Warum muss ich als Kunde einem Handwerker solch einen hohen Stundenlohn zahlen?

28 Antworten

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Das ist doch ne Milchmädchenrechnung

  1. ist dir klar, dass dieser Studendenlohn nicht das Gehalt das Dachdeckers ist sondern seine Personalkosten? Wenn er Geselle war, also in einer Dachdeckerfirma angestellt ist, hat ja der Chef noch Lohnkosten. Dann will ja der Chef damit auch noch was verdienen bzw muss darüber weitere Kosten decken. Dein Chef bezahlt für dich auch mehr als 15 Euro die Stunde und du musst mehr erwirtschaften, weil wie verdient dein Chef sonst Geld?
  2. Wie du selbst sagst, ist die Auftragslage für Handwerker mehr als gut - Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Gegenfrage: Warum sollte jemand nicht Preis x verlangen, wenn du bereit bist, diesen zu zahlen? Glaubst du etwa, ein Porsche kostet in der Herstellung wirklich so viel wie der Preis, den man zahlen muss?

Also die Frage nach Rechtfertigung kann man von zwei Seiten betrachten: der Kostenperspektive und der Nachfrageperspektive.

Ach und was du verdienst, muss den Dachdecker bei seiner Preiskalkulation nicht interessieren

ich hatte mal einen Kollegen mit so nem tollen Masterabschluß in BWL. Der sollte den Freistellungsauftrag erklären und spielte sich gleich in den Vordergrund. Leider war keine einzige korrekte Aussage dabei. Das sagt also schon mal gar nichts.

Ist das Dach dicht, hat der eine ordentliche Arbeit gemacht und die ist das auch wert. Hier geht es nicht nur um Arbeit sondern auch um Einsatz von Geräten, Fahrzeugen usw. Das wurde ja auch nicht alles einzeln in Rechnung gestellt.

Dass du dich für nur 15 Euro die Stunde abgemüht hast, kannst du dem Handwerker schlecht vorwerfen. Hättest du dir den richtigen Job gesucht und dich ein bisschen besser ins Zeug gelegt, hättest du weit aus mehr verdient.

Dein Hinweis auf volle Auftragsbücher bei Handwerkern ist übrigens schon der Schlüssel (BWL war wohl nicht dein Studienfach): Genau deswegen können Handwerker ihre Preise so hoch ansetzen. Preise werden vom Markt gemacht. Hohe Nachfrage, knappes Angebot = hohe Preise. So einfach ist das.

Ich habe Informatik studiert. Nachdem ich mich selbstständig gemacht habe, verdiene ich natürlich mehr als 15 Euro. Aber einem Kunden 50 Euro Stundenlohn in Rechnung zu stellen, könnte ich mir trotzdem nicht leisten.

@Orgrim

du schreibst oben du hättest mit bwl nichts am hut und hier das du dich selbstständig gemacht hast. wer führt denn bitte dein geschäft wenn du mit bwl nichts am hut hast? wie bitte kalkulierst du denn deine preise?

@Hexe121967

Ich verkaufe online selbst entwickelte Software. Von daher sind meine Kosten sehr gering, da ich keine Angestellten, keine Büroräume, keine Maschinen usw habe. Und die paar wenigen Ausgaben, die ich habe, kriege ich auch mit normaler Mathematik geregelt. Dafür brauche ich kein BWL. Für die steuerlichen Sachen gehe ich regelmäßig zu einem Finanz-/Steuerberater.

@Orgrim

Dann nehm deinen Stundenlohn und rechne die Miete für Werkstatt/Ladengeschäft drauf, Stromkosten, Versicherungen, Lohn für Personal (Büro/Buchhaltung), Kosten für neue Werkzeuge, Fuhrpark und was weiß ich noch alles. Und verlangst du dann immer noch 30€? Ich würde es nicht, weil man sonst pleite geht!

@Orgrim

selbstentwickelte software?  und die entwickelst du im internetcafe um die ecke weil du selber ja keine maschinen und räume etc. hast?  und außerdem hast du dann auch noch einen bescheidenen steuerberater wenn der keine miete, strom, heizung hard- und softwarekosten steuerlich geltend macht....

ich gebe gerade eine weiterentwicklung einer bestehenden software (wenn man so will den zuschnitt auf unser unternehmen) beim "softwarehaus" in auftrag. da wird uns der entwicklungstag mit lockeren 1000 euronen in rechnung gestellt.

Ein Handwerksunternehmen zahlt nicht nur die Löhne für die Mitarbeiter sondern auch den Arbeitgebernteil an die Sozialversicherungen oben drauf, dann wäre im Handwerk noch ein Beitrag an die Soka-Bau, die Berufsgenossenschaft, eine Haftpflicht, das Gehalt u. d. Nebenkosten für das Büropersonal muß erwirtschaftet werden, Maschinen + Fahrzeuge + Treibstoff sowie Steuer + Versicherung dazu, Ersatzbeschaffungen für Maschinen + Fahrzeuge, Materialeinkauf + Lager muß finanziert werden, Raumkosten etc., das nur mal in Kürze. Nun arbeitet ein Mitarbeiter auch nicht jede Stunde produktiv, er hat Urlaub, ist mal krank, Fahrzeiten usw.

Der Chef dürfte hier pro Mitarbeiterstd. 5-7€ für sich haben.

Arbeitszeit ist teuer, für den Kunden aber auch für den Betrieb.

Die 50 euro bekommt nicht der Geselle sondern die Firma.

Der Geselle bekommt vielleicht noch 22 Euro davon abzüglich allem.

Ich denke, dass betriebswirtschaftliche Themen in Hochschulen zu kurz kommen.

Glaub ich nicht, dass ein Geselle 22 € Stundenlohn hat. Das wären ja ohne Zulagen knapp 4000 € im Monat. Ich glaube, ich lerne noch um, da werd ich ja fast neidisch ;-).

In meinem Informatik-Studium kam BWL überhaupt nicht vor.

Aber natürlich ist mir schon klar, dass der Handwerker von seinen Einnahmen auch noch diverse Ausgaben bezahlen muss.

Aber der Stundenlohn ist ja nicht der einzige Posten auf der Rechnung. Z.B. sind ja alle Materialien exorbitant teurer, als wenn man die sich selbst in einem Baumarkt kaufen würde. Da macht er ja auch schon massig Gewinn.

Klar könnte ich verstehen, wenn ein Handwerker meinetwegen den doppelten Stundenlohn (also 30 Euro) nehmen würde. Aber 50 Euro oder sogar noch mehr sind meiner persönlichen Meinung nach schon extrem viel.

@Orgrim

Ja, ist ja klar, dass beauftragte Fachfirmen nicht 1 zu 1 Preise vom Baumarkt übernehmen, letztendlich wollen sie ja gewinnbringend arbeiten und nicht nur kostendeckend.

Andernfalls müsste man es, privat machen lassen oder eben selbst.

@Orgrim

Orgrim trollt!

@Orgrim

Für 30 € die Stunde bekommst du keinen Handwerker mehr. Dann musst du halt alles selber machen.

Es sei denn schwarz, aber da das illegal ist, gehe ich hier nicht weiter drauf ein.