Selbständigkeit als Betreuungskraft für Demenzerkrankte

6 Antworten

Hallo, es gibt sehr starke Unterschiede in den einzelnen Bundesländern, um mit den Pflegekassen abzurechnen. Wäre vom Vorteil zu wissen, in welchem Bundesland das Angebot erbracht werden sollte.

Viele Grüße demenzpm

Hallo DemenzPm

Ich wohne in Niedersachsen und wollte gern am Rande einer Großstadt meine Leistung anbieten. Danke für die schnelle Antwort.

Wünsche eine schöne Zeit Gruß Maggy

@Maggy440

In Niedersachsen gibt es zwei Möglichkeiten, etwa man ist ein Pflegedienst oder man kann die Anerkennung nach Landesrecht erhalten. Die Anerkennung nach Landesrecht gilt für einen Helferkreis oder eine Betreuungsgruppe. Um die Anerkennung zu erhalten, ist z.B. ein Examen in der Altenpflege Voraussetzung.

Ich gehe mal davon aus, dass du einen staatlichen Abschluss als examinierte Altenpflegerin oder Krankenschwester hast. Sonst brauchst du garnicht drüber nachzudenken.

Um eine Einrichtung wie Tagesstätte oder Cafe zu eröffnen, solltest du schon einige Zeit in einer solchen Firma gearbeitet haben und auch Kenntnisse über die kaufmännische Organisation haben. Da für so eine Gründung nicht unerhebliche Investitionen nötig sind, wäre es schade, wenn du dein Geld sinnlos verbrennst.

Wenn du Verträge über wirklich notwendige Leistungen mit Pflegebedüftigen machst, musst du sicherstellen, das diese Leistungen immer zeitgerecht erbracht werden. Das kannst du allein nicht garantieren. Du brauchst also Partner oder Angestellte, die dich dich im Falle von Urlaub, Krankheit oder sonstiger Verhinderung vertreten.

Wenn du einen guten Plan hast, mach einen Termin mit der Pflegekasse und besprich dein Prjokt mit den Geldgebern.

Hallo Jorgfried

Nein, ich bin keine examinierte Altenpflegerin oder Krankenschwester.

Aber, sorry, ich denke trotzdem nach. Denn wenn man danach geht:

Anerkennung als Anbieter niedrigschwelliger Betreuungsangebot

Die Tätigkeit als niedrigschwelliges Betreuungsangebot setzt eine Anerkennung nach der Nds. Anerkennungsverordnung voraus. Dadurch wird auch in diesem vorpflegerischen Bereich die erforderliche Qualität der niedrigschwelligen Angebote sichergestellt. Als niedrigschwellige Betreuungsangebote gelten gemäß § 2 Absatz 1 PBetreuVO: 1. Betreuungsgruppen, 2. Helferinnen- und Helferkreise zur stundenweisen Entlastung pflegender Angehöriger im häuslichen Bereich, 3. Tagesbetreuung in Kleingruppen oder als Einzelbetreuung durch Helferinnen und Helfer, 4. Familienentlastende Dienste, soweit sie Betreuungsleistungen erbringen, 5. Dienste, die auf der Grundlage eines innovativen Ansatzes Betreuungsleistungen erbringen oder sichern, 6. das überregionale Kompetenzzentrum zur Umsetzung von niedrigschwelligen Betreuungsangeboten sowie Ehrenamts- und Selbsthilfestrukturen und 7. Vermittlungsagenturen

So wie ich das verstehe, muß ich nicht examiniert oder eine Krankenschwester sein oder sehe ich das falsch?

L.G. Maggy

@Maggy440

Das klingt alles sehr toll, aber Fakt ist, dass du viele wichtige Pflegearbeiten nicht ausführen darfst. Mit einem Pflegebasiskurs kannst du einfache Arbeiten selbst verrichten und ansonsten in einer Einrichtung unter Anleitung examinierter Pfleger etwas mehr machen.

Von den zitierten Punkten käme für dich wohl 2., 3., und 4. in Frage, wobei sich das für mich irgendwie alles gleich anhört.

Problem - wo findest du zahlende Kunden? Wer eine Pflegestufe hat, bekommt Hilfe von examinierten Kräften. In der Regel reicht das Kassengeld dafür nichtmal aus. Für Zusatzleistungen, die du anbieten kannst, bleibt da nichts übrig. Also müsstest du privat kassieren.

Diese Einrichtungen nach Punkt 4., 5 und 6. werden meist teilweise aus Spenden und anderen öffentlichen Töpfen finanziert, wobei die Spenden sicher minimal sind und eher eine Alibifunktion haben.

