Wann muss der Lohn drauf sein?

9 Antworten

Es kann schon passieren, dass der Arbeitgeber einen Engpass hat, Du kannst dann schlecht Druck machen, wo nichts ist, ...

Rede vernünftig mit ihm, lass Dir den Grund für die Verschleppungen erklären. Nicht immer ist es gut, zu viel Druck, auch vom AG aus, zu machen, gute Kunden will man nicht vergrämen. Dein Arbeitgeber muss aber unbedingt eine Möglichkeit finden, Eure Löhne pünktlich auszuzahlen, sich daran erinnern, dass auch Ihr Verpflichtungen habt.

Reden, reden, ..., besser, wenn Du noch ein paar Mitstreiter findest, die allerdings auch keinen unnötigen Stress machen sollten. 

"Die monatliche Bruttovergütung beträgt xxx Euro und wird jeweils am letzten Tag des vergüteten Monats fällig."

Das ist für den ArbG bindend - nun steht dort "letzter Tag" - d. h. der letzte Tag kann auch ein Samstag, Sonntag oder Feiertag sein; dann muß das Geld am vorhergehenden Bankenarbeitstag auf dem Konto sein.

Die Fälligkeit heißt: spätestens an diesem Tag muß dem Mitarbeiter das Geld zur Verfügung stehen (= auf dem Bankkonto sein).

Einvernehmlich kann davon abgewichen werden - einseitig das Geld zu spät überweisen (auch nicht erst Abschlag dann Rest später) ist nicht zulässig, da der Arbeitsvertrag nicht einseitig geändert werden kann.

Für alle Kosten, die Dir daduch entstehen (z. B. geplatzte Abbuchungen etc.) hat der ArbG zu haften - zudem stehen Dir Zinsen zu.

Du solltest den ArbG schriftlich auffordern in Zukunft pünktlich zu zahlen (Hinweis auf die Klausel des Arbeitsvertrages) - sollte er weiter dauerhaft unpünktlich zahlen, dann wäre das ein Vertragsbruch.

Dann sollte er abgemahnt werden (nicht nur der Arbeitgeber kann den Arbeitnehmer abmahnen) - das sollte deshalb gemacht werden, damit ggf. eine außerordentliche Kündigung möglich sein könnte (vor einer Kündigung wegen dauerhaft verspäteter Zahlung aber unbedingt einen Rechtsanwalt hinzuziehen).

Wenn der Arbeitgeber den Lohn zu spät überweist, befindet er sich im Verzug. Du kannst also Verzugszinsen verlangen, sofern dein Arbeitgeber dich nicht über eine verspätete Zahlung im Einzelfall hingewiesen hat.Wie du schreibst passiert dies jedoch regelmäßig, also wäre meiner Ansicht nach das Konsultieren eines Anwalts sinnvoll. Du solltest dir auch Gedanken machen, ob ein Arbeitgeberwechsel nicht auch Sinn macht...

Was du könntest hat "der Schopenhauer" ausführlich beschrieben, ABER wenn dein Chef das aus Geldnot macht nützt dir sämtliches klagen etc nicht! Wo nichts ist kannst du auch keine Verzugszinsen etc einklagen. Da wäre es das sinnvollste dir auf kurz oder lang eine Firma zu suchen wo auch zahlen kann! 

kann ich den Arbeitgeber Druck machen und auf mein Recht pochen oder werde ich warscheinlich nur ein müdes lächeln ernten?

Klar. Du kannst dem Arbeitgeber darauf hinweisen, dass er sich vertraglich verpflichtet hat, den vollen Lohn am Monatsende zu zahlen. Wenn ihm das nicht möglich ist, was die letzten Monate beweisen und dies nicht ab sofort aufhört, wirst Du ihn leider wegen Insolvenzverschleppung melden müssen.