unverheiratet bauen, was ist mit Finanzamt?
Folgende Situation: wir wollen bauen und sind nicht verheiratet!Das Grundstück auf dem das Haus gebaut werden soll wurde durch mich mit EK finanziert. Folglich stehe auch nur ich im Grundbuch. Kredit für Haus wird durch uns beide aufgenommen. Nun meinte ein Arbeitskollege zu mir, dass es sein kann, dass das Finanzamt davon ausgehen kann, dass mein LG mir Summe X geschenkt hat in dem er ein Haus auf meinem Grundstück gebaut hat, und somit Schenkungssteuer oä verlangen kann. Ist dem so? Heiraten werden wir nächstes Jahr aber bis dahin wird das Haus (hoffentlich) schon stehen.
Vielen Dank im Voraus für Eure Antworten
4 Antworten
Das Unwichtigste vorab: Der Kredit (und wer ihn in welcher Höhe aufnimmt) hat mit der Antwort auf deine Frage überhaupt nichts zu tun.
Grundsätzlich geht alles, was mit einem Grundstück fest verbunden wird, in das Eigentum des Grundstückseigentümers über (§ 946 i. V. m. § 94 Abs. 1 Satz 1 BGB). Wenn also dein Lebensgefährte auf dem Grundstück, das dir allein gehört, ein Haus baut, das er zur Hälfte bezahlt, und dieses Haus durch den Bau (das ist bei Häusern eigentlich üblich) mit dem Grundstück fest verbunden wird, gehört es dir von Anfang an vollständig ganz alleine. Auch wenn dein Lebensgefährte es zur Hälfte bezahlt hat.
Dementsprechend wärst du natürlich um den halben Wert des entstandenen Hauses reicher. Wenn du nun nichts dafür geben müsstest, wäre das tatsächlich der klassische Fall einer Schenkung.
Aber: Du musst was dafür geben! Dein Lebensgefährte hat nämlich gegen dich einen Anspruch auf Ausgleich derjenigen Kosten, die er für das halbe Haus hatte (§ 951 Abs. 1 Satz 1 BGB). Nur falls die geringer sein sollten als der Wertzuwachs, den du durch den (halben) Hausbau hast, bliebe immer noch eine Schenkung übrig. In der Praxis ist aber eher das Gegenteil der Fall: Ich hatte mal einen Mandanten, der hat für 400.000 € ein Haus gebaut, aber wert war es, als es fertig war, nur 300.000 €. (Wie das kommt? Daher, dass es einen möglichen Käufer nicht ansatzweise interessiert, wieviel der Bauherr da rein gesteckt hat; für den Käufer ist ausschließlich der Marktwert des Grundstücks relevant, und der wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt und nicht durch die Baukosten des Bauherrn.)
Ein schenkungsteuerpflichtiger Vorgang in diesem Zusammenhang ist also höchst unwahrscheinlich.
Wie kommt der Kollege denn darauf?
Wenn ihr gemeinsam baut, schenkt dir dein LAG doch nichts. Egal wer im Grundbuch steht.
Ich würde aber dringlich empfehlen, dass alles notariell beglaubigen zu lassen.
Im Falle einer Trennung gäbe es sonst das wüsteste Durcheinander.
davon würde ich mal nicht ausgehen. allerdings wird die bank dich als bürgen für den kredit deines freundes nehmen und umgekehrt.. darüber solltet ihr euch - für den trennungsfalle - im klaren sein.
Warum heiratet ihr den nicht jetzt, also vor dem Hausbau. Macht manches einfacher. Überlegt Euch das mal. Ansonsten zum Notar und alles regeln.