Wann und welche Fonds verkaufen?

4 Antworten

Er sollte aus allem rausgehen wenn er Sicherheit will.

Wenn die Zinsen steigen dann werden alle Fondsanteile die in Anleihen in den Fonds drin sind fallen.

Wenn Trump weiterhin auf Wirtschaftskampf geht dann beeinflusst das auch die Aktien.

Und der Brexit und die Auswirkung auf eine Fertigungsindustrie in Europa die daran gewohnt freien Warenverkehr zu haben ist auch eine Sache die derzeit niemand abschätzen kann.

Und Dein Opa hat Recht. Wenn er einen Anlagehorizont von 10 oder mehr Jahren hat dann könnte er weiterhin so aufgestellt bleiben wie er nun mal ist.

Aber wenn es um einen Anlagehorizont von 5 Jahren geht sind die Risiken nicht gut kalkulierbar und er ist mit einem Festgeld oder so besser aufgehoben.

Hallo. Dein Opa ist Kunde bei der Sparkasse. Entsprechend hat er Anlagen, die der Deka (gehört den Sparkassen) zunächst einen dicken Ausgabeaufschlag angedeihen lassen. Der ist ärgerlich, aber er fällt nur einmal an. Gravierender sind die Verwaltungsgebühren, die jedes Jahr anfallen. Wenn ein Fonds im Schnitt 6% gewinnen würde, senkt eine Verwaltungsgebühr von 1,5% die Performance um ein Viertel. Mit einer jährlichen Performance von 6% hätte man nach 10 Jahren 79% hinzugewonnen. Bei nur 4,5% wären es 55%. Die Abweichung ist größer als ein Viertel, weil der Unterschied durch den Zinseszinseffekt von Jahr zu Jahr größer ausfällt.

Ich glaube, das Fondsportfolio besteht zu einem Drittel aus Aktien und zu zwei Dritteln aus Rentenpapieren. Damit ist dein Opa leicht defensiv aufgestellt, was normal ist bei älteren Anlegern. Je älter, desto geringer der Aktienanteil.

Wie dem auch sei: Alle diese Anlagen würde ich eher nehmen als Tagesgeld.

Dein Opa sollte dir mal die Kaufabrechnungen und die Bescheinigungen über die jährlichen Erträge überlassen. Dann kannst du mal schauen, wie sich das Gesamtportfolio entwickelt hat. Zum Vergleich kannst du ihm dann zeigen, was Tagesgeld bringt ;o)

Danke für die Antwort!

Die Entwicklung des Depots und abzüglich der Kosten habe ich schon vorliegen. Aber wie ziehe ich da Konsequenzen raus?

Und er will das Geld nicht als Tagesgeld anlegen, sondern als Festgeld. Er weiß auch welchen Zinssatz er bekommt. Es ist nicht viel, aber es geht ihm nur noch um den Vermögenserhalt und nicht um die Vermehrung. Das Risiko soll so gering wie möglich sein.

Also wie finde ich raus, welche Fonds verkauft werden sollen?

@Fritzelchen1

Nach seinen Vorgaben: Alle!

Du hast überall ein Kursrisiko, Zinsrisiko, Währungsrisiko oder das Risiko von Staatspleiten.

Alles Risiko rausnehmen und zum Tagesgeld wechseln heißt dann aber, dass er statt eines Risikos die Gewissheit hat, dass der Wert seines Geldes durch die Inflation (die seinen Zinssatz übersteigt) todsicher sinkt.

@napoloni

Beim Festgeld bekommt er ein Zinssatz, der die aktuelle Inflationsrate fast ausgleicht. Für ihn wäre das immer noch besser als viel auf einmal zu verlieren.

@Fritzelchen1

Na, dann ist ja alles klar und du brauchst nicht weiter zu grübeln! :o)

@napoloni

Ja eigentlich nicht. Es soll zwar verkauft werden, aber nicht direkt alles auf einmal. Wenn du ein Depots mit Fonds hast: Wie entscheidest du denn nach ein paar Jahren, welche wegkönnen und welche nicht?

