Was muss man beachten um einen Schützenverein gründen?

2 Antworten

Schützenverein ohne Verbandsmitgliedschaft? Alle Luftpistolen im eigenen Keller?

Keine Lust mal mit anderen sich zu messen?

Ein Schießstand muss vom Landkreis abgenommen werden, jedenfalls der, den wir so Schwarzpulverstand nennen. Ob auch für Luftdruckwaffen glaube ich zwar nicht. Aber wer führt ohne Waffensachkunde die Aufsicht? Wie läuft das wenn mehrere trainieren? Kann ich neben der Aufsicht weiter machen mit dem Training? Oder wenn alle die Befähigung haben?

Ich selber habe die Sachkundeprüfung abgelegt. Und kann dieses nur empfehlen. Waffen und selbst Luftdruckwaffen können zu Missverständnissen beim Transport führen oder sie können durchaus jemanden verletzen. Also mit einem 'freien Schützenverein' sind solche Seminare wohl kaum organisierbar.

Schließt Euch einem entsprechenden Verband an und so bekommt man auch Unterstützung. Vielleicht könnt Ihr auch einen anderen Stand zum Training nutzen. Bekommt Hilfe bei der Ausstattung usw.

Hallo und Danke für die ausführliche Antwort!

Sachkundeprüfung ist doch schon mal ein gutes Stichwort.

Und auch das wir uns dann, wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Sachkundeprüfung, auch Kundig machen werden, was mit Lagerung und Schützenaufsicht etc ist, ist schonmal ein Punkt mehr auf der Agenda.

Ein offizieller Schießstand ist am Ort und so wie es aussieht können wir den dann auch Mitnutzen. Auch für die Lagerung von Waffen.

Von CO2 Waffen hat keiner was gesagt, damit wollen wir auch gar nicht anfangen. Aber ich Stimme zu, dass auch diese Waffen  natürlich bei unsachgemäßen Gebrauch zu ernsthaften Verletzungen führen können - wie bei jeder Waffe halt.

Ein Verband ist also, wenn ich es richtig raus lese, keine Pflicht, aber beim weiteren Aufbau des Vereins - halt sich auch Messen und Austauschen - förderlich.

Genauso lese ich also raus, das zu Vereinsaufnahme kein entsprechender Raum vorhanden sein muss, stimmt das so?

@FragNach2015

Auf CO2-Tanks gibt es meines Wissens nach gar keinen TüV mehr. Darüber braucht man also fast nicht zu diskutieren.

Wie es mit der Anschaffung einer Vereinswaffe aussieht, da bin ich überfragt. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Verein eine Waffe kaufen kann, wenn keines der Mitglieder eine entsprechende Waffenbesitzkarte hat.

Dabei ist es sehr schwer möglich neben der Sachkunde auch den Bedarf zu belegen. Ich glaube nach dem Kommentar hier, dass er versucht eine Aushebelung des Waffenrechts zu erreichen. Da bin ich mir sicher: Da müsstet Ihr schon früher aufstehen.

Wer kein regelmäßiges Training nachweist, der hat keine Chance auf eine Waffenbesitzkarte. Teilnahme an Liga-Veranstaltungen sind meines Erachtens nicht verpflichtend. Aber da ist schon einiges zu leisten.

Ferner der Hinweis: Der Umgang mit einer Waffe wird mit erhöhten Anforderungen an die Lebensführung verbunden. Beispielsweise eine Vorstrafe im Bereich Steuerhinterziehung ist eindeutig und der Grund, dass eine gewährte Waffenbesitzkarte entzogen wird.

Bei anderen Rechtsbrüchen natürlich auch. In stehenden Vereinen wird auch niemand einfach so zum Sachkundelehrgang angemeldet. Hier wird in Vereinen (so mein Informationsstand) eine Art Kennenlernfrist eingehalten. Und nur wenn das neue Mitglied auch einen verantwortungsbewussten Eindruck macht, dann erfolgt die Anmeldung. Was ja auch nur die erste Hürde in dem Verfahren ist.

Wird die WBK entzogen, dann kann man nicht einfach die Pistole oder das Gewehr lagern, bis sie verkauft ist. Sondern es geht nur bei einer Person, die für diese Waffe einen eigenen Voreintrag auf der Waffenbesitzkarte hat. Aber eben keine solche Waffe im Eigentum hat. Von ausreichend Platz im Tresor schweige ich hier auch.

