Thema Für Gemeinschaftskunde Präsentation Jugend, Strafrecht, Einfluss von Musik?

3 Antworten

Am naheliegendsten wäre wohl die Frage:

Welchen Einfluss hat der Konsum von Rap-Musik auf die strafrechtliche Delinquenzrate von Jugendlichen?

Das Vorurteil würde wohl auf die Hypothese tippen: Je mehr und intensiver ein Jugendlicher Rap-Musik hört, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass er straffällig wird, bzw. umso größer die Anzahl der Vorgänge, bei denen er strafrechtlich in Erscheinung getreten ist.

Möglicherweise ist eine derartige Korrelation schon soziologisch untersucht worden. Du selbst kannst es im Rahmen einer Präsentation nicht schaffen, eine derartige Studie selbst anzustellen, weil die Datenerhebung sehr zeitaufwendig wäre und die Auswertung wohl auch deine Kompetenzen übersteigen würde.

Daher müsstest du eine Literaturrecherche anstellen und aus vorhandenen Veröffentlichungen zitieren.

Zu beachten ist, dass eine Korrelation nicht unbedingt eine Ursache-Wirkungs-Beziehung darstellt, von wegen: "Die böse Rap-Musik verführt unsere braven Jugendlichen dazu, Straftaten zu begehen."

Es könnte auch sein, dass andere Ursachen vorliegen, und diese sowohl zum Konsum von Rap-Musik als auch zur Straffälligkeit führen.

Ob die Hypothese überhaupt stimmt, habe ich damit noch nicht gesagt. Das müsstest du anhand deiner Literaturrecherche herausfinden.

Wenn du außer auf Deutsch auch auf Englisch recherchierst, bekommst du vielleicht Ergebnisse aus den USA und Großbritannien, die du mit den Ergebnissen aus Deutschland vergleichen könntest.

Ich hab nochmal darüber nachgedacht. Die Frage ist wirklich hundsgemein gestellt.

Wie will man denn belegen oder widerlegen, dass Rap einen Einfluss auf die Neigung von Jugendlichen zu Straftaten hat?

Man müsste sich für die letzten 40(!!) Jahre (so lange ist Rapmusik schon über die New Yorker Underground-Szene hinaus bekannt) durch nach Täteralter aufgeschlüsselten Statistiken zu Straftatenzahlen wühlen und die Entwicklung dieser Zahlen mit Veröffentlichungen und Verkaufszahlen von Rapsongs, sowie der Entwicklung von deren Textinhalten abgleichen. Wenn man das konsequent im Sinne einer Beweisführung machen will, erfordert es aufwendige Recherchen und Auswertungen des gesammelten Materials, die in Schwierigkeit und Umfang eher zu einer Uni als einer allgemeinbildenden Schule passen würden.

Wahrscheinlich würde bei so einer wissenschaftlichen Arbeit herauskommen, dass kein Effekt messbar ist, die Menschheit ist immernoch genauso verdorben, wie sie immer war.

Der Einfluss von Musik wird überschätzt. Schon immer. Als vor 100 Jahren Swing und Jazz begannen populär zu werden, war das bei der älteren Generation schon verhasst und der Untergang von Gesellschaft und Kultur wurde wütend vorhergesagt. Die Nazis haben diese Musik sogar als "entartet" verboten und Musiker und Hörer ermordet. Wenig später wurde behauptet, Rock and Roll wäre der Untergang und Jerry Lee Lewis oder wahlweise auch John Lennon persönlich wäre der Teufel. Dicht gefolgt von der gleichen Behauptung über Punk, über Metal, über Techno, über Madonna oder Freddy Mercury persönlich und schließlich auch über Hiphop. Und wir leben immernoch! Bis jetzt haben wir sogar Dieter Bohlen und K-Pop überlebt! Wir sitzen nicht alle im Knast, wir liegen nicht alle mit ner Überdosis oder Schusswunde tot im Rinnstein, wir bekommen nicht alle mit 16 bereits das dritte Kind vom vierten Kindsvater, wir haben nicht alle Aids, wir haben nicht alle verlernt was Respekt und Empathie ist, wir lernen immernoch in der Schule, wir lernen einen Beruf oder studieren, wir gehen arbeiten und werden sesshaft. Und wir entwickeln blöderweise sogar ganz ähnliche Vorurteile wie unsere Vorfahren! Und das obwohl die ganz andere Musik mit ganz anderen Texten gehört haben, die wir mehrheitlich blöd oder langweilig finden.

Das Problem dabei ist: Die Weiterexistenz der Westlichen Welt ist zwar ein untrüglicher Beweis für die Begrenztheit des schädlichen Einflusses von Musik und Jugendkultur, aber wer das nicht hören will, der hält sich die Ohren zu, schreit lalala und wünscht sich ganz fest, nie über den Rand der pizzaförmigen Erde zu stürzen, als deren Mitte er sich betrachtet.

