SollHeimunterricht/ Hausunterricht (Homeschooling) in Deutschland erlaubt werden?

4 Antworten

Definitiv, es ist ein grundlegenes Menschenrecht! Dass man nur in einer Schule gebildet wird, ist Quatsch. Darüberhinaus ist das deutsche Schulsystem der letzte Dreck. Warum, muss ich denke ich nicht mehr groß erklären, schaut euch Videos darüber an. Aber selbst wenn es gut wäre, ist es in einem freien Staat absolut nicht vertretbar, Kinder gegen ihren Willen zu nötigen, wo hin zu gehen, das ihnen möglicherweise schadet. Wenn ihr der Meinung seid, dass euch die Schule in eurem Leben geholfen hat, ist das okay, aber ihr könnt nicht von euch auf andere schließen; es gibt vielen, denen die Schule nicht bekommen ist, mich eingeschlossen. Dazu gibt es in Deutschland trotz Schulpflicht Millionen Analphabeten und asoziale Menschen, was nur einer von vielen Beweisen dafür ist, dass Menschen nicht automatisch gebildet werden, wenn sie eine Schule besuchen und vielen Menschen die Schule nicht bekommt. Bildung im Sinne einer Formung der Persönlichkeit braucht Freiheit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Es sollte unbedingt erlaubt werden. Die Erlaubnis würde ja die bisherige Möglichkeiten der schulischen Unterrichtung nicht unterbinden. Das sieht man an den Ländern, wo Heimunterricht nicht verboten ist und das sind so gut wie alle Länder auf der Welt. Heimunterricht verhindert keine schulische Ausbildung. Es gibt also überhaupt keinen Grund es zu verbieten und somit auch keinen Anlass, Deine Frage mit "Nein" zu beantworten.

Es gibt noch unendlich viele Gründe, die für die Zulassung von Heimunterricht sprechen, dieser eine genügt aber schon.

Gruß Matti

NEIN

1. ich glaube es ist für das erlernen von Sozialen Fähigkeiten sehr wichtig, dass Schüler einfach mit gleichaltrigen zusammen kommen und zur Schule gehen.

2. Ich kann mir nicht vorstellen, wie Eltern (oder vielleicht 1-2 Lehrer) die ganzen Lehrer einer Schule fachlich ersätzen können.

3. Die Vergleichbarkeit von schulischen Leistungen sinkt dadurch noch weiter

Es war nicht gefragt, ob der Schulunterricht verboten werden soll. Wenn Du tatsächlich glaubt, dass Deine Gründe den Schulunterricht rechtfertigen, brauchst Du Dir doch keine Sorgen zu machen. Etwas zuzulassen, führt doch nicht zwangsläufig dazu, dass etwas anderes verboten wird.

Wenn ein neues Flugzeug zugelassen wird, werden ältere Modelle ja nicht verboten; jedenfalls nicht, so lange sie flugtauglich sind

@Kuhlmann26

ich glaub du hast meine Antwort falsch interpretiert. Ich habe nie etwas davon geschrieben, dass dann eine "normale" Schule verboten werden würde. Das wäre ja schwachsinn.

Aber zu 1.

Der Eine Schüler oder die eine Schülerin, die dann zuhause unterrichtet wird, erlernt die Sozialkompetenzen nicht, die man alleine dadurch erlernt, dass man in einer Schule zusammen mit gleichaltrigen klar kommen muss.

zu 2.

In einer Schule hat man einen Englischlehrer, einen Mathelehrer, einen Deutschlehrer, einen Kustlehrer, einen Sportlehrer, einen Religionslehrer, einen Erdkundelehrer, einen Biologielehrer, einen Chemielehrer, ....

wenn man dann zuhause unterrichtet wird, dann wird man ja entweder von den Eltern unterrichtet oder die Eltern besorgen einen Lehrer, der dann kommt. Und das kann nicht die vielzahl an Lehrern an einer Schule ersetzen. Denn keiner kann alle Fächer auf einmal richtig gut beherrschen.

zu 3.

