Verkehrsunfall Geschwindigkeit berechnen?

6 Antworten

Ein ganz dicker Fehler in Deiner Rechnung: Du kannst nicht einfach die Aufprallgeschwindigkeit zur berechneten Anfangsgeschwindigkeit addieren.

Und mit 10 m/s² Bremsverzögerung kannst Du vielleicht beim Rennen mit Spezialreifen rechnen, aber nicht auf der Straße. Dein Beispiel 50 km/h und 15 m Bremsweg ergibt eine Verzögerung von ca. 6,5 m/s²

(50 km/h = 13,9 m/s, macht t = v/a = 2,15 s und s = 14,9 m)

Eine Bremsspur sollte man genauer als mit 5 m Ungenauigkeit bestimmen. Andererseits bedarf es ohnehin eines Sachverständigen, um aus der Bremsspur die Intensität des Bremsens abzuschätzen. Rechnen wir mit 20 m Bremsspur, während der von v0 = x auf 20 km/h = 5,5 m/s abgebremst wird. Dafür wird die Zeit t benötigt.

(1) x - (6,5 m/s²) * t = 5,5 m/s

(2) (x + 5,5 m/s) * t / 2 = 20 m

(1) nach t auflösen, in (2) einsetzen, nach x auflösen, ergibt 17 m/s

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Hallo Tom, danke für deine Einwände.

Die Werte stammen aus dem Bußgeldkatalog und sind Durchschnittswerte. Für 80kmh und 25 Meter kommt man übrigens auf fast 10m/(s^2).

Diesen Wert habe ich auch aus einer anderen Quelle für Motorräder.

Dazu gilt dass die Bremsspur nicht dem Bremsweg entspricht und ich es daher nur schätzen kann und den Bremsweg mit 20, 25 und 30m in den Rechnungen nutze

@danielschnitzel

Du kannst die Rechnung mit beliebigen anderen Werten wiederholen. Welches die in Deinem Fall richtigen sind, weiß ich natürlich auch nicht.

durch umbekannte Bremszeit und v0 sowie Endgeschwindigkeit ungleich 0 wird vieles auch komplizierter beim Berechnen. Die Werte sind nicht "konstant"

Formeln für den Bremsvorgang

1) a=negativ,weil der Beschleunigungsvektor "a" entgegen der Bewegungsrichtung wirkt

2) V(t)=-a*t+Vo hier Vo=Anfangsgeschwindigkeit zum Zeitpunkt t=0

3) S(t)=-1/2*a*t²+Vo*t+So hier So=schon zurückgelegter Weg zum Zeitpunkt t=0

zurückgelegter Weg in der "Schrecksekunde" (Reaktionszeit,bevor gebremst wird)

So=Vo*t(schreck) wenn So=0 ist bleibt

1) a=negativ

2) V(t)=-a*t+Vo

3) S(t)=-1/2*a*t²+Vo*t

Bremszeit aus 2) V(t)=0=-a*t+Vo ergibt t=Vo/a in 3)

Bremsweg S(t)=-1/2*Vo²/a+Vo*Vo/a=Vo²/(2*a)

Die Bremsbeschleunigung kann man nicht errechnen,sondern nur schätzen.

Beispiel:Ein Auto hat so einen Bremsweg von ca. 40-50 m ,wenn es von

Vo=100 km/h=100000 m/3600 s=27,77..m/s abbremst,bis auf Null.

ergibt eine Bremsbeschleunigung von

40 m=(27,77 m/s)²/(2*a)

a=27,77²/(40 m*2)=9,64 m/s²

oder bei S(t)=60 m a=27,77²/(2*60)=6,426 m/s² sollte ein Motorrad auch schaffen,wenn es ein ABS (Antiblockiersystem) hat.

ist Vo gesucht,so ergibt sich

s=Vo²/(2*a)

Vo²=s*2*a

Vo=Wurzel(s*2*a)

Wenn das ein realer Fall ist, brauchst du dich damit nicht aufzuhalten. Das errechnet dann ein Verkehrssachverständiger. Und das errechnet sich NICHT nur aus der Bremsspur sondern auch aus dem Gewicht der Fahrzeuge und den messbaren Verformungen.

Schreib doch einfach in der Stellungnahme an deine Versicherung, dass das Motorrad mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war und ihm somit wenigstens eine Teilschuld zugewiesen werden kann.

Deine Versicherung kann dann ja einen Gutachter rausschicken, der sich den Bremsweg anschaut und auch an den Unfallspuren der Fahrzeuge nachvollziehen kann, wie schnell das Motorrad ca. war.

... und wozu bzw. für wen?

Wer Vorfahrt nimmt zahlt, ist auch bei uns auf dem Land so.

Oder nennt sich das in den Spielregeln: Vorfahrt gewähren bis Tempo 60, darüber zufahren?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

angenommen 100 in einer 50er .... geht es da noch um eine Vorfahrtsfrage ?

@danielschnitzel

...natürlich, das Schild dafür steht doch da, oder?

@schleudermaxe

nennt sich Teilschuld worauf ich hinaus möchte