War es den Juden verboten, den Namen Gottes auszusprechen?

7 Antworten

Es war nicht nur... es ist es .. nach wie vor.....

vor vielen Jahren habe ich ( dummerweise) mal eine angeheiratete jüdische Tante( also ein Onkel hat sie geheiratet...)  stundenlang "genötigt"

Schließlich erwähnte sie die Aussprache.....

Es tut mir leid, dass ich sie derart genötigt hatte... und ich hatte sie mittlerweile auch schon deutlich um Verzeihung gebeten... aber ihr auch gleichzeitig dafür gedankt...

.. weil mir dann quasi" ganze Kronleuchter" in mir aufgingen.....

im Grunde ist es letztlich gar nicht sooo wichtig....

man nehme die Konsonanten...von JHWH  oder oder JHVH.. egal ...

anderes Beispiel:

hktl.... steht für "töten"...

nenn es haktil, huktal, hiktil, hiktul... egal... 

... es würde "verstanden" werden....

Sie erwähnte die Aussprache? Dann ist die ursprüngliche Ausspracheweise also gar nicht in Vergessenheit geraten?

@jovetodimama

die althebräische Schrift enthielt nur Konsonantenzeichen, die Schriftgelehrten mussten die korrekte Aussprache auswendig merken. In der Masoretenzeit, als anscheinend die Kenntnis des Althebräischen zurückging - die Umgangssprache war damals Aramäisch - schufen die Masoreten Zusatzzeichen auch für die Vokale, um die korrekte Aussprache zu bewahren. Sie neigten aber dazu, JHWH mit den Vokalen von Adonai zu punktieren. Nur der Hohe Priester durfte den korrekten Namen Gottes am Versöhnungstag rezitieren.

Die heute Lesung Jahwe gilt als die wahrscheinlichste Rekonstruktion, im Mittelalter ging die mündliche Tradition auch im jüdischen Exil verloren.

Hallo,

das Gebot, den Namen Gottes nicht zu mißbrauchen, wird oft so ausgelegt, daß man den Namen gar nicht ausspricht.

Bei Lesungen aus der hebräischen Bibel ist es daher üblich, anstelle des Gottesnamens Jahwe das Wort Adonai - der Herr - zu lesen. In Bibelausgaben, in denen Punktationen für die - sonst nicht geschriebenen -Vokale vorhanden sind, werden deshalb die Konsonanten JHWH des Gottesnamens so punktiert, als stünde dort Adonai. In manchen christlichen Kreisen glaubte man deswegen, Gott hieße Jehova. Man liest aber nicht Jehova, sondern Adonai. Man nennt dies qere perpetuum, übersetzt etwa: immer auf diese Weise zu lesen.

Obwohl ich kein Jude bin, halte ich mich an die jüdische Lesart Adonai anstatt Jahwe. Das gebietet der Respekt vor einem Volk, dessen Religion die Wurzel des Christentums bildet und aus dem Jesus Christus stammt.

Herzliche Grüße,

Willy


Ja!


Der Gottesname im Judentum ist das Tetragramm JHWH, ausgespochen vermutlich "Jahweh". Zu Anfang wurden im hebräischen nur Konsonanten geschrieben, die zugehörigen Vokale musste man "wissen" und mitlesen. Später dann gab es unter und über den Konsonantenbuchstaben kleine "Tüdelchen", die aufzeigten, welche Vokale dort hingehörten.



Da aus Ehrfurcht vor dem Namen Gottes dieser nicht ausgesprochen wurde,
hat man stattdessen immer nur "Adonaj" (="Herr") oder "Ha Schem" (= "Der
Name") gesagt. Um dies im schriftlichen zu verdeutlichen, und den Leser
daran zu erinnern, dass er "Adonaj" sagen muss, wurde zu den
Konsonanten JHWH die Vokale von "Adonaj" notiert, wobei das erste "A"
von Adonaj eigentlich ein Ä ist und als "E" notiert wurde. Die Vokale
sind also E O A. Dort stand dann also JeHoWaH Wer also nicht weiß, dass
dort "Jahweh" steht, nur mit den Vokalen von "Adonaj", muss das
fälschlicherweise "Jehowah" lesen.