Wenn jemand sein Abitur bei seinen Eltern gemacht hat - und alle klassenarbeiten dort gemacht hat. Woher soll man dann wissen, dass er auch so viel kann, wie Schüler, die an einer richtigen Schule waren.

Ich finde jetzt ist es schon schwierig, die Leistung von Schülern anhand von Noten zu vergleichen, weil einfach jeder Lehrer unterschiedlich ist. Und wenn man jetzt auch noch zuhause unterrichtet werden soll, wird das ja noch schlimmer

Aber dass Schulen ganz weg kommen, habe ich weder so verstanden noch geschrieben

@keksmampfer91

Ich möchte nicht auf die Gründe eingehen, die Du als Beleg angegeben hast, um den Heimunterricht nicht zu erlauben. Das führte hier zu weit. Nur der dritte Punkt ist logisch. Schulische Leistungen können natürlich nur durch Beschulung verglichen werden. Auch nach dem Du den Rest näher begründet hast, bleibt er unwahr. Sie entsprechen ganz einfach nicht der Realität und Du kannst auch kein einziges Beispiel anführen, welches Deine Thesen stützt. Dies soll ausdrücklich kein Vorwurf an Dich sein. Deine Vorstellungen von Heimunterricht, sind sehr begrenzt und Du bist vermutlich noch niemals jemandem begegnet oder hast von jemandem gehört/gelesen, der das Lernen außerhalb von Schulen praktiziert.

Warum ich Dir widersprochen habe: Wenn der Heimunterricht erlaubt wäre, stünde es doch immer noch jedem Kind frei, sich in der Schule unterrichten zu lassen. Erst wenn man außerdem den schulischen Unterricht verbieten würde, wäre all das, was Du aufgezählt hast, nicht mehr möglich. Wobei das natürlich nur unter Einschränkung gilt. Warum sollen sich heimunterrichtete Kinder nicht zusammen tun und sich von Fachlehrern unterrichten lassen? Und wären sie dann nicht mit anderen Kindern zusammen und könnten so die angeblich nur so zu erlangenden sozialen Kompetenzen erlernen?

Dieser Link führt Dich zu einer Reihe von Beiträgen, die belegen, wie vielfältig freies Lernen ist. Wenn Du die 1 vor .html durch eine 2 ersetzt, kannst Du weitere Beiträge lesen.

www.leben-ohne-schule.de/artikel1.html

@Kuhlmann26

Und wenn Heimunterricht erlaubt werden würde, stünde es nicht jedem Kind frei. Es stünde den Eltern der Kinder frei. Das Kind selbst ist mag zwar auch Mitspracherecht bekommen. Aber in einigen Fällen wird es dann auch so sein, dass das Kind zu jung ist um zu verstehen, worum es geht. Oder dass das Kind von den Eltern unter Druck gesetzt wird.

ich kenne genug Menschen, die zuhause unterrichtet wurden und nicht zur Schule gehen durften, um die Thesen hier aufzustellen. Sonst hätte ich hier keine Behauptungen aufgestellt.

Eine gute Freundin von mir (aus den USA) durfte nicht zu einer Schule gehen, weil ihre Eltern das nicht wollten. Und das finde ich sehr traurig. Denn sie hätte sich sehr die Sozialen Kontakte einer Schule gewünscht. (Aber das ist nur ein Beispiel, der Leute, die ich kenne)

Das Thema ist mir im Moment nicht wichtig genug, um zusätzlich noch wissenschaftliche Untersuchungen dazu zu studieren. Aber ich bleibe dennoch bei meiner Meinung.

