Soll man echt nur 30% des Einkommens für Miete ausgeben? Schafft ihr das?

13 Antworten

Man sollte nicht mehr als 30 % des Nettoeinkommens für Miete zahlen um noch  die anderen Kosten bestreiten zu können.

Inzwischen achten die meisten Vermieter bei der Mieterauswahl darauf das dieses Verhältnis stimmt. Denn leider "sparen" einige Mieter wenn sie Geldprobleme, warum auch immer, haben zuerst an der Miete.

Als ich das letzte mal Miete gezahlt habe, ist über 10 Jahre her, waren es fast 40 % meines Nettoeinkommens. Da ich keine besonderen Ansprüche, wie z. B. Markenklamotten, immer das neueste Handy oder schickes Auto, habe hat das gepaßt.

Hier handelt es sich lediglich um Richtwerte.

Wenn jemand nur 900,- EUR im Monat verdient und 30% Miete zahlt wären das 300,- EUR im Monat.

Von den restlichen 600,- EUR müssen dann alle anderen Kosten bestritten werden:

Strom, Tefefon, Lebensmittel, Versicherungen, Fahrkarten, oder Auto, Kleidung, Freizeit, einfach alles.

Es macht ja keinen Sinn wenn jemand eine hohe Miete z zahlen hat und sich den Lebensunterhalt nicht mehr leisten kann.

Sollte nicht umbedingt des ist halt so ein Richtwert, welchen ich auch aus dem Fach Haushalt und Ernährung kenne. Dieser Richtwert soll eigentlich soweit ich mich noch recht entsinne nur zeigen wie viel man für seine Wohnung ausgibt und in wieweit das noch akzeptabel ist für den einzelnen Menschen. Des ist eigentlich auch ein Schwachsinn, weil es einem ja einfach klar seien sollte das wenn man in der Stadt wohnt einfach mehr Miete bezahlt wie auf dem Land.

LG Tobi

Na ja, dass mit den 30% ist relativ. Ihr z.B. wohnt in Stuttgart. Wenn ihr jetzt auch dort arbeitet, sind die Kosten für Fahrten Wohnung - Arbeitsstätte eher gering - im Vergleich z.B. eines Pendler der z.B. 45 km mit dem PKW fährt. Weiterhin ist es ja oft so, dass gerade Stadtbewohner auf einen PKW ganz verzichten. Selbst wenn man die Kosten für Öffent.Verkehrsmittel gegenrechnet, spart man dadurch oft Geld....

Damit möchte ich sagen, die 30% sind nur ein Richtwert, bei dem man andere Werte noch individuell berücksichtigen muss.

Will es mal an einem Beispiel erklären (Zahlen vollkommen fiktiv, dienen nur zur Darstellung):

Ihr zahlt z.B. 33% eures Einkommen für die Miete und 5% für Fortbewegung (Zug, Auto.....).

Um nur noch 30% für die Miete zu bezahlen, zieht ihr ins Umland von Stuttgart. Nun beträgt die Miete nur noch die angestrebten 30%, aber der Anteil für Fortbewegung steigt auf 10%.

Nach der "starren" 30% Regel wäre der Umzug ins Umland sinnvoll. Wirtschaftlich würde man da aber viel schlechter dastehen (wenn man nicht nur die Aufwendungen für Miete, sondern die Aufwendungen für Miete und Fortbewegung) berücksichtigt.

Und ich habe noch nicht mal "weiche" Kriterien berücksichtigt. Damit meine ich z.B. Zeitersparnis. Selbst wenn im o.g. Beispiel die zweite Variante auch wirtschaftlich sinnvoll wäre, muss man die Zeit berücksichtigen. Wenn ich von der "teureren" Wohnung in 10 Minuten am Arbeitsplatz bin, von der anderen jeden Tag 1,5 Stunden anreisen muss.... Wie viel ist mir dieser Freizeitverlust wert? Und, wenn möglich, man z.B. Überstunden macht, fährt man dann mit der teureren Wohnung besser? Weitere Wohnung "kostet" 20 Stunden Freizeit (wg. längerer Fahrzeit zur Arbeit). Man müsste aber "nur" 5 Überstunden im Monat machen, um den wirtschaftlichen Unterschied zwischen den Wohnungen auszugleichen. Was machen? Teurer Wohnung, 5 Überstunden, und 15 Stunden mehr Freizeit im Vergleich zur billigeren Wohnung, keine Überstunden, aber aufgrund der Fahrtzeit zur Arbeit 20 Stunden Freizeitverlust....

Ich zahl ca. 25% für meine Miete. Aber unter aktuellen Mietpreisgesichtspunkten ist es nicht unwahrscheinlich dass man mal gut 50% dafür zahlt