WARUM müssen Banken eingelegtes Geld ihrer Kunden über Nacht bei der EZB parken?
Derzeit erheben die ersten Banken Negativzinsen bei Privatkunden, weil es sie Geld kostet, die Einlagen ihrer Kunden (Kontoguthaben, Tagesgeld) über Nacht bei der EZB zu parken.
Warum aber müssen sie das Geld überhaupt irgendwo "über Nacht parken"? Warum lassen sie es nicht einfach auf den Konten liegen?
Ich habe die ähnlichen Fragen studiert, die darauf aber keine befriedigende Antwort enthalten.
4 Antworten
Zuerst mal steht jeder Einlage eines Kunden immer eine Aktiva gegenüber, bevor die Einlage existiert, bzw. gleichzeitig damit.
Das Zinsergebnis der Banken ist ganz simpel durchschnittlicher Einlagenzins im Verhältnis zum durchschnittlichen Anlagezins.
Nun ist es so, dass die Banken nicht die Einlagen der Kunden bei der EZB parken müssen, sondern die EZB die Banken zwingt, Einlagen bei ihr zu Unterhalten. Dagegen können sich die Banken garnicht wehren.
Durch den negativen Zins den die EZB auf diese Aktiva der Geschäftsbanken verlangt, verschlechtert sich der durchschnittliche Aktivazins der Bank. Um keine Verluste zu erleiden, müssen die Banken somit die Einlagenzinsen auch senken.
Und da die Guthaben bei der EZB kurzfristig sind, wird man natürlich erst mal bei den kurzfrsitigen Kundeneinlagen "Hand anlegen".
Zentralbankgeld ( und das sind diese "geparkten" Gelder ) entsteht immer nur durch ein Geschäft zwischen Zentralbank und Geschäftsbank, und wird auch nur durch ein solches reduziert. Geschäfte der Geschäftsbank mit Kunden ändern den Bestand an Zentralbankgeld nicht, Ausnahme Bargeldverkehr.
Naja irgendwo muss das Geld ja verwahrt werden. Und das geht eben letztlich nur über die EZB.
Wenn du die Bilanz von einer Bank anschaust wirst du folgende Posten finden (die jetzt hierfür relevant sind)
Aktivseite:
Forderungen gegen Kunden
Forderungen gegen KI
Forderungen gegen Bundesbank/Landesbank/EZB
Passivseite:
Einlagen von Kunden
Einlagen von KI
Woher überweist Du die 1000 Euro ?
Hast Du ne Idee, wo die Bank das Geld "empfängt", dass sie dir gutschreiben soll ? Könnte das vlt. ein EZB-Konto sein ?
Wie es FrageSchlumpf schon angedeutet hat, laufen Überweisungen im Normalfall über die EZB.
Anders ist es, wenn die Banken des Zahlungsempfänger und des Auftraggebers eine direkte Kontoverbindung haben.
Die Banken müssen kein Geld bei der EZB parken.
Vor der Finanzkrise wurden diese geparkten Gelder verzinst, die Banken verdienten damit Geld.
Jetzt verlangt die EZB 0,4% Negativzins für geparkte Gelder der Banken.
Guthaben (Liquidität) sind systemwidrig, da dieses Geld nicht investiert oder in Krediten verliehen ist.
Genau diesen Effekt versucht die EZB umzudrehen.
Allerdings sind die Kreditvergaben der Banken sehr restriktiv, weshalb die Banken den Negativzins der EZB an die Kunden mit großen Vermögen weiterreichen.
Du "parkst" ja dein Geld auch bei der Bank und so ist das bei den Banken auch eben weil viele ihr Geld kurzfristig (Bsp Tagesgeld) anlegen können die Banken dieses nicht langfristig verplanen (Kredite, langfristige Anlagen wie Bundesanleihen).
Wenn ich 1000 Euro auf mein Konto überweise, z.B. morgens um 10 Uhr. Wo "befindet" es sich dann? Doch bei der Bank, oder etwa nicht? Meine Frage: Warum belassen es die Banken nicht einfach da, wo es sich direkt nach der Überweisung befindet?