Achja... Dass sich mehrere Heimunterrichtskinder zusammen tun, um sich von Fachlehreren unterrichten zu lassen, ist meiner Meinung nach durchaus eine akzeptable Möglichkeit. Doch ich sehe dann kaum mehr einen Unterschied zu einer Privatschule. Es ist in Deutschland durchaus möglich eine eigene Privatschule zu gründen und eigene Lehrer einzustellen. Der einzige Unterschied, der dann noch zum Heimunterricht mit "zusammen tun" existiert ist, dass man für eine Privatschule eine Lizens braucht und staatlich anerkannt werden muss. Und das ist auch gut so.

Sonst könnte ja jeder dahergelaufene Vater bestimmen, welchen Lehrplan seine Kinder erhalten und was gelernt wird und was nicht.

@keksmampfer91

Mal abgesehen davon, dass längst nicht alle Eltern so reagieren, wie in Deinem Beispiel aus den USA und sehr wohl ihren Kinder das Mitspracherecht einräumen, haben Kinder doch heute auch kein Recht zur Mitbestimmung. Sie müssen in die Schule, ob sie wollen oder nicht. Es interessiert auch niemanden wirklich, ob sie in der Schule etwas lernen. Wenn es anders wäre, gäbe es nicht so viele Menschen, die keine oder nur ungenügende Lese- und Schreibkenntnisse haben. Immerhin sind es fast 10 Prozent der Bevölkerung.

Auch wenn es heute Kinder gibt, die sich krank futtern oder krank hungern, kommt bisher niemand auf die Idee, eine allgemeine Kantinenpflicht einzuführen, um alle Kinder vorzuschreiben, wann und was sie essen dürfen. Und das Essen ist mindestens so elementar wie das Lernen. Warum gibt es also einen gesetzlichen Schulzwang, aber keinen solchen Ernährungszwang?

@Kuhlmann26

Also ich finde den Vergleich zwischen Essen und Lernen schon sehr weit her geholt.

Auch ein Kind isst dann, wenn es hunger hat und hört auf zu essen, wenn es satt ist. Der Grund warum es essstörungen gibt hat nichts damit zu tun, ob man den Leuten Essen vorschreibt oder nicht.

Ob die Kinder in der Schule etwas lernen oder nicht interessiert (meistens) sehr wohl jemanden. Die Quelle, die belegt, dass 10% der Deutschen ungenügende Lese- und Schreibkenntnisse haben, will ich erstmal sehen.

Bist du eigentlich zur Schule gegangen oder wurdest du zuhause unterrichtet?

@keksmampfer91

Für mich macht der Vergleich mit dem Essen sehr wohl Sinn, weil es deutlich macht, wie unterschiedlich wir mit angeborenen Fähigkeiten und Bedürfnissen umgehen. Die einen kann man ausleben und der Staat greift nicht ein, wenn es schiefläuft. Die anderen werden manipuliert und die Lust daran wird den Kindern ausgetrieben

Ich sagte, fast 10% der Bevölkerung sind funktionale oder komplette Analphabeten. Die Zahl liegt bei etwa 7,5 Millionen und je nach dem, welche Teile der Bevölkerung man zugrunde legt, schwankt der prozentuale Anteil. Nimmt man nur den erwerbstätigen Teil, sind es so gar mehr.

www.zeit.de/gesellschaft/2011-02/bildung-analphabetismus-studie

Es gibt eine Studie der Univerität Hamburg, im Auftrag des Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e.V., mitfinanziert vom Bundesministerium für Bildung und Tralala.

amazon.de/Funktionaler-Analphabetismus-Deutschland-Ergebnisse-Level-One/dp/3830927754

Ja, ich bin auch beschult worden. Meine Schulzeit liegt Jahrzehnte zurück und meine Erinnerungen sind keine guten. Dennoch habe ich sie nie infrage gestellt. Ich beschäftige mich erst seit einigen Jahren mit dem Thema "freies Lernen" und habe meine Meinung über die Schule radikal geändert. Ich halte sie nicht nur für überflüssig, sondern für schädlich; jedenfalls in Bezug auf das Lernen. Verbieten würde ich sie dennoch nicht. Mich stört nur die Vorschrift, sie zwangsweise besuchen zu müssen.

