben entscheidet. Dass blutige Ab-18-Filme am Karfreitag nicht gezeigt werden dürfen, könnte man vielleicht noch verstehen. Aber in der Zeitung stand, dass auch viele Kinderfilme wie „Heidi“ und „Mary Poppins“ (beide sind ohne Altersbeschränkung, also ab 0 Jahren freigegeben) nicht gezeigt werden dürfen.

@Peter19235

Ja, das wundert mich auch. Da sind total harmlose Filme dabei. Aber wenn sie die nicht zeigen wollen so ist das deren Sache. Es betrifft nur die Kinoveranstaltungen und diese sind halt öffentlich. Wer zuhause privat eine Party macht oder Filme zusammen mit Freunden ansieht kann das tun, nur dieses Jahr ist das auch nicht möglich.

Warum? Weil die Kirchenlobby hierzulande immer noch mächtig ist. Und weil die strikte Trennung von Staat und Kirche immer noch nicht vollzogen ist. Da müssen wir wohl noch ein paar Generationen warten...

Gruß, earnest