Schwerbehinderung im Vorstellungsgespräch erwähnen

6 Antworten

aber im blödesten Fall kann es vorkommen, dass ich irgendwann wieder einen Krankheitsschub habe, der mich ein paar Wochen außer Gefecht setzt

Natürlich hast du recht, dass eine Erwähnung deiner Schwerbehinderung für beide Seiten fair wäre, aber möglicherweise auch aus versicherungstechnischen Gründen. Das hättest du meiner Ansicht nach aber schon in deinem Bewerbungsschreiben tun sollen. Okay, hast du nicht, kannst du auch nicht ändern. Nun solltest du dich bemühen, deine Behinderung im Verlauf des Gespräches einzuflechten und dass dich diese in deiner Arbeitsleistung keineswegs beeinträchtigt. Aber eine Standardfloskel dafür wird dir kaum jemand geben können.

Im Bewerbungsschreiben sollte man eine Behinderung nur angeben wenn sie von Vorteil ist nicht umsonst steckt in Bewerbung auch das Wörtchen Werbung. Würdest du auch andere für deinen Anstellung eher nachteilige Tatbestände erwähnen? Ich denke eher nicht, aber von einem Menschen mit Behinderung wird genau das oft erwartet. Ich habe es bei meine Bewerbungen immer so gehandhabt das ich die Behinderung beim Bewerbungsgespräch thematisiert habe wenn ich sie nicht in der Bewerbung erwähnt haben. Es passiert nämlich leider öfter, auch wenn das keiner zu gibt, das Bewerbungen von Menschen mit Behinderung sofort bei den Absagen landen. Bei einem Bewerbungsgespräch habe ich zumindest die Chance das vorliegen einer Behinderung ins richtige Licht zu setzen. So haben viele Arbeitgeber die meist unbegründete Angst das sie eine Menschen mit Behinderung fast nicht kündigen können und da kann es durchaus hilfreich sein wenn man denen dann kurz erklärt das dem nicht so ist.

@Anton96

Ich erwähne meine Schwerbehinderung grundsätzlich im Bewerbungsschreiben. Es kommt nämlich auch gar nicht so gut an, wenn davon erst im Vorstellungsgespräch gesprochen wird. Das erweckt, so mein Chef, den Eindruck, als wolle man nun doch die "Vorteile" einer Schwerbehinderung nutzen. Entweder ist man schwerbehindert oder nicht. Das sind die Worte meines Chefs.

@StupidGirl

Wir haben da wohl verschiedene Erfahrungen gemacht ich hatte wenn ich in schon im Bewerbungsschreiben meine Behinderung genannt hatte immer so eine Absagen von um die 95% was ich schon für auffällig halte Insbesondere wenn die Quote der Absagen bei nicht Nennung der Behinderung um die 60% lag. Die Zahlen gelten für die Stellen bei denen nicht explizit erwähnt wurde das Behinderte bei gleicher Eignung bevorzugt eingestellt werden. Ich hatte wenn ich die Behinderung im Bewerbungsschreiben auch Begegnungen der dritten Art da bekommt man dann knallhart gesagt das man Menschen mit Behinderung nicht einstellt es gab dann aber auch die Arbeitgeber die selbst als ich meine Behinderung erst im Bewerbungsgespräch erwähnt hatte nicht abgeneigt waren mich in zu stellen insbesondere weil ich in den Gesprächen klar stellen konnte das es mit den Vorteilen der Behinderung nicht weit her ist, so ist es ohne große Probleme Möglich eine Menschen mit Behinderung zu kündigen solange der Kündigungsgrund nicht die Behinderung ist. Es kommt natürlich auch auf den Bereich an in dem man Arbeiten möchte.

Soweit ich weiss muss man das nur wenn man einen Schwerbehinderten Ausweis hat.. Aus diesem Grunde hatte meine Tochter keinen beantragt...damit sie nichts sagen muss bei der Einstellung...Aber ist schon paar Jahre her...vielleicht hat sich was geändert

So ganz stimmt das nicht, natürlich muss ich beim Vorstellungsgespräche Tatbestände nennen die die Arbeitsleistung oder Arbeitssicherheit beeinträchtigen, da ist es dann auch egal ob ich einen Schwerbehindertenausweis hat oder nicht, den das Vorliegen einer solchen hängt nicht vom Ausweis ab. Es kann auch dumm sein keine Schwerbehindertenausweis zu beantragen insbesondere wenn man massive Einschränkungen hat.

Du solltest das nicht man Anfang und nicht am Schluss des Bewerbungsgespräch angeben, meist ergibt sich während des Bewerbungsgespräch die Möglichkeit seine Behinderung zu thematisieren. In deinem Fall ist es keine gute Idee die Behinderung komplett zu verschweigen den spätestens wenn du eine Krankheitsschub bekommst kommen die Frage.

steht davon nix in deinem CV?

nein, in der Bewerbung erwähne ich es nur, wenn in der Stellenausschreibung etwas dazu stand

@Electricblue

ich meine ja auch deinen CV, lebenslauf.. da würde ich sowas unterbringen, 60 % ist ja nicht gerade wenig...........

@Quotidien

die Erfahrung hat leider gezeigt, dass das Erwähnen auch im Lebenslauf zu sofort zur Absage führt ... deshalb erwähne ich es, wenn überhaupt, erst im Gespräch

@Electricblue

Im Grunde fände ich es sowohl für mich als auch für den Arbeitgeber fair das Thema kurz anzusprechen

@Quotidien

genau das habe ich ja vor ... daher meine Frage

@Quotidien

Richtig man spricht es an und zwar im Bewerbungsgespräch in das Bewerbungsschreiben schreibt man das nur wenn es von Vorteil ist. Komm mir jetzt bitte nicht damit das das Unfair ist es ist mindestens genau so Unfair einem Menschen mit Behinderung nur wegen seiner Behinderung sofort eine Absage zu erteilen. Im übrigen ist das Leben alles andere als Fair und auch Menschen ohne Behinderung werden so manches in der Bewerbung verschweigen was bei der Bewerbung von Nachteil ist und genau das Recht nehme ich mir als Mensch mit Behinderung auch. Ich gebe schon im eigenen Interesse meine Behinderung spätestens vor der Vertragsunterzeichnung an und dann kann der Arbeitgeber immer noch entscheiden ob er mich nimmt oder nicht.

Wir haben das Thema diese Woche in der Fachschule gehabt: nein, die Schwerbhinderung gehört nicht in die schriftliche Bewerbung. erst wenn du zum Gespräch eingeladen wirst, und sollst dort evt den Personalbogen dann ausfüllen, weil sie dich nehmen wollen, oder überhaupt das Gespräch gut verlaufen ist, und sie dir sagen, ja du bist in der engeren Auswahl oder sogar sie nehmen dich, dann ist der Zeitpunkt zu sagen: ich wollte ihnen noch mitteilen, dass ich schwerbehindert bin.... Vorher nicht!!!! Alles Gute!!! mfg