Sexuelle Belästigung bei meiner Tochter. Was soll/kann oder muss ich tun?

13 Antworten

Hmmm...schwierige Geschichte.

Zur Polizei kann man jetzt noch nicht gehen, da ja keine stichfesten Beweise vorliegen, sondern -erstmal nur- der Verdacht. Das heißt, die werden ihnen klipp und klar sagen, dass sie nichts machen können.

Ein Privatdedektiv könnte die Sache schon eher ans Licht führen, ist aber teuer und aufwendig. Außerdem ist auch hier kein Erfolg garantiert.

Auf jeden Fall finde ich es wichtig und richtig, die Aussagen der Tochter sehr Ernst zu nehmen und diese nicht zu bagatellisieren. Allerdings darf man auch nicht voreilig sein, da vieles auch schnell falsch ausgelegt werden kann, wenn der Verdacht erst einmal da ist.

Natürlich wird die Sache dadurch erschwert, dass es der eigene Vater ist und hier gewisse Emotionen und Schamgefühle eine wichtige Rolle spielen. Wie soll die Tochter Ihren Vater darauf ansprechen oder Sie als Mutter Ihren Ex-Mann?

Ich halte es für richtig, dass Sie in dieser Sache zusammenhalten und einen Weg finden. Sie als Mutter möchten Ihre Tochter natürlich schützen und sollten Ihren Mann darauf ansprechen. (auch wenns verdammt unangenehm ist). Erklären Sie ihm wie Ihre Tochter denkt und fühlt wenn er sowas macht und das Sie auch notfalls Schritte dagegen einleiten werden. Sagen sie ihm das ruhig konsequent und deutlich. Denn wenn die Tochter schon deutlich zeigt, dass sie manches nicht möchte und der Vater nicht einlenkt, dann haben SIe jedes Recht Ihn deutlich zurechtzuweisen. Denn Aussagen des Vaters wie das mit den großen Ti**** sind nicht mehr normal, und versagen in jeder Vorbildwirkung....

Auch sollten Sie Ihre beste Freundin/Freund in das Thema einweihen. Ja es ist schwer davon zu erzählen, aber es kann eine nötige Stütze sein und Sie müssen sich nicht allein mit diesem Problem herumschlagen.

Vermeiden Sie Situationen in denen Ihre Tochter mit Ihrem Ex-Mann alleine sein muss, geben Sie ihr das Gefühl da zu sein und aufzupassen. Seien Sie aufmerksam was das Handeln des Vaters angeht und wie sich Ihre Tochter fühlt.

Aber rein rechtlich sind Sie "noch" in einer Situation, wo Sie Ihrem Ex-Mann nichts vorwerfen können.....Also wäre der erste Step, Ihn darauf anzusprechen...ohne Ihre Tochter !

Ich wünsche Ihnen viel Glück und alles Gute !

Hallo Berlinerin2,

eine Anzeige wird in diesem Fall nichts bringen weil euch die Beweise fehlen um wirklich etwas zu erreichen bzw. das alleinige Sorgerecht zu beantragen. Ein eindeutiger beweis das an der Geschichte etwas dran ist liefert der Vater allerdings selbst, in dem er 2 Jahre lang einfach so akzeptiert das sein Kind nicht mehr zu ihm möchte, aber auch dafür wird er vor Gericht eine Ausrede finden. Ich rate dir, das du mit deiner Tochter besprichst wie ihr die 4 Jahre bis zu ihrer Volljährigkeit noch mit dem gemeinsamen Sorgerecht durchhaltet. Sie muss ja nicht mit ihm sprechen wenn du irgendeine Unterschrift von ihm brauchst geht das auch per Post, oder du triffst ihn alleine.

Zum Anwalt gehen und beraten lassen.

Ich würde an deiner Stelle das alleinige Sorgerecht beantragen :/ Ich kann deine Tochter total verstehen ... & ich glaube das mit dem alleinigen Sorgerecht fände sie auch besser !

Hallo, danke für die Antworten, das hatte ich auch überlegt und ganz frisch wäre ich sofort bei der Polizei gewesen, aber es ist ja doch schon ca. 2-3 Jahre her und beweisen kann ich nichts. Wir waren dieses Jahr auch mal beim Jugendamt, weil er sich dort beschwerte, dass seine Tochter nichts mit ihm zutun haben will. Die Dame beim Jugendamt fragte ja auch, warum sie keinen Kontakt haben möchte. Von den schlimmen dingen erzählte meine Tochter da leider auch nichts. Von daher weiß ich nicht, ob man nach der langen Zeit zur Polizei gehen sollte, ohne Beweise :(

Anikya  15.11.2012, 16:54

Hallo, ich habe Ähnliches erlebt, als Tochter.

Deine Tochter hat "erkannt", daß das, was ihr Vater macht, nicht richtig ist. Zur Polizei und beweisen ist im Nachhinein nicht so prickelnd.

Sieh einfach zu, daß keine Kontakte mehr zustande kommen, (höchstens nur in Deinem Beisein) zeig ihr, daß Du hinter ihr stehst, mach Dich stark für sie, besonders in Gesprächen zwischen Euch beiden, das tut ihr gut, zu spüren, daß Du ganz ihrer Meinung bist.

Meine Mutter stand nicht hinter mir und lässt mich heute noch spüren, daß sie glaubt, ich "bilde" mir ein, was ich erlebt habe. Das ist ganz übel und eigentlich noch viel schlimmer als das Erlebte, weil das Hier und Heute zählt.

Unterstütze sie, hör ihr zu, sprecht viel miteinander, so kann sie die unschönen Gefühle auch besser verarbeiten und lernen, mit dem Erlebten umzugehen.

Und das Gefühl, daß sie Dich als Mutter als "Verbündete" hat, ist unbezahlbar und mit nichts aufzuwiegen!