wann darf ein Staat Geld drucken?

11 Antworten

Lieber Forumsfreund, ein zivilisierter Staat hat eine Nationalbank und diese hat die Aufgabe den Wechselkurs und auch den Wert stabil zuhalten. Mit der Geldmenge wird nicht nur die Konjunktur gesteuert sondern auch die Inflation in Schach gehalten. Bei uns ist das die EZB für alle die dem EURO Raum angehören. Die EZB wird nur so viel Geld drucken lassen wie es nötig ist um den Wirtschaftskreislauf am Leben zu halten und so wenig, dass die Inflation nicht zunimmt. Es wird nun befürchtet, dass durch die enorme Geldmenge die die USA in Umlauf gebracht wurde die Infaltion steigt. Da der EURO aber schon lange eine Reserveleitwährung ist, wird die EZB alle tun um die Infaltion in den Griff zu bekommen. Nur müssen momentan die in Schwierigkeiten gelangten Länder bedient werden, deshalb kauft die EZB Staatsanleihen, was sie eigentlich nicht tun dürfte. Sobald die Infaltion steigen wird, werden sie den Leitzins erhöhen und die Geldmenge einschränken. Der Lombardsatz ist dann auch noch ein Steuerungelement. Der EURO ist die beste Währung und wird auch in Zukunft sicher sein, nur nicht nervös werden! Alle klar? Holiday.

Obwohl man es sogar im 3. Reich zumindest zum Ende hin nicht zur Kriegsfinanzierung mehr so genau nahm, wurde nicht so einfach Geld gedruckt. Denn Geld erhält erst dann seinen Wert, wenn die Bürger und in der globalisierten Welt auch die anderen Staaten Vertrauen dazu haben. Der Geldmenge muss eine Güterproduktion und sonstige Dienstleistung gegenüber stehen. Es sollte hierzu ein Gleichgewicht bestehen. Hierüber wacht die Notenbank und bestimmt/legt fest, welche Geldmenge erforderlich ist, um ein Wirtschaften zu ermöglichen. Sie kann also neues Geld "drucken" oder aber auch Geld dem Markt entziehen. International bestimmt insbes. die Nachfrage den Geld- /Umtauschwert. Sind zu viele Dollars in der Welt im Umlauf, sinkt ihr Wert im Verhältnis zu anderen Währungen. Dies gilt auch für den Fall, dass das internationale Vertrauen zu einer Währung sinkt oder steigt (siehe z.B. die Eurokriese - Griechenland). Ich hoffe, nun siehst Du etwas klarer.

Richtig - wobei im 3. Reich schon vor Kriegsausbruch eine enorme Inflation herrschte - nur fiel das nicht auf, weil das Regime klammheimlich den Handel im Außenwirtschaftsbereich gegen Gold oder Devisenreserven abwickelte. Und diese wiederum holte man sich zu einem nicht unerheblichen Teil durch die Beschlagnahmung von Vermögenswerten und durch Enteignung (insbesondere von Bürgern jüdischen Glaubens und Abstammung).
Nach Kriegsausbruch konnten Waren überhaupt nur auf Umwegen und nur gegen Devisen oder Gold ins Reichsgebiet geliefert werden.

Geld drucken (also quasi Liquidität aus dem Nichts erschaffen) können nur Staaten mit eigener Währung und weisungsgebundener Notenbank. Die USA zum Beispiel machen genau das, wenn auch durch die Hintertür (das Ankaufen von Anleihen und Hypotheken ist letztlich nichts Anderes); die BoE macht das auch (weisungsgebunden an das Britische Schatzamt). Die Mitgliedsländer der Euro-Zone hingegen können das nicht, weil alleine die EZB entscheidet, wieviel Liquidität zur Verfügung gestellt wird und zu welchen Konditionen. Die frühere Bundesbank (zu D-Mark-Zeiten) hat dies ebenso unabhängig entschieden.
Der Gedanke, die Staatsschulden mit der Notenpresse abzuzahlen ist weder neu, noch falsch. Genau dies geschieht heute schon, nur durch die Hintertür (und nur in relativ bescheidenem Rahmen). Es ist kaum überraschend, dass die USA mit einer Inflation von 2 - 5% gut leben könnten, denn damit würden sich die US-Staatsschulden quasi von selbst verringern.
Was eine Währung "wert" ist, entscheidet der Markt. letztlich ist es eine Vertrauenssache, und keineswegs folgt der Wert immer der Logik.

Wenn ein Staat so ohne weiteres Geld drucken dürfte, warum bitte hätte die BRD dann immer noch 1.200.000.000.000 Euronen Schulden oder gar mehr? Früher war es so, dass dem gesamten Geld ein Gegenwert in Gold vorhanden war. Ich glaube, das ist heute zwar nicht mehr so, aber einfach so Geld zu drucken ist auch weiterhin nicht drin.

Wie schon oben geschrieben, es kommt auf das jeweilige Währungssystem an. Den Goldstandard hat man in den 70ern endgültig beerdigt (und aus gutem Grund). Näheres siehe Bretton Woods System.

Der Staat darf nicht unbegrenzt Geld drucken. Das Geld muss immer dem Wert der Waren und Produktionen entsprechen. Achtet der Staat nicht auf dieses Verhältnis, kommt es zu einer Inflation. Begründung: Mehr Geld als Ware = Waren werden teurer = Inflation. Die Menge des Geldes regulieren nach strengen Vorgaben Bundesregierung und Bundeszentralbank.

Manchmal sollte man - wenn man schon ohne Quellenangabe zitiert - zumindest mal nachsehen, von wann die Zitate stammen.
Hint: Die Bundesbank hat schon lange keinen Einfluss mehr auf die Geldmenge.

Das Geld muss immer dem Wert der Waren und Produktionen entsprechen.

Das verstehe ich nicht: Wenn jemand Waren produziert, bekommt er doch sein Geld von den Kunden, oder?! Warum soll da der Staat Geld drucken? Und wie genau kommt das frisch gedruckte Geld im Umlauf, also wer genau bekommt das frisch gedruckte Geld in die Hände und was macht "er" damit??