In christlichen Bibeln wird die Tradition, statt des Gottesnamens "Herr"
zu sagen, weitergeführt, wobei - zur Unterscheidung von dem normalen
Wort "Herr" meist "HERR", "HErr", oder Kapitälchen gesetzt wird. Es ist
also keinesfalls so, dass hier der Gottesname "ausradiert" wurde, wie
die Zeugen Jehovas behaupten.



Zitat: Ralf E <><

·aus 2012




habe mir ncoh nie gedanken gemacht, wie aus jahwe jehowah geworden ist. vielen dank dafür :)

war es dann in ordnung jehowah zu sagen? es ist ja eine abänderung der ursprünglichen gottesbezeichnung

@quanTim

Ja, ähnlich wie in den anderen zitierten Religionen.

Dem alten Volk Israel war es nicht verboten, den Namen Gottes zu gebrauchen - im Gegenteil!

Dazu ein paar Bibeltexte:

(2. Mose 15:1-3) 15 Zu jener Zeit sangen dann Moses und die Söhne Israels Jehova dieses Lied und sprachen folgendes: „Singen will ich Jehova, denn er hat sich hoch erhaben gezeigt. Das Roß und seinen Reiter hat er ins Meer gestürzt.  2 Meine Stärke und [meine] Macht ist Jah, denn er gereicht mir zur Rettung. Dies ist mein Gott, und ich werde ihn lobpreisen; meines Vaters Gott, und ich werde ihn hoch erheben.  3 Jehova ist ein Kriegsmann. Jehova ist sein Name.

(2. Mose 9:15, 16) 15 Denn schon jetzt hätte ich meine Hand ausstrecken können, um dich und dein Volk mit Pest zu schlagen, so daß du von der Erde ausgetilgt worden wärst. 16 Aber, in der Tat, deswegen habe ich dich bestehen lassen, um dir meine Macht zu zeigen und damit man meinen Namen verkündet auf der ganzen Erde.

(5. Mose 28:9, 10) 9 Jehova wird dich als ein heiliges Volk für sich aufrichten, so wie er es dir geschworen hat, weil du fortfährst, die Gebote Jehovas, deines Gottes, zu halten, und du auf seinen Wegen gewandelt bist. 10 Und alle Völker der Erde werden sehen müssen, daß Jehovas Name über dir genannt worden ist, und sie werden sich tatsächlich vor dir fürchten.

(2. Samuel 6:2) 2 Dann machte sich David samt allem Volk, das bei ihm war, auf und zog nach Baale-Jụda, um von dort die Lade des [wahren] Gottes heraufzubringen, wo ein Name angerufen wird, der Name Jehovas der Heerscharen, der seinen Sitz auf den Chẹruben hat. 

(Psalm 83:18) 18 Damit man erkenne, daß du, dessen Name Jehova ist, Du allein, der Höchste bist über die ganze Erde.

(Psalm 102:21, 22) 21 Damit der Name Jehovas in Zion verkündet werde Und sein Lobpreis in Jerusalem, 22 Wenn die Völker alle zusammengebracht werden Und die Königreiche, um Jehova zu dienen.

(Psalm 113:1-3) 113  Preiset Jah! Bringt Lobpreis dar, o ihr Diener Jehovas, Preist den Namen Jehovas.  2 Jehovas Name werde gesegnet Von nun an bis auf unabsehbare Zeit.  3 Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang Sei Jehovas Name gepriesen.

In diesen Bibeltexten wird dazu aufgerufen, den Namen Gottes

  • anzurufen,
  • zu preisen und
  • bekannt zu machen.

Das kann man nicht, wenn man ihn nicht verwendet.

Das der Name Gottes damals auch im täglichen Leben gebraucht wurde, bestätigen zum Beispiel die Lachischbriefe:

si S. 334-335 Abs. 10-11 Studie 9 — Die Archäologie und der inspirierte Bericht
10 Die Lachischbriefe. Die berühmte Festungsstadt Lachisch wird in der Bibel über 20mal genannt. Sie lag 44 km westsüdwestlich von Jerusalem. Man hat einen beträchtlichen Teil der Reste ausgegraben. 1935 fand man in einer Wachstube des Doppeltorhauses 18 Ostraka oder beschriftete Tonscherben, 1938 drei weitere. Es handelte sich um Briefe in althebräischer Schrift.