Wenn wir nur bei den Lese- und Schreibkompetenzen bleiben, führen nach meiner Meinung nicht mal so sehr die angewendeten Methoden dazu (die aber auch), dass so viele nicht richtig lesen und schreiben können, sondern vor allem der Zeitpunkt, zu dem Lesen- und Schreibenlernen vorgeschrieben wird.

Wenn man Kinder nicht zwingt, lernen sie nicht nur zu unterschiedlichen Zeiten, sondern auch aus ganz verschiedenen Gründen das Lesen und Schreiben. Bei denen die nicht gezwungen werden, liegt die Zeitspanne zwischen dem vierten und dreizehnten Lebensjahr. Auch wird das Lesen nicht unbedingt zum gleichen Zeitpunkt gelernt, wie das Schreiben. Für beides kann es bei einem Kind ganz unterschiedliche Gründe geben.

Interessant ist der Umstand, dass an Schulen, die keinen Leerplan verfolgen und an denen demnach das Lesen- und Schreibenlernen nicht vorgeschrieben ist, kein einziges Kind diese Einrichtungen verlässt, ohne beides zu beherrschen.

@keksmampfer91
Aber zu 1.
Der Eine Schüler oder die eine Schülerin, die dann zuhause unterrichtet wird, erlernt die Sozialkompetenzen nicht, die man alleine dadurch erlernt, dass man in einer Schule zusammen mit gleichaltrigen klar kommen muss.

Normalweise habwen Homeschooler Geschwister. Und sie tun sich eh mit Gleichgesinnten zusammen. Da kann man viel sinnvolleres soziales Verhalten lernen - nicht schon früh mit den Ellenbogen denken.

zu 2.
In einer Schule hat man einen Englischlehrer, einen Mathelehrer, einen Deutschlehrer, einen Kustlehrer, einen Sportlehrer, einen Religionslehrer, einen Erdkundelehrer, einen Biologielehrer, einen Chemielehrer, ....
wenn man dann zuhause unterrichtet wird, dann wird man ja entweder von den Eltern unterrichtet oder die Eltern besorgen einen Lehrer, der dann kommt. Und das kann nicht die vielzahl an Lehrern an einer Schule ersetzen. Denn keiner kann alle Fächer auf einmal richtig gut beherrschen.

Was nicht gelehrt wird, kann autodidaktisch gelernt werden - meist mit größerem Erfolg.

zu 3.
Wenn jemand sein Abitur bei seinen Eltern gemacht hat - und alle klassenarbeiten dort gemacht hat. Woher soll man dann wissen, dass er auch so viel kann, wie Schüler, die an einer richtigen Schule waren.

Warum nicht? Es gibt doch Lehrplämne, an die man sich hallten kann.

Übrigens können die Absolventen der öffentlichen Schulen vieles nicht. Durch Schummeln oder Vergessen - wie willst Du denn da wissen, ob die was wissen? Du kannst nur nachweisen, was unterrichtet worden ist. Das sind zwei Paar Schuhe.

Meistens lernen die Kinder bis Klasse 10 oder 11 zuhause.

Ich finde jetzt ist es schon schwierig, die Leistung von Schülern anhand von Noten zu vergleichen, weil einfach jeder Lehrer unterschiedlich ist. Und wenn man jetzt auch noch zuhause unterrichtet werden soll, wird das ja noch schlimmer

Wieso? Es gibt doch Kriterien, an die man sich halten kann. Für Antwort 1 so und soviel Punkte - es gibt doch massenweise Lehrermaterial, das sich Eltern besorgen können.

Außerdem geht es auch ohne Noten. Ich bin in den Sprachen zufrieden, wenn die Kinder fremdsprachige Filme angucken und verstehen und sich auf ausländisch unterhalten können. Naturwissenschaften behält man gut, wenn man interessiert ist.