Verzweifelt - Ausziehen mit 17, gegen Einwilligung der Eltern
Hey, ich habe eine Frage.
Ich bin 17 Jahre alt und meine Elern leben seit einem Jahr in Scheidung. Ich lebe momentan bei meiner Mutter, mein Vater lebt mit seiner neuen Familie woanders und ich habe seit Monaten keinen richtigen Kontakt zu ihm. Ich kann bei meiner Mutter nicht mehr wohnen bleiben, sie ignoriert mich, kommt nachts angetrunken nach Hause, ihr Typ schläft permanent bei uns und ich habe ihr schon klar gemacht, das ich das nicht mehr mitmache und ausziehen werde. Sie findet das alles lächerlich und lacht darüber, doch ich habe mich um eine Schule gekümmert und bin nun an zwei FOS angenommen worden, in unterschiedlichen Städten, beide ca. 400 km von meinem jetzigen Wohnort entfernt. Ich war auch schon zweimal beim Jugendamt und diese sagen, sie können nur einschreiten wenn ein "Härtefall" wie Gewallt oder anderes vorliegt. Doch ich habe ihnen auch klar gemacht, ich werde ausziehen, egal mit oder ohne Erlaubnis. Meine Mutter sagt, sie wäre auch schon bei der Polizei gewesen und habe sich erkundigt, sie kann mich mit 17 hier festhalten und bestimmen, was mit mir passiert. Sie sagt, ich habe gar nichts zu sagen. Das Problem ist, ich kann keine Wohnung oder anderes dergleichen Mieten, ohne Einwilligung oder Unterschrift der Erziehungsberechtigten. Ich kann hier aber nicht mehr wohnen bleiben, sie ist seit Monaten so grausam zu mir und denkt nur an sich, ich darf nicht mehr mit ihr essen, sie kocht alleine und ich darf trocknenes Brot essen, ich bekomme kein Taschenfgeld mehr, obwohl ich das gesetzlich bis zu einem gewissen Betragt bekommen MUSS, sie interessiert sich nicht für mich und in schlechten Phasen sagt sie auch, ey Mädel zieh aus, ist mir scheiß egal was mit dir passiert, vielleicht pennst du unter einer Brücke und dann wachste auf und kommst zurück.
Ich muss mir wirklich schreckliche Dinge anhören und langsam weiß ich nicht mehr weiter. Momentan ist die vom Jugendamt im Urlaub, danach wollten wir einen neuen Termin machen. Logischerweise will meine Mutter den Termin beim Jugendamt nicht mit mir zusammen wahrhaben und meint, sie hätte ihre Kontakte und würde jetzt gegen mich vorgehen und ich würde zum angegeben Zeitpunkt definitiv nicht die Schule besuchen, die ich mir ausgesucht habe. Zudem komme ich hier zuhause gar nicht mehr klar, ich muss das Schuljahr hier wiederholen, so hätte ich bei der FOS auch viel bessere Chancen, in zwei Jahren könnte ich meine Fachoberschulreife erlangen und danach studieren, aber meine Mutter interessiert das nicht. Ich weiß nicht wieso sie mich hier krampfhaft festhalten will, das hat doch keinen Sinn! Wieso verbaut sie mir meine Zukunft? Hat jemand so etwas ähnliches durchgemacht und kann mir vielleicht Tipps geben? Kann man sich mit 17 Jahren einen Anwalt nehmen, vielleicht in dem man auf Armenrecht klagt oder anders?
Danke schonmal für's Lesen...ich hoffe ihr könnt mir ein paar Tipps geben..
Liebe Grüße
Josy
6 Antworten
Halte durch bis Du volljährig bist, dann gehe Deinen Weg.
Das dauert noch knapp ein Jahr und würde mir die Chance, meine schulische Ausbildung die ich jetzt als Möglichkeit habe, total verbauen...Ist ja nicht nur das ich da unbedingt weg will, sondern diese Schule jetzt auch ein super schritt in Richtung Zukunft wäre!
Ohne Einwilligung der Mutter ist ein Auszug nur mit Hilfe des Jugendamtes und des Familiengerichts möglich.
Dafür gibt es Einrichtungen für betreutes Wohnen. Allerdings hat man sich da eher mehr an eine Hausordnung zu halten
Zuerst einmal: deine Mutter hat recht, sie kann bestimmen wo du wohnst. Ein Anwalt würde dir nix helfen, was soll denn der tun? Jugendamt ist gut, warte bis die wieder da ist und sprich mit der, sag ihr alles, weil kein Essen zu bekommen usw. ist schon stark. Du kannst auch vorbringen, dass du eben diesen Schulplatz bekommen hast und deine Mutter somit deine Ausbildung behindert.
Naja, ich finde es schon auch zeitig mit 17 auszuziehen und würde das meiner Tochter auch nicht so einfach erlauben. Ev. eine Wohngruppe oder ein Schulinternat oder sowas wäre für mich schon ok.
Wann wirst du denn 18? Haben beide das Sorgerecht?
Du hast zwei Eltern, ruf bei deinem Papa an und sag ihm, du brauchst Hilfe. Vielleicht unterschreibt er Mietverträge und dergleichen.
