Schülerpraktikum bei einer Anwaltskanzlei.

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich fange mal mit der letzten Frage an.

Wenn Dein Praktikumsplatz in Wuppertal ist, sollte das für den Lehrer, der "über die Schulter schauen" möchte, kein Problem sein. Die Entfernung ist nicht zu groß.

Nein, Anzug mit Krawatte ist nicht notwendig. Eine Jeans mit geputzten Schuhen und gebügeltem Hemd ist auf jeden Fall salonfähig. Du wirst schon sehen, wie sich die Leute in der Kanzlei kleiden.

Vielleicht darfst Du auch Kaffee bringen, aber das wird wohl nicht die Hauptaufgabe sein. Eher wirst Du am Kopierer stehen, und umfangreiche Vorgänge kopieren, oder in der Aktenablage arbeiten. Natürlich bekommst Du einen Einblick in die tägliche Arbeit, aber aus Verschwiegenheitsgründen wirst Du nicht an Allem teilhaben dürfen. Wenn es eine gute Kanzlei ist, wirst Du auch bei Gerichtsprozessen im Zuschauerraum dabei sein dürfen.

Was das Anschreiben betrifft, ist es klug, sich sehr kurz zu fassen, und keinen unnötigen Endlostext zu schreiben. Denn damit muss sich ein Anwalt tagtäglich rumplagen. Achte auf sehr gute Rechtschreibung, übertreibe es nicht mit "gewählten Worten", und sei ehrlich aussagekräftig.

Vielen Dank. Auf genau eine solche Antwort , habe ich gehofft.

Aber da es mir so scheint , als hätten Sie eine Menge Erfahrung darin , habe ich noch eine kurze Frage : Sollte man von Kanzleien , welche ihren Praktikumsplatz frei präsentieren , mehr halten als von Kanzleien , bei welchen man nicht weiß ob sie ein Praktikum führen würden oder nicht ?

Lg-Brot

@BonzenBrot

Nein, liebes Brot. Da steckt man nicht drin. Wenn eine Kanzlei einen Praktikumsplatz explizit anbietet, kann es sein, dass eine Hilfskraft gesucht wird, oder es kann sein, dass sie daran interessiert sind, einem jungen Menschen dieses Thema nahe zu bringen.

Manchmal trifft man bei einer Blindbewerbung auf supernette Leute, die noch gar nicht auf die Idee gekommen sind, einem Schülerpraktikanten diese Arbeit zu zeigen.

Ich würde mich mehr auf Mundpropaganda verlassen. Da erfährt man eher, wie die Anwälte und Anwältinnen gestrickt sind.

Wage es doch einfach, mal blind an eine Anwaltskanzlei Deiner Wahl zu schreiben. Mehr als eine Absage kann Dir nicht passieren. Also kannst Du nur gewinnen, oder nichts erreichen.

@Nachtflug

Vielen Dank, lieber Nachtflug^^

Ich werde mir deine Ratschläge zu herzen nehmen und bedanke mich , da diese sehr hilfreich waren. Einen guten Schlaf noch ^^

-lg Brot

@BonzenBrot

Du wirst schon den richtigen Praktikumsplatz finden. Das Zeug dafür scheinst Du zu haben, denn Deine Ausdrucksweise ist für Dein Alter sehr gut. Du bist auf jeden Fall in einer kleineren Kanzlei besser aufgehoben, als in einer Kanzlei mit 20 Anwälten.

Aber bist Du sicher, so viel Freizeit für den Weg zu investieren? Gibt es in Köln keine Alternative? Natürlich kannst Du die Fahrzeit nutzen, Dich über juristische Dinge schlau zu machen. Es gibt jede Menge fachspezifische Vokabeln, und sehr viele Themen. Was macht ein Amtsgericht? Was ist Beschwerde, was ist Widerspruch, was landet vor dem Bundesverfassungsgericht?

@Nachtflug

Ich habe ein klares Ziel vor Augen.Und wenn mir dieses Ziel nur ein weit entfernter Ort erfüllen kann , oder zumindest dabei helfen , dann nehme ich das gerne auf mich. Und zum Thema Freizeit : Ich bin und war schon immer eine Art Einzelgänger. Verbringe meine Freizeit oft allein, oder nur mit meinen wirklich Wert zu schätzenden Freunden.

Und da ich das Jurastudium fest anstrebe , da es mich sehr interessiert , ist ein Praktikum in einer Anwaltskanzlei , denke ich mal der beste Startpunkt.

Ich bedanke mich nochmal sehr bei ihnen, da es auch auf Plattformen wie diesen , selten so nette und hilfsbereite Menschen gibt wie Sie , welche es sich auch Mühe dabei geben , Fragen von Leuten ernsthaft zu beantworten. Mir hat es auf jeden Fall sehr weiter geholfen und ich hoffe , das es andere genau so sehen. Danke nochmal für den Tipp , mit der kleineren Anwaltskanzlei.

-lg Brot

@BonzenBrot

Prima! Ein Ziel ist sehr viel klarer als eine diffuse, traumtänzerische Idee. Darauf kann man wirklich zielstrebig hin arbeiten, und das Thema ist nicht schwierig, nur Lernarbeit. Aber was interessant ist, lässt sich leicht lernen.

Ffm ist wohl doch zu weit entfernt, sonst würde ich Dich gern vermitteln

Wünsche Gutes Gelingen!

Mach kein Praktikum beim Anwalt, alles was du machen musst ist Kaffee kochen und Papier sortieren.

Man wähle den Praktikumsplatz gut, und dann lernt man wirlich viel.

Hallo BonzenBrot,

offenbar hast du ja noch Zeit, dich in Ruhe zu entscheiden. Denn das Praktikum soll ja erst im nächsten Schuljahr stattfinden. Ist die Kanzlei, in der du das Praktikum machen möchtest, auf ein bestimmtes Rechtsgebiet spezialisiert? Welche Vorstellungen hast du denn genau?

Und warum soll es denn unbedingt eine Anwaltskanzlei sein? Bei Gericht kann man auch sehr spannende Praktika absolvieren und dort muss man jedenfalls nicht kopieren und/oder Kaffee kochen. Und gleichzeitig erlebt man das Auftreten und Arbeiten vieler Anwälte, nämlich in den Verhandlungen und aufgrund der anwaltlichen Schriftsätze, die man teilweise studieren darf.

Im Übrigen schließe ich mich den Ausführungen von Nachtflug an. Das Bewerbungsschreiben sollte nicht länger als eine DIN A4 Seite sein; du solltest kurz, aber präzise zum Ausdruck bringen, wer du bist und warum du ein Praktikum in gerade dieser Kanzlei machen möchtest. Rechtschreibfehler sind tödlich! :-) Das Layout sollte auch stimmen; Juristen sind in der Regel formalistische Ästheten... ;-)

Der Dresscode hängt sehr von den Gepflogenheiten der Kanzlei ab. In einer britischen internationalen Großkanzlei beispielsweise tragen auch die Praktikanten häufig Anzug. In einer kleinen nicht spezialisierten Kanzlei könntest du mit Jeans und gebügeltem Hemd overdressed sein...

Gruß