Die 21 Tonscherben aus dieser Sammlung sind heute als die Lachischbriefe bekannt. Lachisch (oder Lachis) war eine der Festungen Judas, die am längsten gegen Nebukadnezar standhielten. Während der Jahre 609 bis 607 v. u. Z. wurde sie zu einem Haufen verkohlter Trümmer. Die Briefe spiegeln den Drang der Zeiten wider. Sie wurden anscheinend von übriggebliebenen Vorposten judäischer Truppen geschrieben und sind an Jaosch, einen Militärbefehlshaber in Lachisch, gerichtet.

Einer der Briefe (Nr. IV) lautet auszugsweise: „Möge JHWH [Tetragrammaton, „Jehova“] meinen Herrn hören lassen gerade jetzt erfreuliche Nachrichten! . . . Und (mein Herr) soll wissen, daß wir auf die [Feuer-]Signale von Lachis achten, gemäß allen Anweisungen, die mein Herr gibt, jedoch sehen wir nicht (die Zeichen von) Azeka.“

Das ist eine eindrucksvolle Bestätigung von Jeremia 34:7, wo Lachisch und Aseka als die beiden letzten noch übrigen befestigten Städte angeführt werden. Der Brief scheint anzudeuten, daß Aseka bereits gefallen war. In den Briefen findet sich häufig der göttliche Name in Form des Tetragrammatons, was zeigt, daß die Juden damals den Namen Jehova im täglichen Leben gebrauchten.

11 Ein anderer Brief (Nr. III) beginnt wie folgt: „Möge hören lassen JHWH [Jehova] meinen Herrn heilvolle Nachrichten! . . . Andererseits wurde (mündlich) deinem Knecht Nachricht zuteil also: Herab zog der Heeresoberst Konijahu [Konja], der Sohn des Elnatan, in Richtung nach Ägypten, und den Hodojahu [Hodawja], den Sohn des Aḥijahu [Ahija], und seine Leute hat er gesandt, zu holen mzh [Proviant?].“

Dieser Brief spricht dafür, daß Juda nach Ägypten hinabzog, um Beistand zu suchen, wodurch es das Gebot Jehovas übertrat und Vernichtung über sich brachte (Jes. 31:1; Jer. 46:25, 26). Die Namen Elnat[h]an und Hoschaja, die im vollständigen Text des Briefes enthalten sind, kommen auch in Jeremia 36:12 und 42:1 vor. Drei andere Namen, die in den Briefen erwähnt werden, erscheinen ebenfalls im Buch Jeremia: Gemarja, Nerija und Jaasanja (Jer. 32:12; 35:3; 36:10).



Erst später entwickelten die Juden eine abergläubische Furcht davor, den Namen Gottes auszusprechen:

w71 1. 10. S. 582-583
WANN DER ABERGLAUBE FUSS FASSTE
Im ersten Jahrhundert u. Z. erscheinen zum erstenmal einige Anzeichen für die Entwicklung einer abergläubischen Einstellung gegenüber dem Namen Gottes. Josephus, ein jüdischer Geschichtsschreiber des ersten Jahrhunderts, der aus einer Priesterfamilie stammte, erklärte zum Beispiel, nachdem er behandelt hatte, wie Gott dem Moses seinen Namen verkündigt hatte: „Diesen Namen aber darf ich nicht aussprechen“ (Jüdische Altertümer, zweites Buch, 12. Kapitel, Abs. 4). Die Erklärung des Josephus ist jedoch unklar. Sie zeigt nicht deutlich, welches die allgemeine, im ersten Jahrhundert verbreitete Einstellung gegenüber dem Aussprechen oder dem Gebrauch des göttlichen Namens war.

