Trotz Schwerbehindertenausweis Verbeamtung möglich?
Hallo Ihr Lieben,
kurz zu meiner momentanen Situation… Ich bin seit kurzem Beamtin auf Widerruf, da ich ein Studium im Bereich der öffentlichen Verwaltung (Ba-Wü) begonnen habe. Momentan bin ich am überlegen, ob ich einen Schwerbehindertenausweis beantragen soll, da ich seit Klein auf, an einer beidseitigen Innenohrschwerhörigkeit (GdB ca. 50 %) leide. Bei der amtsärztlichen Untersuchung wurde mir bescheinigt, dass ich für das Beamtenverhältnis geeignet bin. Eine Dienstunfähigkeit auf Grund meiner Behinderung ist sehr unwahrscheinlich. Die Vorteile eines Ausweises sind mir bekannt (bei Bewerbungsgespräche, Zusatzurlaub, Rente, Finanzamt, usw...). Jedoch bin ich ein wenig verunsichert, wie es dann mit einer späteren Verbeamtung auf Probe sowie auf Lebenszeit aussieht? Könnte ein Schwerbehindertenausweis ein Hindernis sein? (eigentlich ist der Schwerbehindertenausweis lediglich ja eine Bescheinigung und macht die Behinderung nicht schlimmer...)
Hat ein Schwerbehindertenausweis zudem Auswirkungen auf meine Private Krankenversicherung (zahle jetzt schon einen höheren Beitrag)? Würde mein Versicherungsbeitrag noch weiter steigen?
Ich hoffe, Ihr könnt mir weiter helfen, da ich wirklich nichts beantragen möchte, das mir später evtl. schaden könnte.
4 Antworten
Eine bescheinigte Schwerbehinderung hat keine negativen Auswirkungen auf eine Verbeamtung. Außerdem bist du bereits in einem Beamtenverhältnis. Nach dem Beamtenverhältnis auf Widerruf wirst du abhängig von der "Übernahmeregelung" in Ba-Wü nach der Ausbildung/dem Studium zunächst in ein Beamtnverhältnis auf Probe und dann auf Lebenszeit übernommen werden. Dabei dürfen Schwerbehinderte nicht benachteiligt werden. Der öffentliche Arbeitgeber hat zudem die Verpflichtung, einen bestmmten Anteil schwerbehinderter Menschen zu beschäftigen und bei einer erforderlichen besonderen Ausstattung des Arbeitsplatzes gibt es Unterstützung durch das Integrationsamt. Also keine Sorge und die Schwerbehinderung unbedingt beantragen. Ob bei den genannten Bedingungen aber 50 % herauskommen ist m. E. keinesfalls sicher. Aber auch ein Grad der Behinderung von weniger als 50 bringt zumindest kleine steuerliche Vorteile, die nicht verschenkt werden sollten. Hinsichtlich der Krankenkasse sollten ale Vorerkrankungen bei Vertragsschluss angegeben worden sein. Ist dies geschehen, wirkt sich die Zuerkennung einer Schwerbehinderung genauso wenig auf die Beiträge aus wie eine Verschlimmerung iner Erkrankung nach Vertragsschluss oder auch das Neuauftreten einer Beeinträchtigung.
Entschuldigung aber wenn du lediglich schwerhörig aber nicht taub bist bekommst du keinen Schwerbehindertenausweis. Einen solchen Ausweis bekommen Leute die tatsächlich schwer behindert sind. Zum Beispiel blind oder gehörlos oder nicht laufen können. Aber wenn du nur schwerhörig bist bekommst du keinen Schwerbehindertenausweis?
Spielt doch keine Rolle!
Das ist subjektives Gerechtigkeitsempfinden.
Die Frage war, ob sie als Schwerbehinderte Chancen hat, auf Lebenszeit verbeamtet zu werden und nicht, ob ihr mit ihrer Behinderung ein Schwerbehindertenausweis zusteht.
Hallo FE23!
Ihre Schwerbehinderung hat keine Auswirkungen auf Ihre Lebenszeitverbeamtung, soweit keine vorzeitige Pensionierung zu befürchten ist.
Allerdings darf sich bei Schwerbehinderten die Prognose nur auf 5 Jahre erstrecken. Sie werden in der Hinsicht also keine Probleme haben, auf Lebenszeit verbeamtet zu werden.
Bezüglich Ihrer Krankenversicherung kann ich Ihnen leider keine Auskunft geben.
Gruß Navvie
Einem schwerbehinderten Menschen geniest im öffentlichen Dienst eine besondere Fürsorge.
Der nachstehende Link müsste Dir weiter helfen:
http://www.gew.de/Diskriminierungsverbot_Verbeamtet_trotz_Krankheit.html
Bei Deiner Krankenversicherung rufst Du am besten einmal selbst an und informierst Dich an Ort und Stelle.