Wieso? Der Lehrer hat doch gar keine Arbeitshypothese formuliert, sondern lediglich einige Stichworte in den Ring geworfen. Die Jugendlichen können dann damit arbeiten wie sie wollen und eben das eine oder das andere herausfinden, oder auch feststellen, dass sich nichts so leicht beweisen lässt.

Die Aufgabe ist doch nicht: "Beweise und begründe, dass Rap-Musik ganz schlimm ist, weil sie die jugendlichen Hörer zur Kriminellen macht."

Eine Studie müsste man auch nicht so anlegen, wie du es vorschlägst. Man würde eher Fragebögen entwickeln, mithilfe derer eine Reihe von Parametern bei einigen Tausenden Jugendlichen abgefragt werden. Unter den 100 Fragen wären dann auch ein bis zwei über den Musikgeschmack und einige über das Sozialverhalten und die strafrechtliche Delinquenz.

Die Jugendlichen würden nicht wissen, um welches Thema es geht. Man könnte auch solche Jugendstudien gleich so anlegen, dass man Fragen zu verschiedenen Themen damit auswerten kann.

Durch Auswertung der Fragebögen, auch in automatisierter Form, und mithilfe von statistischen Tests könnte man ganz leicht herausfinden, wie hoch der Korrelationskoeffizient für den Zusammenhang zwischen der Affinität zu Rapmusik und der Delinquenz liegt.

Eine solche Studie kann natürlich nicht ein Neuntklässler eben einmal selbst in ein paar Wochen veranstalten, es sei denn er wäre sehr internetaffin und könnte es schaffen, einen online-Fragebogen so weit zu streuen, dass tatsächlich Tausende von Antworten eintrudeln.

Aber vielleicht kann man ja irgendwo fertige Datensätze finden, oder gar Studien in soziologischen Fachzeitschriften, in denen die Ergebnisse zu dieser Frage schon beschrieben sind.

2 Möglichkeiten:

  1. Der Lehrer ist gut und will testen, wer sich argumentativ in eine Falle locken lässt.
  2. Der Lehrer hat einen verallgemeinernden Hass auf Rap, ohne wirklich eine Ahnung zu haben, was er da eigentlich hasst.

Du unterstellst dem Lehrer eine bestimmte Meinung, die aufgrund der gewählten Stichwörter naheliegend erscheint. Dies muss jedoch nicht der Fall sein.

Die Schülerin kann ja einfach selbst herausfinden, wie die Zusammenhänge sind und dies dann präsentieren. Wenn sich das Vorurteil nicht bestätigen sollte, umso schöner für die rapbegeisterten Jugendlichen.

@Paguangare

Nö, tue ich nicht. Für Fall 1 kommt eigentlich nur ein Lehrer in Frage, der nicht selbst das Vorurteil hat, sondern als Aufgabenstellung ganz bewusst so formuliert, dass die Schüler sich gedanklich mit diesem weit verbreiteten Vorurteil beschäftigen und in ihrer Weise darauf reagieren, mit dem Ziel, sie hinterher damit zu konfrontieren, was ein Vorurteil eigentlich ist und warum man so leicht darauf hereinfällt. Reduzierung von Rap und Hiphopkultur auf diesen Pseudogangsterblödsinn unter Ausblendung aller anderen Strömungen und Subgenres ist ein geradezu lehrbuchmäßigs Beispiel für ein Vorurteil. Und es ist ein Beispiel, das viele Schüler sehr gut kennen, auch wenn die meisten darüber noch nicht viel nachgedacht haben. Es gibt kaum ein besseres, praktischeres Beispiel, Schüler zum selbst denken anzuregen. Und genau das sollte ja eigentlich das Ziel der Schule sein.

Ja, der Lehrer hasst Rap. Er hat auch schon letztes Jahr einen Vortrag über Farid Bang gehalten und wie Antisemitisch er wäre. Da ich aber eine gute Note brauche muss ich wohl nach seiner Pfeife tanzen.

@LISANDRAViaroma

Gerade dann nicht. Nimm ihn auseinander, argumentiere ihn an die Wand, nutze Detailwissen mit dem er nicht mithalten kann weil er sich nie damit beschäftigt hat. Setz Dich hin und erarbeite eine gute Präsentation, in der Du darlegst, dass Hiphop und Rap in Wirklichkeit so viel mehr als diese paar lautstarken Blödmänner.

@LISANDRAViaroma

Dann zeig dein Lehrer korrekte Rapper und nicht so ein sch*... wie Farid GangBang

@LISANDRAViaroma

Du musst nicht nach des Lehrers Pfeife tanzen. Tritt für deine eigene Meinung ein, indem du sie wissenschaftlich und mit seriösen Quellen untermauerst und die Präsentation hochwertig gestaltest.

Sollte der Lehrer dir dann eine schlechte Note verpassen, wende dich an den Fachschaftsleiter für Gemeinschaftskunde.