Die jüdische Mischna, eine Sammlung rabbinischer Lehren und Traditionen, ist etwas deutlicher. Ihre Zusammenstellung wird Rabbi Juda, dem Patriarchen, zugeschrieben, der im zweiten und dritten Jahrhundert u. Z. lebte. Ein Teil des Stoffes der Mischna bezieht sich deutlich auf die Verhältnisse vor der Zerstörung Jerusalems und seines Tempels im Jahre 70 u. Z. Es muß jedoch zugegeben werden, daß der geschichtliche Wert der Traditionen der Mischna fragwürdig ist. Dennoch vermitteln gewisse Traditionen der Mischna einen Einblick in die damals anscheinend bestehende jüdische Einstellung gegenüber dem Aussprechen des göttlichen Namens.

In Verbindung mit dem jährlichen Versöhnungstag heißt es in Joma VI, 2: „Sobald die Priester und das Volk, die im Vorhof standen, den Namen deutlich aussprechen hörten, der aus dem Munde des Hohenpriesters kam, beugten sie ihre Knie und warfen sich nieder, fielen auf ihr Angesicht und sagten: Gelobt sei der Name seines herrlichen Königtums auf ewig und immerdar.“

Über die täglichen priesterlichen Segnungen heißt es in Sota VII, 6: „Im Tempel sprachen sie den Namen so aus, wie er geschrieben wurde, aber in den Provinzen mit einem Ersatzwort.“

In Sanhedrin X, 1 werden diejenigen aufgeführt, „die an der kommenden Welt keinen Anteil haben“, und es heißt unter anderem: „Abba Saul sagt: Auch der, der den Namen mit seinen richtigen Buchstaben ausspricht.“
Doch trotz dieser beiden letzten negativen Ansichten findet man im ersten Teil der Mischna auch den ausdrücklichen Befehl, daß „ein Mann seinen Nächsten mit dem Namen [unter Gebrauch des Namens Gottes] begrüßen sollte“, und dann wird das Beispiel des Boas (Ruth 2:4) angeführt (Brachoth IX, 5).

Wenn wir diese traditionellen Ansichten als das betrachten, was sie wirklich sind, mögen sie erkennen lassen, daß einige Zeit vor der Zerstörung des Tempels Jerusalems im Jahre 70 u. Z. eine abergläubische Neigung bestand, den Gebrauch des göttlichen Namens zu vermeiden. Es gibt keine Beweise dafür, daß ein solcher Aberglaube vor unserer Zeitrechnung verbreitet gewesen wäre. Die vorhandenen Beweise zeigen, daß sich dieser Aberglaube frühestens im ersten oder zweiten Jahrhundert u. Z. zu entwickeln begann. In den Tagen Jesu mögen viele Juden den göttlichen Namen ohne weiteres allgemein gebraucht haben.

Es kam jedoch die Zeit, in der der jüdische Leser beim Lesen der Hebräischen Schriften in der Ursprache entweder Adonái (Herr) oder Elohím (Gott) las, statt den durch das Tetragrammaton dargestellten göttlichen Namen auszusprechen. Dies ist daraus zu ersehen, daß die jüdischen Abschreiber, als im sechsten oder siebenten Jahrhundert u. Z. die Vokalisation aufkam, entweder die Vokalpunkte für Adonái oder diejenigen für Elohím einsetzten, wenn sie das Tetragrammaton schrieben, offensichtlich um den Leser darauf aufmerksam zu machen, diese Wörter zu gebrauchen, statt den göttlichen Namen auszusprechen. Benutzte der Leser spätere Exemplare der griechischen Septuaginta-Übersetzung der Hebräischen Schriften, so fand er natürlich anstelle des Tetragrammatons lediglich die griechischen Titel Kýrios und ho Theós vor.

Übersetzungen in andere Sprachen wie die lateinische Vulgata folgten dem Beispiel dieser späteren Exemplare der Septuaginta. Die katholische deutsche Übersetzung von Allioli, die sich auf die Vulgata stützt, enthält daher nicht den göttlichen Namen. Und die revidierte Luther-Bibel gibt das Tetragrammaton der Hebräischen Schriften mit HERR in Großbuchstaben wieder. In einer Fußnote zu 2. Mose 3:15 wird jedoch darauf hingewiesen, daß der Gottesname im Hebräischen „Jahwe“ lautet.