Mach weiter Druck beim Jugendamt und lass dich nicht einschüchtern. Wenn irgendwas nicht in Ordnung ist bei euch zuhause, Mutter betrunken etc. ruf die Polizei an und lass dich aus dem Haus bringen und als Notfall der Jugendhilfe überstellen.
Ich werde leider erst nächstes Jahr im Juni 18. Sonst würde ich versuchen, das alles noch auszuhalten. Aber solange kann ich nicht mehr warten. Schließlich hängt hier von auch meine Zukunft ab und die FOS ist eine viel bessere Chance als nochmals die 10. Klasse des Gymnasiums zu wiederholen! Selbst meine Lehrer haben mir davon abgeraten!
Ja etwas anders bleibt mir wohl nicht übrig..Ich schreibe auch Tagebuch, also alle Konversationen und Diskussionen die ich mit meiner Mutter führe und wie sie sich verhält, wer wann kommt, etc. VIelleicht hilft das...Ich verstehe aber nicht, wieso nur Gewalt ein Härtefall ist...Emotionale und Psychische Gewalt verursacht viel mehr Schäden als physische gewalt..Und ist auch ein Härtefall! Aber ist klar..auf die Behärden ist kein Verlass...
Wenn die Mutter abends mal angetrunken ist so wird die Polizei sicherlich nicht das Kind aus dem Haus nehmen. Das Kind ist keine 5 Jahre alt sondern 17...
Wenn dies aber öfter passiert, schon. Und ja, ich bin keine 5 mehr sondern 17, was mir auch mehr Rechte gibt. Trotz allem hat meine Mutter mir gegenüber Pflichten zu erfüllen und da ich laut Gesetz noch keine 18 Jahre alt bin, gelte ich als minderjähriges Kind und wenn mein Wohl gefährdet ist, egal durch was, dann hat die Polizei oder auch das Jugendamt die Pflicht mir zu helfen. Fragt sich nur, wann dies eintritt und als geltend definiert wird.
Und ja, ich bin keine 5 mehr sondern 17, was mir auch mehr Rechte gibt.
Ehrlich gesagt gibt dir das weniger Rechte und mehr Pflichten!
gelte ich als minderjähriges Kind
a) du bist immer das biologische Kind deiner Eltern, darum gibt es die Begriffe "minderjähriges Kind" und "volljähriges Kind"
b) juristisch trifft der alleinstehende Begriff "Kind" nur auf Personen unter 14 zu, also grundsätzlich auf Minderjährige. Ab 14 ist es ein Jugendlicher, aber 18 ein Erwachsener.
wenn mein Wohl gefährdet ist, egal durch was,
Nein. Nicht "egal durch was". Es ist klar definiert, was eine Kindeswohlgefährdung darstellt und was nicht. Du kannst nicht einfach entscheiden "Blaue Tapete gefährdet mein Wohl, ich will hier weg." Genauso klar festgelegt ist es, auf welche Altersgruppen es angewendet werden kann.
z.B. ein Baby 3 Stunden alleine zu lassen wäre eine Kindeswohlgefährdung. Bei einem 17 jährigen ist es nicht mal eine Aufsichtspflichtverletzung, eine Kindeswohlgefährdung schon gar nicht.
Deine Mutter MUSS dir keinen Cent Taschengeld geben. Mit 17 Jahren kannst du dir problemlos nen kleinen Nebenjob suchen und dir selbst was dazuverdienen. Deine Mutter hat zudem Recht: Sie entscheidet wo du dich aufhälst. Wenn du ohne ihre Zustimmung ausziehst, kann sie zur Polizei gehen und dann wird halt nach dir gefahndet, wenn die Polizei dich hat wirst du wieder zu deiner Mutter gebracht.
Beim Jugendamt warst du schon, deine Gründe sind also nicht ausreichend um dich von deiner Mutter wegzuholen. Also bleibt dir nichts anderes übrig zu warten bis du 18 bist.
Danke für deine Antwort ;)
Das werde ich aber nicht tun und doch, meine Mutter muss mir Taschengeld geben. Für so etwas gibt es sogar Gerichtsverfahren, wo Jugendliche ihre Eltern anklagen, da diese Ihnen kein Taschengeld geben wollen.
:D Wie sehr ich für dich hoffe, dass du nur ein Troll bist und das nicht wirklich glaubst!
Es gibt sicherlich kein einziges Gerichtsverfahren bei dem Eltern verurteilt wurden dem Kind Taschengeld zu geben...
Es gibt in Deutschland kein einziges Gesetz, dass vorschreibt, dass Kinder Taschengeld bekommen müssen.
Wenn Du DAS wirklich glaubst, dann würde ich an deiner Stelle überlegen, ob ich reif genug bin auf eigenen Beinen zu stehen...
Ja, das werde ich wohl...Ich verstehe auch ehrlich gesagt nicht, wieso sie mit allen Mitteln versucht mich hier festzuhalten und meine Zukunft so behindert. Sie sieht doch, das ich serwohl in der Lage bin, Dinge zu organisieren. Schon klar, das ich mit 17 keine ausgereifte Erwachsene Frau bin, aber genau diese Einschnitte im Leben wie Ausziehen und auf eigenen Beinen stehen, helfen mir doch dabei so zu werden!
Danke für deine Antwort...ich werde beim Jugendamt wohl einfach mehr Druck machen müssen...