Visumsantrag auf Ehegattennachzug (Deutsch-Indisch)?
Hallo!
Ich bin noch ganz neu hier und habe ein paar dringende Fragen zum Thema "Visum zum Ehegattennachzug".
Ich bin gebürtige Deutsche und mein Verlobter ist gebürtiger Inder. Anfang nächsten Jahres werden wir in Indien heiraten und dann auch einige Zeit dort leben (Neu Delhi). Wir haben aber nicht vor uns ganzes Leben in Indien zu bleiben und möchten schon versuchen gemeinsam nach Deutschland zurück zu kommen und dort zu leben.
Jetzt habe ich mich schon wirklich gründlichst über die benötigten Dokumente für den Visumsantrag auf Ehegattennachzug informiert und habe unzählige Telefonate und Gespräche geführt aber bin immer noch in einem Punkt ziemlich unsicher: Als benötigtes Dokument wird unter anderem die "Ration Card" verlangt, welche die letzten 4 Jahre abdecken soll.
Jetzt besteht das Problem, dass mein zukünftiger Schwiegervater zwar eine Ration Card hatte, diese aber abgelaufen ist (?!) und zudem auch nicht mehr auffindbar war UND da es wohl auch kein Pflichtdokument ist, die neue Ration Card erst im April 2013 wieder beantragt hatte.
In der deutschen Botschaft habe ich diesbezüglich schon nachgefragt und mir wurde sehr unfreundlich mitgeteilt, dass es wohl sehr unglaubwürdig wäre das es keine Ration Card für die Zeit dazwischen geben würde. Von der zuständigen Behörde/Stelle, die diese Ration Card ausstellt haben mein Verlobter und ich aber erfahren, dass Armeeangehörige wohl gar keine Card ausgestellt bekommen und mein Schwiegervater ist ehemaliger Armeeangehöriger...das würde doch dann erklären, warum er für die Zeit keine Ration Card vorweisen kann, oder?
Ich bin einfach nur verwirrt und möchte bitte herausfinden ob einer von Euch schon Erfahrung mit diesem Visumverfahren hatte und ob diese Ration Card ein Problem für uns werden könnte? Wir hätten unzählige andere Dokumente um die Identität meines Verlobten zu beweisen und zudem verstehe ich sowieso nicht, warum diese Ration Card benötigt wird.
Es ist wirklich sehr sehr sehr schwierig mit den indischen Behörden und der deutschen Bürokratie klar zu kommen. Wir haben schon vieles geschafft aber eben auch noch vieles vor uns und ich wäre dankbar über jede Hilfe, die wir bekommen könnten. :)
1 Antwort
Also ich unterstelle jetzt mal, daß das eine Liebeshochzeit und keine Scheinehe ist. Die deutschen Behörden gehen mit solchen Ehen mit Bürgern aus Dritt- und Schwellenländern da aber etwas anders um. Da mußt Du, nach einer Eheschließung im Ausland, erstmal nachweisen, daß das keine Scheinehe ist, also sei nicht zu "blauäugig". Mit den Vorschriften für die Einreise von indischen Ehepartnern bin ich zwar nicht vertraut, aber meine Frau stammt auch aus einem sog. "Drittstaat" (also Nicht-EU-Staat). Ich habe das damals, damit es auch funktioniert, anders gemacht. Ich habe eine Verpflichtungserklärung abgegeben und alle anderen Formalitäten erledigt. Sie kam dann für einige Wochen nach Deutschland. In der Zeit haben wir vor einem deutschen Standesamt geheiratet und umgehend ihren Erstwohnsitz bei mir dem Einwohnermeldeamt gemeldet. Dann flog sie wieder nach Hause. In der Zeit habe ich die Einreise im Sinne des Ehegattenzuzugs geregelt und sie bekam Vorort ihr Visum. Dann bin ich hingeflogen, wir haben die Hochzeitsfeier dort gemacht und sie kam dann mit mir zusammen nach Deutschland. Da leben wir bis heute und mittlerweile hat sie einen unbefristeten Aufenthaltstitel und alles ist gut. Mir ist auch ein Fall bekannt, da wurde es so gemacht, wie Du es vor hast, nur das er deutsch war und sie Ausländerin. Deutscher Mann heiratet im Ausland und kommt zurück nach Deutschland, um seine Frau nachzuholen. Nach etlichen Jahren sind sie nun geschieden, weil er nicht auswandern kann und will und die deutschen Behörden ihr die Einreise verweigern. Er konnte den Vorwurf der Scheinehe nicht ausreichend entkräften. Also richte Dich auf harte Zeiten ein. Deutschlands Einreisepolitik hat noch immer den Grundsatz "Du kommst hier nicht rein !". Das erklärt auch die unfreundliche Behandlung, die Dir widerfahren ist. Das ist gewollt, um solche Einreisen zu unterbinden.
