Sind das übermässige Nachzahlungen von Heiz, Warmwasser und Hausnebenkostenabrechnung laut Abrechnung Firma Techem?
Hallo zusammen,
meine Freundin hat gestern für Ihre alte Wohnung von Ihrer Vermieterin die Nebenkostenabrechnung bekommen, Sie soll 535,05€ nachzahlen.
Also Sie heizt sicher mal schneller und mehr als ich :-) aber so eine horrende Nachzahlung für einen Zeitraum von 10 Monaten finde ich dann doch etwas extrem (man könnte ja meinen Sie hatte da ne Dauer-Sauna drin :-) )
Die Wohnung war ca. 35qm groß (kleine Küche, kleines Bad, ein Wohn/Schlafzimmer) Nebenkosten beliefen sich auf 100,-€ im Monat N paar Fakten von der Abrechnung durch oben stehende Firma:
Ihr Anteil an...im Abrechnungszeitraum 01.06.14 - 31.03.15
Heizkosten:
30% Grundkosten 119,67 € 70% Verbrauchskosten 607,86 € Gesamt 727,53 €
Warmwasserkosten: 30% Grundkosten 42,40 € 70% Verbrauchskosten 302,66 € Gesamt 345,06 €
Kalwasserkosten: Kaltwasser Gesamt 74,96 € Abwasser Kalt 40,94 € Gerätemiete Kaltwasser 18,27 € Verbrauchserfassung 10,18 € Gesamt 144,35€
Betriebskosten: Brandversicherung 43,14 € Gebäudeversicherung 36,79 € Grundsteuer 124,39 € Haftpflichversicherung 37,76 € Müllabfuhr 44,22 € Niederschlagswasser 25,65€ Abrechnungsservice 6,16 € Gesamt 318,11
Also mir erscheint es zu viel.
9 Antworten
Also ich finde die Abrechnung schon allein aufgrund des Abrechnungszeitraums 01.06.14 - 31.03.15 fehlerhaft.
Ein Abrechnungszeitraum der Betriebskosten muss immer vom 01.01.-31.12. eines Kalenderjahres gehen. Ist sie zum 01.06.2014 eingezogen, müssen für die Betriebskostenabrechnung des Jahres 2014 die Kosten unter Berücksichtigung der Nutzungsdauer vom 01.06.-31.12.2014 errechnet werden.
Erst in der Betriebskostenabrechnung für das Jahr 2015 können dann die Kosten der Nutzungsdauer vom 01.01.-31.03.2015 errechnet werden. Die Betriebskostenabrechnung für 2015 kann jedoch erst im Jahr 2016 erstellt werden, schon allein deshalb, da man den Gesamtverbrauch aller Mieter im Haus bis zum Jahresende bei der Berechnung berücksichtigen muss.
Vermutlich ist aber der Abrechnungszeitraum nicht das Kalenderjahr. Entweder 1.6. bis 31.5. des Folgejahres oder 1.4. bis 31.3. des Folgejahres. Daran liegt es wohl nicht.
73 € Heizkosten im Monat sind im Rahmen, sofern es sich nicht um einen wärmegdämmten Neubau mit neuer Heizung handelt.
Die Warmwasserkosten erscheinen hoch, sind aber von Deiner Freundin unmittelbar verursacht. Der Warmwasserverbrauch läßt sich über Zähler exakt feststellen und die Kosten sind somit genau zu ermitteln. Allenfalls sollte sie prüfen, ob die Zählerstände bei Einzug korrekt ermittelt wurden.
Gesamt somit € 153,50 pro Monat. Das ist wirklich relativ viel. Allerdings ist nicht davon auszugehen, dass Techem was falsch gemacht hat.
Insbesondere bei den Heizkosten legt Techem das zu Grunde, was als Verbrauchskosten durch den Vermieter gemeldet wird. Hier könnte ein Fehler darin liegen, dass Brennstoff gekauft und gelagert wurde und einfach die Einkaufsrechnung zu Grunde gelegt wurde ohne Berücksichtigung des Materials, das zum Ende des Abrechnungszeitraums davon noch vorrätig war.
Deshalb würde es Sinn machen, sich die Belege anzuschauen und genau zu prüfen.
Bei den Warmwasserkosten handelt es sich um die Kosten für die Erwärmung des von ihr verbrauchten Warmwassers. Sie hängen also unmittelbar mit dem Ölverbrauch zusammen. Hier vermute ich den Fehler, wie schon geschrieben. Viel Öl gekauft, aber noch viel als Vorrat davon vorhanden, aber trotzdem komplett als Kosten in die Abrechnung eingebracht. Das gilt es vor allem zu überprüfen.
Ansonsten ist es oft nicht so ohne weiteres möglich, zwei verschiedene Häuser hinsichtlich der Heizkosten zu vergleichen.
Beispiel Altbau mit hohen Räumen, undichten Fenstern, keinerlei Wärmedämmung und auch noch eine alte Heizung. Schon können die Heizkosten mehr als doppelt so hoch sein, wie bei einem normalen Haus aus den 80er oder 90er Jahren des letzten Jahrhunderts. Dennoch: Die Warmwasserkosten zeigen, dass hier etwas nicht stimmen kann.
