Warum begrenzen Modelagenturen die Bildrechte zeitlich?

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2 Antworten

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Stell dir einfach vor, du möchtest nicht mehr, dass eines deiner Fotos genutzt wird (z. B. zu kommerziellen Zwecken). So musst du als Urheber die Möglichkeit haben, der Nutzung widersprechen zu können. 

Ein Fotomodel, das auf eine bestimmte Art und Weise nicht mehr gezeigt werden möchte, hat ebenfalls das Recht, der Nutzung des Abbildes ihrer oder seiner Person zu Widersprechen. 

Dazu hast du, bzw. hat das Model nach Ablauf der vertraglich vereinbarten Frist von zwei Jahren die Möglichkeit.

Die Leistung wurde sowohl vom Fotografen, wie vom Model nur einmal erbracht, ist aber von Dauer. Das Foto kann noch nach hundert Jahren existieren, so, wie andere Kunstwerke, oder ähnlich wie ein Gebäude. Dort würde man auch nicht auf Lebenszeit, oder über Generationen im Vorwege vermieten.

Danke für deine Antwort, die mir aber nicht logisch erscheint, denn ich habe für meinen Kunden bei der Modelagentur nun die All-In Option für das Model gebucht und musste somit eine mehr als doppelt so hohe Gage für das Model bezahlen. Nun hat das gebuchte Model eben auch keine Chance mehr der Nutzung zu widersprechen nach 2 Jahren. Aber Agentur und Model haben jetzt trotzdem mehr verdient, ohne mehr zu leisten.

@wydmuch

Stell dir Vor du würdest ein Haus für 2 Jahre mieten und du würdest ein zweites lebenslang mieten. Der bau beider kostete genau das Selbe. Würdest Du dem Erbauer auch sagen, dass Du es blöd findest, dass du für das zweite mehr bezahlen sollst?

Du kannst das ganze ja mal umgedreht betrachten. Die All-In Option ist der eigentliche Preis fürs Bild und die begrenzte einfach nur ne Demo- oder Lightversion.

Ein Model steht mir ihrer Präsenz auch zugleich als Testimonial für eine Firma ein. Es geht also nicht nur um die Arbeit, sondern auch um die Repräsentation. Zudem entwickelt sich ein Model auch weiter und ist nach 2 Jahren evtl. auch mehr "wert". Wenn du heute ein Model für einen Job buchst und dafür z.B. 2000€ bezahlst heisst das ja nicht dass das selbe Model in 2 Jahren auch 2000€ kosten würde.

 Nehmen wir einfach mal an, du hättest anno 1996 Gisele Bündchen für eine Zahnpasta-Werbung fotografiert und damals dafür 1000€ bezahlt. Glaubst du dass du die heute noch für diese Zahnpasta Werbung zu diesem Preis buchen könntest? Wenn die Nutzung nicht begrenz wäre, könnte die Zahnpasta Firma heute noch mit Gisele Bündchen werben, ohne die vielleicht 85.000€ zu zahlen, die heute wohl dafür fällig wären... Das ist aber natürlich nicht gewollt. 

Obwohl Gisele Bündchen auch eine Ausnahme ist (nicht alle Models dringen in Regionen vor wo solche Summen bezahlt werden) zeigt es aber das Grundprinzip: Ein Model ist in aller Regel in 2 Jahren teurer als sie es heute ist. Wenn du also die Bilder länger als 2 Jahre nutzen willst, dann musst du den in Zukunft erwarteten höheren Preis also heute schon mit bezahlen. Für die aller meisten Jobs ist das irrelevant, gerade in der Mode, da Werbung kurzlebig ist und die Bilder meist eh keine 2 Jahre verwendet werden, insofern zahlt man da auch dann nur für das "Hier und Jetzt" und damit dann auch weniger. 

Okay, ich würde es ja verstehen, wenn ein Model die Nutzung zeitlich begrenzen will, aber warum hat man dann bei den Agenturen die Buy-Out (All-In) Buchungsoption, die ohne zeitliche Begrenzung für die Ewigkeit gilt?
Damit ist deine Begründung doch Schall und Rauch, oder?

Meiner Ansicht nach geht es tatsächlich nur ums Geldverdienen ohne Mehrleistung und daher habe ich auch meinen Kunden gegenüber Schwierigkeiten diese Praxis zu erklären. 
Wenn ich ein Amateurmodell buche, dann lasse ich mir IMMER zeitlich unbegrenzte Nutzungsrechte einräumen, egal, ob sie mal berühmt wird, oder nicht.