In die Situation kommt man übrigens auch, wenn der Trainingseifer nicht mehr da ist. Dann wird ggf. eine WBK auch entzogen.

Die Sachkundeprüfung wurde in Zusammenarbeit staatlicher zuständiger Behörden und den Verbänden geregelt. Den Verbänden obliegt es, die Prüfungen auch durchzuführen. Staatliche Stellen sind mir hierfür nicht bekannt.

Die Mitgliedschaft in Vereinen oder Verbänden kann per se keine Verpflichtung sein. Nur wenn bestimmte Dinge davon abhängig sind, dann kann der Gesetzgeber dieses im Einzelfall vorschreiben. Ober bestimmte Tätigkeiten können eben nicht gemacht werden.

Die meisten Deiner Fragen wirst Du beim Landkreis - der zugehörigen Stelle - vortragen müssen. Ich glaube auch, dass das ganz gut ist. Dann sind die nicht über vollkommen neu erscheinende Personen irritiert.

Gut Schuss.

P.S. Ich bin kein Fan von Luftdruckwaffen. Aber eines sollte einem klar sein, wenn man im Rahmen eines Trainings 100 Schuss Diabolos verschießt, dann ist das erschwinglich. Doch schon bei Kleinkaliber wird das finanziell interessant. Allein auf die Schüsse bezogen, die das kostet, um das verlangte Mindestmaß an Training zu bewerkstelligen.

Großkaliber sind zwar in der Anschaffung als Gebrauchswaffe manchmal günstiger zu haben, aber dafür ist dann auch jeder Schuss entsprechend teuer.

Wer also KK und 9 mm schießen will, der sollte schon mal mit seinem Sparschwein sprechen. Und erst mit der Luftpistole in einer Liga zu beginnen ist auch sinnvoll. Allein um die Abläufe rein zu bekommen. Die da noch nicht ganz so eine Wertigkeit haben. Wegen eines Defektes an meiner Luftpistole informiere ich zwar die Aufsicht, aber es muss nicht der komplette Schießbetrieb eingestellt werden. Wer aber ohne Rücksprache versucht an seiner Waffe rum zu machen, der soll auch vom Stand fliegen. Es geht hier um unser aller Sicherheit.

@Dirk-D. Hansmann

Hallo Gullup - nochmals Danke für die ausführlich Antwort.

Dein Eingangssatz mit dem CO2 Tanks und dem TÜV irritiert mich schon etwas, weil das in keinem Zusammenhang mit meinem Kommentar steht ;) - trotzdem Nice to Know.

Der Hinweis zur persönlichen Eignung ist auch zur Kenntnis genommen - ebenso der, zu hemmenden Rechtsbrüchen - aber ich kann Dir versichern, dass wir (die Gründungswilligen) alle Ehrbare Bürger sind, dessen Berufe und Lebenswandel allein schon ein Anständiges und Straffreies Leben verlangen ;)

Wir wollen auch das Waffenrecht nicht aushebeln, haben aber auf Brauchtum keine Lust und auch nicht die Zeit für - deshalb wollen wir unseren eigenen Verein - und es steht immernoch offen, ob man dafür nun:

- eigene Räume zwingend braucht

- einem Verband angehören muss.

Wie ich parallel in Erfahrung bringen konnte sind Sachkundeprüfungen bei stehenden Schützenvereinen abzulegen - was es etwas komplizierter macht, wenn man doch eigentlich was eigenes will.

Trotzdem finde ich gut, dass Du eine gewisse Vorsicht walten lässt - schade aber, dass Du uns schon fast kriminalisierst, nur weil wir versuchen einen anderen Weg zu gehen :)

@FragNach2015

Kriminalisieren? Nein! Aber es gilt leider die Vorsicht. Jeder Amokläufer macht uns allen diesen Sport immer schwerer zu betreiben.

Wir müssen hier über rechtliches diskutieren und nicht über Trainingsmethoden. Also nicht wegen Dir als Person oder weil Du die Fragen aufgeworfen hast, sondern weil bereits das Sportgerät diese Vorsicht verlangt.

Und dann noch so einen 'euphorischen' Textteil "Ein offizieller Schießstand ist am Ort und so wie es aussieht können wir den dann auch Mitnutzen. Auch für die Lagerung von Waffen.