Die Übersetzer der American Standard Version (1901) stellen eindringlich die verkehrte Grundlage für das Verbergen des heiligen Namens Gottes, Jehova, bloß, indem sie im Vorwort dieser Übersetzung erklären: „Die amerikanischen Revisoren kamen nach sorgfältiger Betrachtung zu der einmütigen Überzeugung, daß ein jüdischer Aberglaube, der den göttlichen Namen für zu heilig hielt, um ausgesprochen zu werden, nicht länger in der englischen oder irgendeiner anderen Übersetzung des Alten Testamentes maßgebend sein sollte, wie dies in den zahlreichen Übersetzungen moderner Missionare glücklicherweise auch nicht der Fall ist. Dieser Gedenkname, der in 2. Mose iii. 14, 15 erklärt und als solcher im Originaltext des Alten Testamentes immer wieder hervorgehoben wird, bezeichnet Gott als den persönlichen Gott, als den Bundesgott, den Gott der Offenbarung, den Befreier, den Freund seines Volkes, also nicht nur als den abstrakt ‚Ewigen‘, wie ihn manche französische Übersetzungen nennen, sondern als den ewig lebenden Helfer derer, die in Not sind. Dieser persönliche Name [Jehova], der mit einer Menge heiliger Dinge verknüpft ist, ist nun im heiligen Text an den Platz zurückversetzt worden, auf den er unbestritten Anspruch hat.“

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Jesus Christus ließ sich von jüdischem Aberglauben natürlich nicht beeinflussen. Im Gegenteil, er verurteilte die Schriftgelehrten, weil sie Traditionen über das Wort Gottes stellten.

Zum Gebrauch des Namens Gottes sagte Jesus Christus unter anderem:

(Matthäus 6:9) 9 Ihr sollt daher auf folgende Weise beten: ,Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt. 

(Johannes 5:43) 43 Ich bin im Namen meines Vaters gekommen, doch ihr nehmt mich nicht auf; wenn jemand anders in seinem eigenen Namen käme, so würdet ihr diesen aufnehmen.

(Johannes 12:28) 28 Vater, verherrliche deinen Namen.“ Darum kam eine Stimme vom Himmel: „Ich habe [ihn] verherrlicht und will [ihn] wieder verherrlichen.“

(Johannes 17:6-8) 6 Ich habe deinen Namen den Menschen offenbar gemacht, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren dein, und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort gehalten. 7 Jetzt haben sie erkannt, daß alles, was du mir gegeben hast, von dir stammt; 8 denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, und sie haben sie empfangen und haben wirklich erkannt, daß ich als dein Vertreter ausgegangen bin, und sie haben geglaubt, daß du mich ausgesandt hast.

Interessant in diesem Zusammenhang finde ich auch ein Zitat aus dem
Handbuch des Katechismus-Unterrichts. Es ist in der Antwort von Cornyriegel zu dieser Frage enthalten:

https://www.gutefrage.net/frage/ab-wann-missbraucht-man-gottes-namen

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Zum Verschwinden des Namens Gottes im Neuen Testament finde ich diesen kurzen Artikel sehr informativ:

Fortsetzung: ...

... Fortsetzung:

Zum Verschwinden des Namens Gottes aus dem Neuen Testament finde ich diesen kurzen Artikel sehr informativ:

*** it-1 S. 1283-1284 Jehova ***

Weshalb ist der göttliche Name in seiner Vollform nicht in verfügbaren alten Handschriften der Christlichen Griechischen Schriften enthalten?

Lange hat man das damit begründet, daß die inspirierten Schreiber der Christlichen
Griechischen Schriften Stellen aus den Hebräischen Schriften gemäß der Septuaginta zitiert hätten und daß sie, da das Tetragrammaton in dieser Übersetzung durch Kýrios bzw. Theós ersetzt worden sei, den Namen Jehova nicht verwandt hätten.

Wie bereits gezeigt, ist diese Begründung nicht mehr stichhaltig. Dr. P. Kahle äußerte sich zu dem Umstand, daß die
ältesten Fragmente der Septuaginta tatsächlich den Gottesnamen in seiner hebräischen Form enthielten, wie folgt: „Wir wissen jetzt, daß in den von Juden für Juden geschriebenen griechischen Bibeltexten [der Septuaginta] der Gottesname nicht als Kyrios übersetzt, sondern als Tetragramm in hebräischen Buchstaben beibehalten wurde. Erst die Christen haben hierfür Kyrios eingesetzt, als sie mit dem hebräisch geschriebenen Gottesnamen nichts mehr anfangen konnten“ (Die Kairoer Genisa, Berlin 1962, S. 235).