Wenn du also an Geld willst brauchst du Privatpatienten und/oder sehr gute Beziehungen zu speziellen Geldgebern.

Die armen Demenzkranken, die sich ja kaum selbst wehren können. Man sollte schon das entsprechende Fachwissen haben- und nicht nur mal 2 oder 3 Bücher gelesen.

Versuchs ein paar Jahre lang zumindest als Angestellte- so kriegst du wenigstens Learning by Doing ein bischen Fachwissen zusammen.

Warum überhaupt Demenzkranke? Weil sie sich so wenig wehren können und auch kein Zahlenverständnis mehr haben? (Geld)

Hallo Guinan Ich habe mir nicht nur das Fachwissen in einer Ausbildung von über 1000 Std. angeeignet und diese mit einer Note von 1,4 abgeschlossen. Ich konnte in Praktika in verschiedenen Einrichtungen (Pflegeheim, Tagesstätte u.s.w.), in meiner jetzigen Arbeitsstätte, in Weiterbildungskursen Wissen aneignen und habe auch ein paar mehr als nur 3 Bücher gelesen. Das dazu. Dein Kommentar im letzten Satz zeigt mir, das Du wenig Einblick in diesem Gebiet hast oder wie soll ich das verstehen?

Mit freundlichen Grüßen Maggy

@Maggy440

Dann ist ja gut, wenn du das auch gelernt hast. Wundert mich dann, dass du nach Tipps auf gutefrage fragst.

Meine Mutter erkrankt langsam an Demenz und der Gedanke, dass sie an Menschen gerät, die sie ausnutzen oder nur an ihr verdienen wollen, macht mich wütend.

@guinan

Hallo guinan,

freut mich das du kritisch bist.Solltest du an eine Betreuung für deine Mutter denken, laß dir immer erst den Abschluß bestätigen. Ich bin auch schon reingefallen.Kontrolle ist immer gut. LG

Ich habe gerade alle Infos zusammengetragen :-) Wo soll ich sie dir hin senden? Ach ja, in welcher Stadt bist du? Die Bedingungen sind je nach Bundesland unterschiedlich. LG babs

Hallo Babs

Ich habe schon versucht mich im Netz "schlau" zu lesen. Freue mich über deinen Einsatz und hoffe das Du mir weiterhelfen kannst. Ich wohne in Oldenburg/Niedersachsen. Pflege-Demenz@gmx.de

Wünsche Dir noch ein schönes Wochende L.G.Maggy

@Maggy440

Hallo Babs Hast Du mich vergessen?

@Maggy440

Hi, hast du nichts erhalten? Schreibe mir doch noch einmal unter adeberlin@mx.de Herzlichst Babs

Problem ist dass das nicht funktionieren wird. Ich kenn jetzt Deine Kosten nicht, aber um davon leben zu können wirst Du um die 25 Euro pro Stunde nehmen müssen.

Das wird aber keiner zahlen weil es viel zu viele ehrenamtliche Kräfte gibt! Die Alzheimergesellschaft z.B. hat Betreuungskräfte die genau Deine Dienstleistungen anbieten, das aber für 5 Euro pro Stunde als Aufwandsentschädigung.

Gleiches Problem bei der Nachbarschaftshilfe, da kommen z.B. ehrenamtliche zum einkaufen .....

Solange die ehrenamtlichen Kräfte den Preis kaputt machen, wird von uns keiner davon leben können. Leider.

Wennn Du aber trotzem das machen willst, dann findest Du bei http://www.aktivierungen.de aktuell mehr als 180 professionelle Beschäftigungsideen für (demenzkranke) Senioren. Meistens kosten die Drucke weniger als 10 Euro, als PDF gitb es das Material schon für nur 1 Euro...

Danke Tabu!

Aktivierung.de ist unteranderem einer meiner liebsten Seiten, die ich gern besuche Anregungen hole und ab und an auch im Forum vorbei schaue.

Der Tipp von DemenzPm gibt mir aber wieder ein wenig Hoffnung.

Ich verstehe auch die Aussagen von guinan und dementia65. Menschen die wir lieben denen wir helfen wollen, in fremde Hände zu geben und dann vertrauen zu müssen, ist nicht leicht. Gerade deshalb, möchte ich nicht aufgeben - Betroffene so lange wie möglich zu Hause zu betreuen - ihnen ein Stück Lebensfreude zu geben - Angehörige zu entlasten und das mit Hilfe des niedrigschwelligem Betreuungsangebots als Leistung der sozialen oder privaten Pflegeversicherung mit einer Kostenerstattung bis zu 100 Euro monatlich (Grundbetrag) oder bis zu 200 Euro monatlich (erhöhter Betrag).

Da muss es doch einen Weg geben.