Sollte man gegenüber seinem Arbeitgeber ehrlich sein wenn einem der Job nicht gefällt?

8 Antworten

Wenn Du schon eine eigene ausgeprägte NULL BOCK Einstellung hast, dann wird es Dir auch in einer anderen Firma nicht besser gehen.

Denn nicht die Firma/Arbeit ist das Problem - sondern Du selbst bzw. Deine Einstellung dazu

Wenn Du mit der Einstellung in die Arbeit gehen würdest - heute versuche ich meine Arbeit gut/schnell zu erledigen und mich mit den Kollegen gut zu verstehen - dann würde Dir auch die aktuelle Arbeit gut gefallen.

Das glaube ich nicht. Ich war ja 3 Jahre bereits vorher in der Firma beschäftigt und es war immer gut. Seit letzten Sommer bin ich aber in einer Abteilung wo weder meine Fachkenntnisse noch meine Ausbildung irgendwie zum tragen kommen. Ich kann das was ich gelernt habe garnicht mehr anwenden, ich habe nicht das Gefühl das ich meinen erlernten Beruf in der Abteilung ausübe.

Und wo ist das Problem? Sei doch froh, dass Du in einer neuen Abteilung noch etwas anderes/neues dazu lernen kannst.

@MaxiHer

Kann ich doch nicht. Ich erledige Aufgabe die eher hilfstätigkeit sind und die keinerlei Fachkenntnis erfordert

Geh zu Deinem Vorgesetzten und sprich ihn auf Deine Unzufriedenheit an. Vielleicht gibt es in dieser großen Firma ja einen Posten, der auf Dich wartet.

Wenn niemand von Deiner Unzufriedenheit weiß, wird sich sowieso nichts ändern.

Du kannst auch um ein Zwischenzeugnis bitten. Da "klingeln" bei vielen AG sowieso die Alarmglocken. Wenn nicht gerade ein Vorgesetzter die Abteilung verlässt, umstrukturiert wird o.ä., möchten die AN i.d.R. ein Zwischenzeugnis um sich bei anderen AG zu bewerben.

Vielleicht ergibt sich da auch die Gelegenheit, über Deinen Frust zu reden und Dir eine andere Perspektive zu geben,

Davon mal abgesehen kannst Du Dich doch bewerben, ohne dass der jetzige AG davon Kenntnis hat. Was hindert Dich? Eine Bewerbung bedeutet ja nicht automatisch, dass Du den Job bekommst.

Sollte der andere AG Interesse an Dir haben, ist es immer noch früh genug, dem jetzigen AG davon zu erzählen.

Ich weiß nicht genau, ich fühle mich so als würde ich meinen jetzigen ag hintergehen wenn ich mich hinterrücks wo anders bewerbe. Das ist das Hauptproblem. Die idealvorstellung die ich habe wäre eine Versetzung in eine andere Abteilung und nicht mehr in der Rufbereitschaft arbeiten zu müssen. Diese 2 Dinge sind es, besonders das letztere, mit denen ich einfach nicht leben kann. Das deckt sich nicht mit dem wo ich ursprünglich mal hin wollte. Und auch sonst habe ich das Gefühl meine Fähigkeiten die ich habe kommen im Berufsleben garnicht zum tragen, in der jetzigen Stelle und in der jetzigen Position benutze ich das wozu ich ausgebildet wurde überhaupt nicht. Irgendwo will man das was man ja gelernt hat auch anwenden.

@Mickerig

Hast Du keine Möglichkeit Dich intern auf einen anderen Posten zu bewerben?

Wenn es sich um eine große Firma handelt, gibt es doch bestimmt einen Betriebsrat. Geh dort mal vorbei und schildere Deine Situation. Falls es im Betrieb keine interne Stellenausschreibung gibt, kann der BR Dir evtl. helfen und Dich informieren.

@Hexle2

Es gibt interne Ausschreibungen aber die gibt es auch nicht so häufig. Es gab neulich eine, die Frist dauerte 14 Tage. Nachdem die Frist abgelaufen war, hatte ich keine Antwort. Entweder fangen die jetzt erst an die Bewerbungen durchzuschauen oder aber es wurde ein anderer genommen. Das weiß ich leider noch nicht. Werde ich wohl erst nächste Woche erfahren, ansonsten sieht es mit den stellen Mau aus. Zumindest bis jetzt.