Wann trat diese Änderung in den griechischen Übersetzungen der Hebräischen Schriften auf?

Offensichtlich in den Jahrhunderten nach dem Tod Jesu und seiner Apostel.

In Aquilas griechischer Übersetzung, die in das 2. Jahrhundert u. Z. zu datieren ist, erschien das Tetragrammaton noch in hebräischen Schriftzeichen.

Um 245 u. Z. fertigte der bekannte Gelehrte Origenes seine Hexapla an, eine Wiedergabe der inspirierten Hebräischen Schriften in 6 Kolumnen oder Spalten: 1. das hebräische bzw. aramäische Original, dem 2. eine Umschrift in Griechisch sowie 3. die griechische Übersetzung von Aquila, 4. von Symmachos (Symmachus), 5. der Septuaginta und 6. von Theodotion beigegeben waren.

Über das Ergebnis der Untersuchungen der heute bekannten Hexapla-Fragmente schrieb Professor W. G. Waddell: „In Origenes’ Hexapla . . . geben die griechischen Übersetzungen von Aquila
und Symmachos sowie LXX [die Septuaginta] alle JHWH mit ΠΙΠΙ wieder; in der zweiten Kolumne der Hexapla war das Tetragrammaton in hebräischen Schriftzeichen geschrieben“ (The Journal of Theological Studies, Oxford, Bd. XLV, 1944, S. 158, 159).

Andere glauben, im Urtext der Hexapla des Origenes seien in allen Kolumnen hebräische Schriftzeichen für das Tetragrammaton verwendet worden. Origenes selbst bemerkte: „In exakteren
Handschriften ist dieser Name mit hebräischen Buchstaben geschrieben, aber nicht mit den modernen, sondern mit den alten“ (zitiert nach P. Kahle, Der hebräische Bibeltext seit Franz Delitzsch, Stuttgart 1961, S. 46).

Noch im 4. Jahrhundert u. Z. schrieb Hieronymus, der die
Vulgata, eine Übersetzung ins Lateinische, schuf, in seinem Vorwort zu den Büchern Samuel und Könige: „Und wir finden den Namen Gottes, das Tetragrammaton (d. h. יהוה), in bestimmten griechischen Bänden selbst bis auf den heutigen Tag mit den alten Buchstaben bezeichnet.“

In einem 384 u. Z. in Rom abgefaßten Brief führte Hieronymus aus: „Der neunte [Gottesname] ist das Tetragrammaton, das sie als . . . [anekphṓnēton] betrachteten, d. h. als unaussprechlich, und es ist mit diesen vier Buchstaben geschrieben: Jod, He, Wau, He. Wegen der Ähnlichkeit der Schriftzeichen lasen gewisse Unkundige die hebräischen Buchstaben in griechischen Büchern gewöhnlich wie ΠΙΠΙ [griechische Buchstaben, die den römischen Buchstaben PIPI entsprechen]“ (F. Dunand, Papyrus Grecs Bibliques, Kairo 1966, S. 47, Fn. 4).

Folglich waren die sogenannten „Christen“, die in den Septuaginta-Abschriften für das Tetragrammaton Kýrios einsetzten (P. Kahle, Kairoer Genisa, S. 235), nicht die ersten Jünger Jesu. Es waren Personen aus späteren Jahrhunderten, als der vorhergesagte Abfall deutlich in Erscheinung getreten war und die Reinheit der christlichen Lehren korrumpiert hatte (2Th 2:3; 1Ti 4:1).

@Sturmwolke

Vielen Dank für diese wirklich ausführliche Antwort!

Am Anfang nicht, aber später wurde das Gebot 'Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren' es als Verbot aufgefasst.

Deshalb weiß auch heute niemand mehr, wie der Name richtig ausgesprochen wird. Das gilt auch, wenn Besserwisser wie die Zeugen Jehovas das Gegenteil behaupten. Der Name Jehova beruht nämlich auf einem Irrtum.