@Fritzelchen1

Im Zweifelsfall entscheide ich gar nicht, weil Vermögensaufbau für mich nicht endet und ich die Dinge einfach weiter laufen lasse.^^

Ich hatte noch einen Deka-Immobilienfonds im Bestand, dessen Veräußerung ich in Gang gesetzt habe. Zum Teil habe ich dann Aktien mehr gewichtet, zum anderen aber auch immobilienbasierte Aktien (hier Hamborner REIT) zugekauft. Letztere bringen derzeit 5,5% Ausschüttung. Sie haben theoretisch alle Risiken von Aktien (Kursverluste, Totalverlust), sind aber durch die Immobilienbestände sicherer als normale Aktien und wirken bislang in ihrer Entwicklung stabil.(Dividendenentwicklung: https://www.finanzen.net/dividende/HAMBORNER_REIT)

Die Fonds hab ich bislang nicht angetastet; aus Bequemlichkeit und weil es sich im Wesentlichen um Altbestände vor 2008 handelt. Die zu erwartenden steuerlichen Vorteile haben mich etwas über die geringere Performance gegenüber ETFs hinweggetröstet.

Ich erwäge aber, einige Fonds gegen ETFs auszutauschen. Aus deiner Liste habe ich beispielsweise den EuroStoxx TF, bei dem es für mich Sinn macht, ihn gegen einen Euro-Stoxx ETF (ETFL02) auszutauschen. Da ist dasselbe drin, aber die Verwaltungsgebühr liegt nur bei 0,15%.

@napoloni

Ja ich persönlich bin großer Fan von ETFs.

"Im Zweifelsfall entscheide ich gar nicht, weil Vermögensaufbau für mich nicht endet und ich die Dinge einfach weiter laufen lasse."

Aber irgendwann muss man ja mal verkaufen, sonst hat man ja auch nix vom Geld.

Deka-Fonds haben in der Vergangenheit in den seltensten Fällen zu den besonders guten Produkten gehört. Vermutlich zahlt der arme Opa auch noch ziemlich deftige Gebühren für Jahr an die Sparkasse. Dabei gibt es seit Jahrzehnten kostenlose Fondsplattformen wie Ebase, FFB & Co, wo weder Ausgabeaufschlag noch Depotgebühren anfallen (ab einem gewissen Volumen). M.E. ist bei den o. g. kein Fonds dabei, den man unbedingt haben müsste. Ich würde alles verkaufen und das teure Depot bei der Sparkasse auflösen. Wenn Opa weiter in Aktien investieren möchte (und er einen entsprechend langen Anlagehorizont von mind. 10 Jahren hat!) dann solltet Ihr euch mal über Ebase oder Flatex informieren und dort einen kostengünstigen ETF, z.B. auf den MSCI World kaufen. Alternativ langjährig bewährten Mischfonds wie z.B. FvS Multi Opp, MFS Merdian Wealth etc. Details dazu findet man z.B. in diesem Experten-Forum http://www.trader-inside.de/viewforum.php?f=13

Dein Opa überfordert dich damit, eigentlich muss er mit dir zu seinem Bankberater gehen, der die Aufgabe und Verpflichtung hat, gemäß der abgegebenen Risikoeinschätzung deines Opas zu überprüfen, ob das Depot richtig angelegt ist.

Auf Festgeld bekommt er im Moment so gut wie keine Zinsen, allerdings verliert er theoretisch auch nichts (praktisch schon, nämlich durch die laufende Geldentwertung).

Wenn er risikoarm anlegen will, sollte er als erstes die Aktienfonds verkaufen. Aber auch Rentenfonds habe Schwankungen: Je länger die Laufzeiten der Anleihen, in die investiert wird, desto größer sind sie. Auch Fremdwährungen (die ersten drei Fonds) unterliegen Risiken. Da die Zinsen bald steigen könnten, ist auch hier das Risiko beträchtlich.

Sag ihm also: Termin mit dem Berater ausmachen, und du gehst mit, dann lernst du viel!

Danke für die Antwort, aber mit Bankberatern macht mein Opa fast nix mehr. Viel zu schlechte Erfahrungen mit denen gemacht und die können letztendlich auch nicht mehr machen als Finanzzeitschriften lesen oder im Internet recherchieren. Und die denken hauptsächlich an ihre Provision.

Wenn mir jemand sagen könnte, welche Informationen wichtig sind um zu entscheiden was verkauft werden soll, dann wär ich echt dankbar. Oder wenigsten eine Quelle nennen, die wo ich lesen kann, welche Informationen wichtig sind.

Das Denken deines Opas ist nachvollziehbar. Jetzt hat die Sparkasse schon jede Menge an ihm verdient, dann soll sie auch was für ihn tun. Also geht hin, lasst Informationen über Stammdaten und Performance aller Fonds ausdrucken und den Berater ruhig erklären, was er denkt. Kostet erst mal nix. Dann kannst du für ihn immer noch ein Depot bei einem Discount-Broker eröffnen, zunächst die Wertpapiere transferieren und dann wesentlich günstiger verkaufen und kaufen.