Vertreten Anwälte eigentlich auch Lügen obwohl Sie die Wahrheit kennen?

8 Antworten

Der Verteidiger darf vor Gericht nicht wissentlich die Unwahrheit sagen. Wenn der Täter gegenüber dem Anwalt zugibt der Täter zu sein, darf der Anwalt das vor Gericht nicht mehr bestreiten, er darf dann nur noch Entschuldigungs- oder Rechtfertigungsgründe anführen oder die Beweiskette angreifen, wenn einzelne "Beweise" falsch sind oder unzulässig erlangt wurden.

Eine kurze Zusammenfassung dazu gibt es hier: https://www.anwalt.de/rechtstipps/darf-ein-strafverteidiger-eigentlich-luegen_180365.html

Da kommt leider eine Fehlermeldung, zumindest bei mir:

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Meines Wissens wird alles geduldet. Es gibt durchaus Regelungen, die eigentlich nicht wirklich nachvollziehbar sind.

Zum Beispiel darfst du einem Pfarrer auch von einem geplanten Terroranschlag erzählen und er MUSS das für sich behalten. Da kann man nur den Kopf schütteln...

Die Kirsche hat ja eigene Regeln... Was schon lange abgeschafft hört...

Würde mal gern die vielen Geheimen Schriften im Vatikan lesen... Stelle ich mir so vor... Menschen Lenken und Verarschung Kapital 1 (in Latein natürlich)^^. Was da noch so alles rumliegt, wenn da vllt sogar noch Schriften von den Anfängen sind. Wundert mich auch ehrlich das da noch kein Staat mit Zwang ran wollte.

Kann außerdem nicht sein das sich Pfarrer oder sonst jemand da im Verein an einem Kind vergeht und einfach nur von der Kirche bestraft wird. Teilweise werden die dann einfach nur versetzt und machen weiter. Gerücht kommt nicht von nirgendwoher.

Nur wenn sich Anwalt und Mandant darüber einig sind!

Jein. Ein Anwalt darf seinen Mandanten nicht gegen seinen Willen "in die Pfanne hauen" und ist natürlich maßgeblich daran beteiligt, sich eine möglichst schöne und schlüssige Geschichte auszudenken, wenn der Mandant sich (auch nach oder entgegen der Beratung) nicht geständig zeigen möchte. Aber es werden ausschließlich neutrale Formulierungen verwendet "Mein Mandant bestreitet die Tat" "Mein Mandant schildert den Vorfall so ...". Dann tritt der Anwalt ja nur als Sprachrohr des Mandanten auf und dieser darf im Strafverfahren ja straffrei lügen so viel er will, und auch mit einer Geschichte, die ihm der Verteiger vorher empfohlen hat. Also keine "Strafvereitelung" des Verteigers... wie man das mit seinem Gewissen vereinbaren kann, muss man selber wissen...

Der Anwalt möchte oft gar nicht so genau wissen, ob sein Mandant tatsächlich der Täter ist. Sollte der Anwalt dann vor Gericht bewusst die Unwahrheit sagen, könnte er wegen Strafvereitelung selbst ins Visier der Justiz geraten.

Anders ist es natürlich, wenn der Mandant geständig sein will, um damit ein möglichst mildes Strafmaß zu erhalten.

Nein, das stimmt nicht. Die erste Frage ist immer "haben Sie die Tat begangen?". Und der Anwalt darf auch lügen um seinen Mandanten zu verteidigen. Als Community-Experte solltest du das eigentlich wissen. Vorallem das letzte ist absolut grundlegend.

@AtmenderMens175

Hast du dafür eine Quelle? Wenn ich im Internet suche, finde ich nur die Aussage, dass ein Anwalt nicht die Unwahrheit verbreiten darf.

@AtmenderMens175

Was genau qualifiziert dich zu deinem Widerspruch? Wo und wann hast du Jura studiert?

Nein, er darf nicht bewusst lügen. Er muss nicht alles erzählen, was er weiß. Aber alles, was er erzählt, muss wahr sein.

Also: 'suppressio veri' ist erlaubt.

@AtmenderMens175

Ja, dort wird von Anja Merkel behauptet, dass es einem Anwalt erlaubt sei zu lügen. Weiter unten widerspricht jedoch ein Kollege dieser Aussage. Diese Quelle überzeugt mich daher nicht wirklich...

@AtmenderMens175

Hast du auch bis zum Ende gelesen? Da steht nämlich nichts anderes als was ich die ganze Zeit schon behaupte:

spätestens seit einem Urteil des BGH (BGH St 3 StR 284/05) in Sachen "Unwahre Protokolllüge" ist klargestellt, dass ein Anwalt nicht bewußt lügen darf. D.h., er darf nichts behaupten, von dem er sicher weiß, dass es falsch ist.

Jedoch ist es jedem Anwalt erlaubt, Tatsachen zu verschweigen und andere Tatsachen besonders zu betonen, um einen falschen Eindruck hervorzurufen. Es ist dann Aufgabe des Gerichtes und der Gegenseite, die verschwiegenen Tatsachen zu nennen bzw. die Tatsachen anders zu gewichten.

@Bomberos911

Schau dir die Paragraphen an die sie genannt hat...

@AtmenderMens175 BGH, 11.08.2006 - 3 StR 284/05 (2. Urt.)   

Augen auf. Ein Anwalt darf nicht lügen.

@Jurafuchs

Ihr braucht alle Jesus

@AtmenderMens175

Keiner der genannten Paragraphen sagt explizit, dass ein Anwalt lügen darf.

@AtmenderMens175

Ja, Jesus habe ich. Aber es hat das mit der Frage zu tun?

@AtmenderMens175

Richtig... Du nicht...

Also das nächste Mal vielleicht ruhig sein, wenn man keine Ahnung hat :D