Auch der Kaltwasserverbraucht zeigt, dass entweder der Wasserpreis bei Euch sehr hoch ist oder aber sehr viel Wasser verbraucht wurde, denn 144 € für eine Einzelperson in 10 Monaten sind schon sehr viel. Zum Vergleich: Verschiedene Abrechnungen an mehrere allein wohnende Frauen in verschieden großen Wohnungen verursachten Kosten von ca. 40 bis 50 € für Kaltwasser für ein ganzes Jahr.
Kann es sein, dass beim Ein- oder Auszug die Zählerstände falsch abgelesen wurden?
Du da bin ich überfragt , es kam wohl jemand zum ablesen (sie musste an dem Tag arbeiten), aber diese Firma kann es wohl auch von der Ferne ablesen. Kann man hier pns senden, dann schick ich dir mal die Abrechnung
Es handelt sich also um Zähler, die ihre Werte per Funk übermitteln. An den Heizkörpern nicht mehr diese Röhrchen, sondern diese elektronischen Messgeräte und für das Wasser die Zähler.
Da kommt dann zum Ablesen immer jemand von Techem vors Haus oder ins Treppenhaus und kann dann die Werte, ohne dass jemand da sein muss, einfach auf seinen Computer übertragen lassen.
Da gibt es dann auch keine Ablesefehler oder falsche Zählernummern. Die sind alle bei Techem gespeichert und so können die Messwerte sofort allen einzelnen Bewohnern zugeordnet werden.
Aber nicht nur das: Die Geräte speichern die Messwerte nicht nur vom Ablesetag, sondern immer 2x monatlich. Monatsanfang und Monatsmitte. Sie werden im Gerät 1 Jahr aufbewahrt und bei Techem vermutlich noch länger.
Somit hat man die Möglichkeit, z. B. die Zählerstände zum Einzugstag und zum Auszugstag auch nachträglich noch zu erfahren und damit zu kontrollieren.
Ansonsten meinte ich die Zählerstände, die hoffentlich bei der Wohnungsübergabe bei Ein- und Auszug gemeinsam protokolliert wurden.
Mal ein paar generelle Anmerkungen: Wenn die Antwort nur darin besteht, "geh zum Mieterbund und lass das prüfen", kann man sich diese Antwort gerne sparen. Mit dieser Antwort kann ich jeder Frage beantworten. Das hilft im Moment nicht weiter. Der Abrechnungszeitraum darf 12 Monate nicht überschreiten, es gibt aber keine Vorschrift, dass er vom 1.1. - 31.12. gehen muss. es gibt sehr viele Objekt bei denen der Stichtag 31.5. oder 30.6. ist. Nun zu deiner Abrechnung: ich würde auch beim WW ansetzen und den Zählerstand überprüfen. Allerdings, wenn deine Freundin gerne badet, dann ist das durchaus realistisch. Die Grundsteuer scheint mir auch recht hoch. Da die Abrechnung den Gesamtbetrag und den Verteilungsschlüssel enthalten muss, solltest du dir mal die entsprechenden Belege ansehen.
Also wie gesagt, Sie hat höchstens ein Mal im Monat gebadet, in den Sommermonaten gar nicht. Und geheizt hat Sie nun auch nicht wie ne Irre, und Sie war ja auch hin und wieder bei mir.
Was mich eben daran auch wundert Sie hat ja fast so hohe Kosten wie ich eins in meiner WG mit 3-4 Personen und 80qm.
Warmwasserkosten: 30% Grundkosten 42,40 € 70% Verbrauchskosten 302,66 € Gesamt 345,06 €
302,66 € Verbrauchskosten Warmwasser? Ich hatte in meinem Zweipersonenhaushalt nicht einmal die Hälfte davon und das in 12 Monaten.
Hat sie die Zählerstände abgelesen, bzw. die Richtigkeit anhand der Abrechnung geprüft?
Badet deine Freundin gern?
Zu den Heizkosten kann ich nichts sagen, da mir die Heizungsart unbekannt ist. Vielleicht ist das zu teuer, vielleicht aber auch normal.
Bei dem Rest erkenne ich auf den ersten Blick keine Unregelmäßigkeiten, was die Kostenhöhe betrifft. Allein die Position Abrechnungsservice muss gestrichen werden. Das sind Verwaltungskosten und demnach nicht umlagefähig.
Heizungsart ist Zentralheizung (Öl) Gebadet hat Sie maximal 1 x im Monat (in den Sommermonaten eher gar nicht)
abgelesen hat Sie selbst nur Strom, was hier aber keine Rolle spielt. Zum ablesen der Zählerstände Wasser/Heizung kam jemand, da hat Sie den Schlüssel hinterlegt (sorry Sie kann mir selber nicht genau sagen was die abgelesen haben, ich vermute es nur :-) )
Das Ablesen der Zählerstände sollte der Mieter aber schon selbst übernehmen. Gibt es wenigstens ein Ableseprotokoll zur Kontrolle?
Wie gesagt: Die Warmwasserkosten kommen mir hier sehr hoch vor.
kann mir jemand noch genau erklären wie es sich mit dieser prozentualen Verteilung verhält! Wenn ich nämlich vom Gesamten (100%) aufteile auf 30/70 kommen bei mir immer andere Werte dabei raus!
Okay, vielen Dank für deine Antwort!
ich finde 73€ Trotzdem recht hoch, ich habe zu dritt 72€ für Warmwasser und Heizung an die EnBw gezahlt, in ner 80qm Wohnung, Sie allein in 33qm 73€ ?