Überhöhte Storno-Kosten trotz Rücktritt - rechtens?
Hallo! Ich habe eine Reise im Reise-Büro gebucht. Ich habe lediglich meinen Namen angegeben und gebucht. Nach Ausweis und Unterschrift wurde nicht gefragt. Nun ist mir nach wenigen Stunden aufgefallen, dass ich die Reise doch nicht antreten kann und bin innerhalb von wenigen Stunden per E-Mail von der Reservierung zurückgetreten (ich hatte ja noch keine Buchungs-Bestätigung) Eine Antwort kam nicht, nur eine Reise-Bestätigung. Als ich dann dort angerufen habe und sagte ich will die Reise nicht antreten meinten sie, dass die Storno-Kosten sich auch über 700 Euro belaufen (die Reise kostet 1300). Ist das rechtens? Was kann ich da machen, vor allem weil ich ja bereits nach wenigen Stunden zurückgetreten bin bevor ich eine Reise-Bestätigung hatte.
8 Antworten
Die Stornokosten sind zu hoch. Der Veranstalter kann so lange vor Reiseantritt nur tatsächliche und von ihm nachweisbare, entstandene Kosten beanspruchen. Aber einen Vertrag kann man durchaus durch eine schlichte mündliche Bestätigung eingehen. Falls das Unternehmen auf diesen Stornokosten besteht, bleibt Dir wohl nur der Weg zum Anwalt.
Da der Frager noch nicht bezahlt hat, braucht er erstmal keinen Anwalt sondern kann auf die Klage des Gegners warten.
Inkassofirmen bekommen nur einen kurzen Widerspruch. Interessant wirds erst, wenn die einen Anwalt beauftragen.
Die Stornokosten sind auf jeden Fall viel zu hoch. Haben die deine Adresse und / oder Telefonnummer? Falls nicht, sollen sie mal versuchen dich zu finden.
Das kann - wenn man denn gefunden wird - teuer werden...
Die Stornokosten richten sich nach dem Zeitpunkt vom Rücktritt bis zum geplanten Urlaubsbeginn. Dh. je kürzer die Zeit bis zum Reiseantritt, desdo höher die Stornokosten. Auch ohne Unterschrift kannst du einen Vertrag eingegangen sein.
ja, dass kann man. Es ist eine mündliche Willensäußerung.
Auf dieser Webseite gibt es einen Rechner für die zulässige Höhe der Stornogebühren:
http://www.recht-im-tourismus.de/Tipps/Reiserecht/PRueckBer.html
Bei einem Reisepreis von 1300 € erscheint eine Stornogebühr von 700 € bei einem Stornotermin direkt nach Reservierung (also noch weit vor dem angesetzten Reisetermin) als weit überhöht.
Wenn es Ärger gibt: Rechtsberatung bei Verbraucherberatung oder Anwalt holen. Und um diesen Reiseveranstalter in Zukunft am besten einen weiten Bogen machen.
(Gleich vorab: Ich möchte keine Aussage dazu treffen, ob das rechtens ist, da ich mich bei dem Thema überhaupt nicht auskenne.)
Ich denke aber, dass dein Fall von Interesse für den Verbraucherschutz sein könnte. Du könntest außerdem eine entsprechene Bewertung bei einem der größeren Reiseportale verfassen, damit andere Kunden vor dem Reisebüro/Reiseveranstalter gewarnt werden.
Bist du eigentlich vorher über die Stornokosten informiert worden, also wurde das im Beratungsgespräch angesprochen? Falls nicht, könnte das vielleicht ein Ansatzpunkt sei, um ohne Kosten aus der Sache rauszukommen...
Ja es ist viele Monate davor - sie verweisen auf eine Klausel die besagt, dass es so viel ist bei "Tages-Angeboten". Die Reise ist er Ende Juni. Aber kann man nur durch ein "ja" einen Vertrag eingehen?