Schmerzgeld - Täter unbekannt?

3 Antworten

Wenn man nicht weiß wer es war gibt es auch niemanden von dem du Schmerzensgeld fordern kannst.

Hallo,

bei einer Spritze (Drogenbesteck) besteht ein Risiko von der Ansteckung von Infektionskrankheiten wie Hepatitis / HIV. Hier empfiehlt es sich dringend einen D-Arzt aufzusuchen und das prüfen zu lassen.

Mit der Stichwunde selbst wird es schwierig. Diese wird der D-Arzt nach mehreren Wochen nicht mehr feststellen können.

Wichtig ist, dass der Fall der Berufsgenossenschaft gemeldet wird, falls es zu einer Infektion gekommen ist. Für eine HIV Infektion kann es unter Umständen schon eine für eine Rentengewährung ausreichende MDE geben. Außerdem kennt die gesetzliche Unfallversicherung keine Zuzahlungen, die bei der Behandlung von bestimmten Erkrankungen doch ansonsten erheblich ausfallen könnten.

Falls es nur zu einer ausgeheilten Bagatelle (Stichwunde) gekommen ist, lohnt es sich nicht, hier noch etwas in Richtung BG-licher Anerkennung zu tun.

Schadenersatzansprüche (Schmerzensgeld) nach BGB kannst Du nur durchsetzen, wenn sich der Täter anfindet und wenn man diesem die Tat auch beweisen kann.

Den schaden sollte man natürlich auch der privaten Unfallversicherung (soweit vorhanden) melden.

Hoi.

Wie schon geschrieben wurde, kann man ohne Täter keinen Anspruch stellen.

Gegen deinen Arbeitgeber kannst du auch keinen Anspruch erheben, dass schliesst das SGB VII (Leistungen aus dem Arbeitsunfall) aus.

Liegt den überhaupt, ausser dem Stich, eine Verletzung vor, z.B: Entzündung der Einstichstelle? Wo liegt dein Schaden??

Ciao Loki

Ich weiß das gegen unbekannt natürlich schlecht ist, nur dachte ich das man evtl. trotzdem eine Chance hätte z.B. über die eigene Haftpflicht mit Ausfalldeckung oder Unfallversicherung des Betriebs.  Naja klar war das erstmal nur ein Stich,aber darauf hin "musste" ich eine Hiv-Prophylaxe machen über 30 Tage die ich leider gar nicht vertragen habe und bin jetzt seit 4 Wochen in einer Therapie wegen einer Angst- und  Belastungsstörung, ich habe Probleme im Alltag  (kann bis jetzt nicht in dieses Gebäude gehen usw.) & bis jetzt war ich auch nicht mehr arbeiten. Ganz abgeklärt ob irgendeine Infektion vorliegt (z.b. Hiv, Hepatitis C oder ähnliches) wird erst nach einem halben Jahr und auch wenn ich weiß das ich das zu 99% ausschließen kann ist es trotzdem eine Belastung für mich. Ich weiß ja das sowas für andere schlecht nachzuvollziehen ist und viele sagen ich soll mich nicht so haben,aber mich hat es eben echt negativ verändert. 

@cb5288

Du kannst sicher sein, dass du nicht der einzige bist, den so ein Erlebnis aus der Bahn geworfen hat. Es gibt einige Polizisten oder Krankenschwestern, die mit Drogenabhängigen ähnliches erlebt haben und auch lange nicht wussten, ob Folgen verbleiben oder nicht. Diese Ungewissheit ist mag sogar schlimmer sein als eine offensichtliche Verletzung, die aber behandelbar wäre.

Dieser Unfall sollte aber über die Berufsgenossenschaft des Betriebes laufen und dir entsprechende Heil- und Geldleistungen gewähren. Es könnte sogar im schlimmsten Falle auf eine Unfallrente hinauslaufen.

Ein Schmerzensgeldanspruch jedoch besteht eben nicht. Deine Haftplicht übernimmt Schäden, die du anderen zufügst.

Und selbst wenn man einen Täter findet - es ist nicht gesagt, dass dieser eine Haftpflichtversicherung hätte bzw. überhaupt Geld hätte, um dir etwas zu zahlen(Junkies sind ja oft mittellos).