Ich komme grade von einem sehr interessanten Bewerbungsgespräch bei der Wüstenrot. Um es kurz zu machen: Was erwartet einen da wirklich? Das wurde mir in Aussicht gestellt: - Im ersten Jahr ca. 30000 Brutto (was man wg. der arbeitsrechtlichen Situation HGB $84 ja auch abzgl. steuer voll ausbezahlt bekommt), mit steigender Erfahrung und Kundenstamm dann meist so um die 50.000 bis 70.000. Später seien dann Gehälter 110.000-140.000 möglich. Das ganze ist natürlich _leistungsbedingt_ .
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Arbeitsmaterialien werden gestellt, Mitbenutzung von Büroräumen wird eingeräumt: Ich nehme mal an man nutzt die Büroräume hauptsächlich für die Vorbereitung von Kundengesprächen, die dann ja oft im "Außendienst" stattfinden?
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Die ganzen rechtlichen Vorzüge unter HGB $84 quasi als Unternehmer "angestellt" zu sein hinsichtlich steuerlicher Anrechenbarkeit usw.
Wo ist an der ganzen Sache der Haken? Denn da ist einer, und da bin ich mir ziemlich sicher. Der Typ hat mit dem, was er mir gesagt hat, sicher nicht gelogen. Aber er hat auch bestimmt ne ganze Menge nicht erwähnt. Es fällt mir z.B. schonmal schwer, überhaupt einzuschätzen wieviel einem von dem vollen brutto dann tatsächlich übrigbleibt, wenn man sich nicht unterversichern will. Geh ich dabei aus den gesetzlichen Systemen raus, komm ich später evtl. nichtmehr rein, und wer weiß wie sicher mein Arbeitsplatz dann sein wird. Die Gehaltsaussichten scheinen rosig, aber was muss man denn bitte für so viel Geld leisten? Was ist realistisch, wenn man nicht sein ganzes Leben nur dem herumfahren und verkaufen von Finanzprodukten widmen will?
Wie begehrt sind solche Jobs eigtl.? Die haben hier in unsrem Einzugsgebiet, Durchmesser ca. 300-400km, 29 Leute die diesen Job machen. Erscheint mir jez nicht so viel, sollen aber mehr werden, drum auch das Stellenangebot. Obwohl die Bausparkassen ja probleme mit dem Zinsniveau haben sollen, meinte er dass Wüstenrot besser dasteht als normale Banken weil sie halt "wissen, wie man verkauft".
Ich werd naechstes Jahr auf jeden Fall bei einer Bank Ausbildung machen, die Frage ist jez halt bei welcher. Bei Wüstenrot bekäme ich eben auch ne Stelle. Die Gehaltsaussichten sind weit "besser" als bei den GenoBanken, die ich bisher aber eigtl. favorisiert habe. Aber ich werd wirklich das Gefühl nicht los, dass der Typ mir den Job auch "verkaufen" wollte. Ich hab noch nie bei nem Bewerbungsgespräch erlebt dass einer so massiv mitm Geld wedelt und normale Angestelltenverhaeltnisse so runtermacht ("Da wird man ja vom Staat behandelt wie ein 3-jähriges Kind, wird einem alles vorgegeben, Rente, KK usw.").
Ich finde Vertrieb grundsätzlich nicht schlecht, im Gegenteil das spricht mich an Banken auch grade an, weil man da mit Kunden Kontakt hat und ihnen was verkauft. Aber bei dem Typen hab ich mich unwohl gefühlt. Der würde es wahrscheinlich auch fertigbringen, einem die eigenen Arschbacken madig zu reden, bis man sie ablegt und wenn man dann nichmehr sitzen kann, verkauft er sie einem.