Stress mit Bauträger/ Fliesen ungleichmäßig verlegt, tiefe Fugen, hohle Fliesen, was kann ich tun?
Hallo
Wir haben uns ein RMH über einen Bauträger gekauft. Fertigstellung 31.03.2011. Beim Vertragsabschluss wurde festgelegt dass das EG komplett gefliest wird. Fliesenwert: 14,50€, etwaige Mehrkosten müssten wir tragen.
Wir fanden Granit im Baumarkt für 13,99€. Die Musterfliese gaben wir im Oktober 2010 beim Bauträger ab. Ohne Kommentar!
Im Februar 2011 trafen wir uns mit dem Fliesenleger, der erklärte dass er das Baumarkt-Granit nicht verlegen könne da es in der Dicke zu unterschiedlich wäre... Granit sei eh nicht so gut weil es immer zu Unebenheiten kommt. Aus dem Fachmarkt wäre ok, würde uns aber ca. 25€ Aufpreis pro qm kosten.Bei 70 qm war das zum Ende der Bauphase nicht mehr drin!!! Oder "China-Granit" allerdings ohne Garantie!
Auch der Bauträger war auf einmal der Meinung dass von "Fliesen" die Rede war, nicht von Granit und somit Naturstein?!? War für uns vollkommen unklar, hätte man uns das nicht bei der Übergabe der Musterfliese sagen können/müssen???
Also nahmen wir poliertes Feinsteinzeug in hellgrau, 30cm x 60cm. Schön aber auch "nur" Kompromiss!
Diese sind nun kantig verlegt, Fugen sind ungleich tief und manche Fliesen sind hohl! Tlw. Stolperkanten. Im Allgemeinen ist auch nicht sauber gearbeitet worden! Unebenheiten seien b. d. Fliesengröße von 30x60cm normal lt. Fliesenleger ?!? Dann hätten wir doch Granit nehmen können oder?
Was tun?
Liebe Grüße,
Sabina
6 Antworten
Der Fiesenleger muss auf seine Kosten nachbessern. Das wird nicht billig.
Granit der unteren Preislage kommt in den allermeisten Fällen aus chine, egal ob vom Baudiscounter oder Fachmarkt.
Fakt ist, dass die Qualität der Discounterware oft Glückssache ist. Aber selbst unterschiedlich starke Fliesen kann man eben verlegen, ist aber umständlicher, zeitaufwändiger und teurer.
Ohne die Genaue Vertragslage zu kennen, kann man nicht sagen, ob ihr auch Natursteinfliesen hättet haben können. Aber ide Bauträger kaufen meist billig ein und verkaufen die Ware samt Verlegung. Wenn du teureres Material brings, haut die Kalkulation der Baufirma nicht mehr hin.
Vielleicht hilft dir dieser Link:
http://www.gutefrage.net/frage/fliesenleger-macht-pfusch-und-haut-dann-von-baustelle-ab-was-tun
Bei 99% aller Laien kommen diese und vergleichbare Probleme zum Vorschein. Das entspricht auch nicht dem gesunden Menschenverstand, es dient aber dem Umsatz (Gewinn) des Anbieters. Besser wäre von Anfang an ein solider Kollege (ich: 1a-bauberatung.com) in der Nähe gewesen. Diese Konsequenz wird leider bei 99% aller Laien sträflich unterschätzt. Ein Bauberater vertritt kompetent eure Interessen. Sein Honorar ist nur ein Bruchteil der durch ihn ersparten Kosten, Zeit und Gesundheit. Nun ist guter Rat teuer, aber ein entsprechender Kollege sollte unbedingt herangezogen werden, um den Schaden und Ärger gering zu halten.
Man sollte sich so oder so IMMER einen begleiteten Baugutachter zu Rate ziehen.
Die 3000 Euro lohnen sich IMMER... alleine diesen Fall hätte es da nicht gegeben.
Das Problem unserer Gesellschaft ist immer wieder das schnell... mach hinne... Heute noch fertig....
Klar, dass da die Qualität auf der Strecke bleibt...
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Handeln: SOFORT schriftlich beim Bauträger einlenken und Einspruch einlegen... Mit FRISTSTZUNG um Abarbeitung der Reklamation bitten.
Die Höhendifferenz errechnet sich gemäß ZDB Merkblatt `Höhendifferenzen´ aus Materialtoleranz und handwerkliche Verlegetoleranz. Im Merkblatt, was den anerkannten Regeln der Technik entspricht, sind bei 30x60cm Fliesen als Beispiel 0,9mm Maßtoleranz + 1mm Verlegetoleranz = 1,9mm Gesamt angegeben.
Die Abweichung für die Ebenflächigkeit (Kantenwölbung) der Fliese ist jedoch gemäß DIN EN 14411 bei einer 30x30cm Platte schon bis zu 3mm zulässig. S>410cm²; 0,5%.
Dazu noch 1mm Handwerker...
Die tatsächliche Mat. Toleranz ist nur mit einer Rückstellprobe des Herstellers oder Messung vor Ort zu ermitteln.
Also 2mm sind wohl kein Mangel
Gruß