Du kannst beides machen. Deinem jetzigen AG mitteilen, womit du unzufrieden bist (konkrete Beispiele, was dir nicht gefällt und am besten auch gleich - realistische, umsetzbare - Vorschläge zur Abhilfe) und dich woanders bewerben. Ist ja nun auch nicht gesagt, dass du direkt vom anderen AG genommen wirst und Bewerbungs- und Auswahlverfahren dauern idR ja auch ihre Zeit. Somit gibst du deinem jetzigen AG die Chance, in deinem Sinne etwas zu ändern und falls der andere AG dich nehmen würde, kannst du dich immer noch entscheiden.

Die Antwort gibst du dir letztendlich schon selbst:

Allerdings glaube ich nicht das ich Grund zu Hoffnung habe, mein Arbeitgeber wird mir bestimmt keinen neuen Job auf dem silbertablett liefern. 

Es ist sicherlich einfacher, sein Glück bei einem neuen Arbeitgeber zu finden, als auf deiner Arbeit, ein neues Kapitel der Arbeitsatmosphäre einzuläuten und auf eine bessere Verwendung zu hoffen.

"Hinterrücks" hört sich so gemein und unanständig an. Sich woanders zu bewerben und die Firma zu wechseln, hat aber nichts mit Verrat zu tun und ist in der Arbeitswelt, ein ganz normaler Vorgang und nichts, weswegen man ein schlechtes Gewissen haben muss.

Es ist geschäftlich und nicht persönlich. Dein Arbeitgeber und du seid Vertragspartner. Keine Freunde. Und solch einen Vertrag darf man auch kündigen, wenn man sich verbessern kann.

Trotzdem habe ich ein schlechtes Gewissen bei dem ganzen irgendwie.

@Mickerig

Das mag ja sein. Wenn dein Chef dich nicht mehr brauchen würde, hätte er vielleicht auch ein schlechtes Gewissen, aber kündigen würde er dir trotzdem. ;)

@JeanMarie50

Stimmt... traurig aber wahr

@Mickerig

Im Geschäftsleben ist übertriebene Gefühlsduselei eine Schwäche, die nur für andere nützlich ist, aber niemals für einen selbst. Manchmal muss man auch einfach mal nur an sich selber denken. Vor allem wenn es kein anderer tut.

Loyalität ist grundsätzlich eine gute Eigenschaft. Aber wie loyal ist dein Arbeitgeber dir gegenüber?

Deinem Arbeitgeber mitzuteilen, dass zu unzufrieden bist, macht nur dann Sinn, wenn du eine Alternative anbieten bzw. dir vorstellen kannnst. Sprich einen anderen Job bzw andere Bedingungen in der Firma. Dann kann der Betrieb vielleicht auch was für dich tun.

Willst du einfach nur deine fehlende Motivation bekunden, ohne eine Alternative zu haben, muss den Betrieb das nicht interessieren, solange du deine Arbeit machst.

Wenn du dich woanders umschaust, würde ich das auch nicht als "hinterrücks" bezeichnen. Du hast die freie Wahl, dir einen Job zu suchen. Je nachdem, wie das Klima im Betrieb ist, musst du auch nicht unbedingt vorab davon berichten. Wenn du dich entschieden hast, zu gehen, dann musst du die Kündigungsfrist einhalten und der Betrieb muss es akzeptieren.

Nun, ich weiß aber nicht ob es intern Jobs gibt die für mich in Betracht kämen. Das hatte ich ja gehofft herauszufinden wenn ich mit offenen Karten spiele und ehrlich bin.

@Mickerig

Verständlich, aber wir als Antwortgeber kennen den Betrieb (und seine Möglichkeiten, Alternativen zu bieten) noch weniger als du. Und wir kennen auch deinen Chef nicht - wir wissen nicht, ob er verständnisvoll reagiert und sich ernsthaft bemüht, dir entgegen zu kommen. Oder ob er sauer reagiert und dir eine Abfuhr erteilt. Und als weiterer Aspekt kommt noch dazu, ob er deine Arbeit auf irgend eine Weise schätzt oder ob er, drastisch ausgedrückt, froh ist wenn du gehst.

Da ist auf deutsch gesagt alles drin. Spiel dir in Gedanken durch, wie er reagieren könnte und handle danach.