Von CO2 Waffen hat keiner was gesagt, damit wollen wir auch gar nicht anfangen."

Euphorie bei diesem Sport ist eine ganz gefährliche Geschichte.

Die Traditionspflege ist auch nicht meins. Ich habe zwar eine moderne Vereinsjacke mit Wappen und Namen, aber weder Blazer noch schwarze Hose - ich nenne es ja Uniform. Ziehe ich nicht an. Obwohl ich in einem Traditionsverein bin. Auch wenn mir ab und an gesagt wird, das sei eine Tracht. Ich will das für mich nicht. Auch das Bild von Alkohol und Schützen finde ich schwer. Bin selber - auch beim Feiern - eher nüchtern.

Selber bin ich auch in keinem Vorstand, dass ich zwar die Sachkunde habe, allerdings umfasst damit dies nicht das ganze Wissen. Also unter welchen Umständen eine Mitnutzung eines Tresors möglich ist. Darum der Hinweis auf die Kontrollstelle beim Landkreis.

@Dirk-D. Hansmann

Ja die Amokläufer machen es dem Normalbürger nun wirklich nicht leichter - aber ich denke, es ist in dem Fall auch nur sehr einfach, einer Sache die Schuld zu geben - wenn es einer mit einem Auto macht (in die Menge raßt) ist es immer tragisch - aber sind Waffen im Spiel, wird diese gleich mit allen (legalen) Nutzern verteufelt. Ich bin aber ebenso der Ansicht, dass die Waffe als Sportgerät Vorsicht und Umsicht verlangt.

Wegen der Euphorie - wir hielten unseren Einfall eben erstmal für machbar - leider gingen uns dann schnell die Informationen aus - weswegen ein Großteil der Euphorie mit in den Artikel strömte ;)

Was ich noch sagen wollte - wir wollten nun keinen Schützen unterstellen, dass es nur ums Bechern geht - aber man bekommt es ja manchmal mit, dass es bei den Feiern auch schonmal "lustiger" zu gehen soll - auch wenn das Gewiss nur ganz wenige Tage im Jahr sind, wo es so ist - also nochmal Sorry an alle Schützen, die wir vielleicht damit verärgert haben.

Beim Amt war ich nun auch - wie es scheint muss man wohl, aber genaues wusste man auch nicht, wohl einem Verband angehören, der den Verein dann anerkennt. Also kommt man wohl um einen Verband und eine Mitgliedschaft dort nicht herum. Ein Punkt schonmal weg von der Agenda ;)

@FragNach2015

Das mit den Amok-Läufen sehe ich anders. Es gibt schlimmer Weise, so wird geschätzt mehr illegalen Waffen im Land, als bei den Polizeien der Länder.

Damit werden sicher auch Verbrechen begangen. Trotzdem haben wir in Deutschland relativ wenig Selbstmorde (anders als in der Schweiz, da werden die Waffen vom Militärdienst unter dem Bett gelagert) und wir haben auch sonst relativ wenige andere Schusswaffenopfer. Und ausgerechnet mit den legalen Waffen passieren solche Sachen.

Wobei man auch die Polizei mit rein nehmen muss. Wo eben dann Menschen in der Uniform stecken und nicht mehr weiter wissen und die Schusswaffe einsetzen. Mein Bruder sagte mir mal, wer uns einmal ins Netz geht, den haben wir auch beim zweiten mal. Er war in einer Situation, wo er als Bundesbeamter hätte schießen dürfen und es nicht getan hat.

Und dann halt die unsagbar dummen Einzelfälle mit dem Waffenzugang für die ganze Familie. Die dann auch Grundlage für die Amok-Fälle waren.

Wobei dann idiotische Ideen wie eine jährliche Waffensteuer als Landessteuer immer wieder ins Gespräch gebracht werden. Was dann wieder dem Gedanken von Breitensport vollkommen im Wege steht. Aber wir bringen halt auch eine Menge Blei in die Schießstände ein... Auch nicht gesund...

Diese Seite habe ich auch gefunden - leider steht da nix weiter über folge Kosten und auch nicht, ob man einen Raum zwingend braucht. Trotzdem Danke für den Link - für andere sind die Basics garantiert hilfreich.