So wie es mir scheint, gibt es da unterschiedliche Dokumente. Mit Einreisen aus Indien kenne ich mich, wie schon gesagt, nicht aus. Eine Ration Card hatte meine Frau nicht, was ist das ? Google gibt nur Rationskarten im Sinne von Lebensmittelkarten her. Das wird hier wohl kaum benötigt werden. Ja, wir haben uns für die Variante mit dem Touristenvisum entschieden. Im Nachhinein zweifelsfrei die richtige Entscheidung - in unserem Fall jedenfalls.
Eine Ration Card ist eine Karte mit der die Familien Vergünstigungen auf Weizen, Gas etc. erhalten können, also ja eine Art Lebensmittelkarte. Auf der Karte werden alle Familienmitglieder mit Namen und Geburtsdatum erwähnt, vllt. wird es deshalb als Identitätsausweis akzeptiert...
Ja das mit dem Touristenvisum hatten wir versucht, aber es wurde abgelehnt, deswegen kommt es ja leider nicht für uns in Frage :( Und an ein Heiratsvisum trauen wir uns jetzt gar nicht ran, deswegen wollten wir in Indien heiraten, weil das Visum für mich kein Problem darstellt.
Ich dank Dir für Deine Antworten!
Ok, das macht mir die Funktion der Ration Card transparenter. Aber hat er vielleicht Verwandte innerhalb der EU (es wird ja immer ein Schengen-Visum ausgestellt, das ermöglicht Reisen innerhalb der EU). Dann könntet Ihr vielleicht doch die leichtere Touristen-Variante nutzen. Das ihm das Touristen-Visum abgelehnt wurde, paßt in das Bild, das ich von den zuständigen Behörden habe. "Ablehnen, denn jeder Ausländer gefährdet die Existenz Deutschlands in schwerstem Maße". Für mich zwar nicht nachvollziehbar, aber leider gängige Praxis. Alternativ könntet Ihr auch über eine "Deutschlandreise" (falls Du in einer Großstadt wohnst) durch ein indisches Reisebüro nachdenken, die organisieren dann, in der Regel, auch die Visa. Dann mußt Du nur herausfinden, welche Unterlagen für eine Eheschließung erforderlich sind, die muß er dann dabei haben. Dann muß das Ganze im Detail vorgeplant werden (auch die Übersetzung der Dokumente) und er meldet sich einen Tag krank, um nicht an den Ausflügen teilnehmen zu müssen. Du holst ihn und seine Unterlagen im Hotel ab und fährst zum Standesamt. Andere Alternative, Du nimmst Kontakt mit dem Bundestagsabgeordneten Deines Wahlkreises auf und schilderst das Problem. Der soll dann mit dem Außenministerium sprechen. Das habe ich damals auch gemacht, nachdem meine Frau (damals meine Freundin) mir mitgeteilt hatte, daß sie mehr als 24 Stunden vor dem Konsulat auf Einlaß wartet (inklusiv Übernachtung auf der Straße). Da ging es auch nur um ein Touristen-Visum (das wir dann zur Hochzeit genutzt haben). Ich habe damals zwar nichts erreicht (muß ja nicht immer so sein), aber zumindestens erfahren, daß die rüden Vorgehensweisen der Konsulate der Abschreckung dienen.
Danke erstmal für Deine Antwort, ich weiß, dass es sehr schwierig werden wird da ja prinzipiell jedem erstmal eine Scheinehe unterstellt wird, das ist wohl nicht nur bei deutschen Behörden der Fall...wie Du richtig unterstellst, ist unsere Hochzeit aufgrund vorhandener Liebe geplant und nicht zum Zwecke einer Scheinehe.
Ich wollte eigentlich etwas über die benötigten Dokumente z.B. die Ration Card erfahren und nicht über eine andere Option (Heirat in Deutschland), da wir für uns diese Möglichkeit schon ausgeschlossen haben. Ich nehme an Du meinst via Touristenvisum einreisen und heiraten...
Hast Du evtl. noch mehr Informationen über das Verfahren wie wir es geplant haben?