Sozialleistungen für Studenten, die die Regelstudienzeit überschritten haben?

4 Antworten

Nein, gibt es nicht.

Du könntest arbeiten gehen und den Unterhalt deiner Eltern einfordern, mindestens in Höhe des Kindergeldes.

Ich würde nicht so weit gehen zu behaupten, du fällst durch das soziale Netz. Niemand zwingt die zum Studium, du hättest auch eine Ausbildung machen können (die nach 3 Jahren beendet wäre) und du hättest deinen Abschluss in der Regelstudienzeit schaffen können. In dem Fall stände dir die soziale Hängematte weit offen.

Wie gesagt, meine Eltern haben nichts.

Und arbeiten tu ich schon, habe einen Minijob, aber der reicht bei weitem nicht. Und Zeit fürs Studium brauch ich ja auch noch.

Eine Berufsausbildung habe ich auch schon hinter mir, erst Jahre später das Studium angefangen.

Über die Frage, ob man durchs soziale Netz fällt, lässt sich wohl
streiten. Fakt ist, dass die Regelstudienzeit für sehr viele nicht
machbar ist. Auch aufgrund der Bologna-Umstellung, die alles zeitlich zusammengestaucht hat.

Ich wurde nicht zum Studieren gezwungen, aber
warum werden junge Leute, die einen höheren Abschluss erwerben wollen, einfach hängengelassen? Sollten sie sich aufgrund finanzieller Probleme exmatrikulieren und das Studium hinschmeißen?

@flatterfisch

Dann such dir einen zweiten Job.

Wer in D studieren will, muss es sich leisten können. Das ist nun einmal Fakt.

Und zum letzten Absatz. Weil sie einen Berufsabschluss haben und arbeiten gehen könnten. Niemand zwingt sie, einen höheren Abschluss anzustreben. Persönliche Wünsche und Träume werden im Regelfall nicht vom Steuerzahler finanziert.

Hi,

nein Sozialleistungen gibt es nicht. Es wird mit Absicht ungemütlich - deswegen ist der Anreiz da es in Regelstudienzeit zu schaffen.

Du kannst aber einen Kredit aufnehmen (das gilt bei Wohngeld als verfügbares Geld, wird aber nicht als Einkommen angerechnet). Das heißt mit dem Kredit schaffst du die Plausibilitätsprüfung, aber bekommst trotzdem sehr viel Wohngeld.

Nebenher noch arbeiten und das mit Wohngeld und Kredit kombinieren und alles super. Durch das soziale Netz fällt man nicht, da du ja andere Möglichkeiten hast Geld zu bekommen. Bafög ist zu 50% ein Kredit, Kfw-Studienkredit zu 100%. Aber beides ist nicht durchs "soziale Netz fallen".

Was du auch machen kannst: Ein Urlaubssemester einlegen und in der Zeit Vollzeit arbeiten. Damit kann man dann schnell mal mehrere Tausend Euro verdienen und sich damit dann die restlichen Semester unterhalten. Das Urlaubssemester zählt nicht als Fachsemester und es ist auch eine sehr gute Begründung für spätere Arbeitgeber.

Ich habe zB einen Werkstudentenjob gemacht (20 Stunden die Woche), bissl Wohngeld bekommen und hab dann eben 1 Semester mehr als Regelstudienzeit gebraucht. Spätere Arbeitgeber haben das nie negativ gesehen, da ich mich eben selbst finanziert habe und das eben auch Zeit beansprucht.

Du könntest einen Studienkredit aufnehmen und Wohngeld beantragen. Um Wohngeld zu erhalten muss du ein Mindesteinkommen nachweisen: Faustregel 404,- Lebensunterhalt plus deine Miete und davon mind. 80%, dann könntest du einen Anspruch auf Wohngeld haben.

In extremen Härtefällen kann es für Studenten, die kurz vor dem Abschluss stehen, ALG II als Darlehen geben. Dies sprach in Hamburg das Sozialgericht einem Studenten zu, der schwer behindert war und nur noch wenige Monate benötigte bis zu seinem Abschluss.

Für alle anderen Fälle gibt es Studienabschluss-Darlehen von diversen Organisationen (am bekanntesten ist die KfW), aber Zuschüsse gibt es höchstens von Stiftungen (davon gibt es aber viele).

Ansonsten muss man sagen: In Maschinenbau flogen zu meiner Zeit an der TU Berlin die Hälfte der Studenten bei der Zwischenprüfung durch. Insofern wärst du nicht in der Minderheit. In deinem Fachbereich schaffen es aber sicher mehr als 50 Prozent, das Studium in der Regelstudienzeit zu beenden. Dann wärst du in der Minderheit. Und dass alle das Studienziel in der Regelzeit erreichen, ist ja schier unmöglich. Dieses System nennt sich "Auslese" und soll gewährleisten, dass der Abschluss eine gewisse Aussagekraft über die Arbeitskraft der Absolventen hat ;-).

Gruß aus Berlin, Gerd