Tiger (Baby) adoptieren? Jemand der sich auskennt?

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Ernstgemeinte Antwort: Ist es sinnvoll? Wie soll der kleine Tiger später leben? Er wäre bei dir:

  • alleine und hätte keine Sozialisation mit Artgenossen,
  • in einer weniger artgerechten Umgebung als in einem Innnen-/ Außengehege eines (gut geführten) Zoos,
  • evtl. auf den Menschen fehlgeprägt, was ggf. später Probleme bereiten könnte (ebenso wie die mangelnde Sozialisation mit Artgenossen).

Hier wäre eine Infoseite einer privaten Tierschutzorganisation:

https://www.vier-pfoten.de/themen/wildtiere/privathaltung/

Ich habe mich eine Zeit lang mit der Haltung von Großpapageien befasst. Darunter sind immer noch einige Wildfänge aus den 80er und 90ern, selten von späteren Jahren (kommt aber auch vor). Fazit: Sehr viele Halter halten die Tiere einfach irgendwie, oft nach veralteten Richtlinien, weil die Tiere selbst schon älter sind und die Halter auf ihr damaliges Wissen zurückgreifen. Oft ist die Ernährung falsch, der angebotene Platz zu gering, die Tierarzversorgung mangelhaft, die Sozialisation schwierig oder der Vogel wird gar einzeln gehalten. Diese Tiere verhalten sich teilweise ganz anders als Nachzuchten bzw. Tiere, die schon seit Generationen gezüchtet werden und gehören daher in Hände speziell sachkundiger Menschen, die sich weiterbilden, sehr viel Platz, oft relativ viel (mehr) Geld (als Haltung gängiger Arten) haben und den Willen, sehr viel (mehr) für die Vögel zu tun (als das von Haltern gängigerer, seit Jahrzehnten nachgezüchteter Arten nötig ist). Sprich: Das kann und sollte nicht jeder tun!

Von daher würde ich dir abraten, wenn du hier, in einem absoluten Laienforum, fragen musst.

Frage dich: Warum sollte ein Tiger in Privathaltung sein?
Wie sollte er dort gehalten werden (wohl nicht im Haus)?

Was sollte das Ziel der Haltung sein (mMn: Irgendwann Abgabe in ein geeignetes, großes, artgerechtes Areal mit Artgenossen)?

Wie kann man als Privathalter dieses Ziel gewährleisten?

Zum Schluss: Du kennst bestimmt die Geschichte der Schimpansen Washoe und Co. Es gab unter den Schimpansen, die bei Menschen aufwuchsen eine Schimpansin namens Viky Hayes, die bei einer Familie "wie ihre Tochter" aufgezogen wurde und verbale Sprache lernen sollte. Da scheiterte weitgehend. Aber: Die Schimpansin lebte wirklich wie eine Tochter in der Familie, sah die Familie wohl als die ihrige an - und musste sie dann verlassen, als sie in die Pubertät kam und einfach zu stark und zu gefährlich wurde, um weiterhin als "menschliches Familienmitglied" zu leben. Das war für das Tier extrem verwirrend und schwierig. Deinem Tiger würde es irgendwann ähnlich gehen.

Schon jetzt wird seit ein paar Jahren diskutiert, welche Haustiere man noch halten sollte und wie. Dabei wird ein Verbot für alle nicht domestizierten Vögel (größere Papageien) oder auch alle Vögel generell immer mal wieder aufgeworfen - weil es schwierig ist, deren Anforderungen gerecht zu werden. Überlege: Wenn man einen Graupapageien, der als Haustier recht weit verbreitet ist oder sogar einen Wellensittich evtl. nicht artgerecht zu Hause halten kann, wie sollte das dann mit einem Tiger klappen und warum sollte man das forcieren?

Die Schimpansensprachforscher von Washoe und Co haben am Ende eine Unterbringung geschaffen, bei der die Schimpansen zusammen waren, den geringsmöglichen Kontakt zu Menschen hatten und extrem viel Platz. So eine Haltung kann vermutlich fast kein Privatmensch bieten. Die Forscher erkannten aber, dass es nicht gut war, die Schimpansen, die bei Menschen aufgewachsen waren, ständigem Menschenkontakt auszusetzen und es besser für sie war, weitgehend alleine in der Gruppe mit anderen (gebärdenden) Schimpansen und freiwilligem Menschenkontakt durch eine Glasscheibe, also nicht direkt, zu leben. Überlege, was das für deine Tigerhaltung bedeuten würde!

Ist leider möglich. Mit genügend Geld kann man sich leider auch hier fast alle Tier kaufen weil es keine einheitlichen Gesetze gibt. Selbst wenn man keinerlei Ahung von der Haltung hat und auch keine Möglichkeit für eine in etwa artgerecht Haltung. Im Haus kann so ein Tiger nicht leben. Auch kleinere Raubkatzenarten eigenen sich dafür nicht. Ich würde da abraten. Man kann wenn eine Patenschaft für so ein Tier im Zoo übernehmen. Ein Zoo würde ein Tier das nicht angenommen würde sowieo nicht abgeben. Oder noch besser für den Erhalt ihres natürlichen Lebenraumes spenden. Das wäre immer noch Preiswerter als einen Tiger privat zu halten.

Raubkatze im Garten: Exotische Säugetiere im Trend | Kontrovers | BR

1. Wie kommt man darauf einen Listenhund mit einem Tiger zu vergleichen?

2. Nein. Nicht mal ansatzweise. Du bräuchtest ein Reservat und ein gesichertes Gelände plus Genehmigung und Abnahmen von Vet Amt.

Nein, ist es zum Glück nicht. Mit 16 hat man aber auch noch Träume...