Probleme beim Immobilienkauf: Rücktritt vom Hauskauf vor Notartermin, Geld ist aber schon bezahlt
Vor vier Wochen habe ich eine alte Privatimmobilie gekauft. Dummerweise habe ich bei den privaten Verkäufern schon bezahlt und die Schlüssel erhalten. Der Notartermin ist erst in einer Woche. Die Verkäufer versicherten mir bei meinem ersten Besuch, dass das Haus absolut trocken sei, wovon ich mir auch ein Bild machen konnte. Es stimmte. Nur die Wand zum Keller ist innen noch nicht verputzt. In der Wand befindet sich unten ein Loch (vielleicht 20 cm Durchmesser), aus dem ein großer Sandstein herausgeholt wurde, der Feuchtigkeit zog. Jetzt sei aber der Schaden behoben und alles trocken, versicherten mir die Verkäufer. Nur das Loch müsste aufgefüllt und die Wand verputzt werden. Keine große Arbeit, kann man selber machen, haben die Verkäufer gesagt. Ich glaubte ihnen und deshalb kaufte ich das Haus trotz der noch unverputzten Wand. Zwei Wochen später, nach Überweisung des ersten Teil des Geldes und nach Barzahlung des zweiten Teils, entdeckte ich einige Stunden später eine feuchte Wand im Flur, die bei meinem letzten Besuch noch nicht dagewesen ist. Die Tapete war sogar schon abgeplatzt. Die Verkäufer meinten, das käme davon, dass es gerade geregnet hat. Ich soll die Fenster offen lassen und durchlüften. Das hat nichts geholfen. Zwei Wochen später war es immer noch feucht. Eine Woche später komme ich nochmal in dieses Haus und da sehe ich, dass am Fuß der Treppe, wo es zum Keller geht, sich eine Menge Wasser befindet. Dieses Wasser ist durch das Loch gekommen. Das Loch geht zwar nicht durch die ganze Wand, sondern nur zur Hälfte, es ist also von außen zu. Trotzdem ist das Wasser durchgekommen. Weil die Verkäufer mir den Mangel verschwiegen hatten, will ich vom Hauskauf zurücktreten, weil jetzt mehr Arbeit auf mich zukommt, als ich einkalkuliert habe. Das Problem ist, dass ich schon das Geld bezahlt habe. Die Verkäufer weigern sich, das Geld wiederzugeben. Ich hätte ja schon den Vorvertrag unterschrieben. Der Vorvertrag, den mir der Notar zugeschickt hatte, war aber nur ein alter Kaufvertrag von den vorigen Käufern. Es steht nirgendwo mein Name, ich sollte nur unterschreiben. Ist das dann überhaupt ein gültiger Kaufvertrag? Rein rechtlich gesehen wahrscheinlich nicht. Was kann ich machen, damit ich mein Geld wiederbekomme?
5 Antworten
Hallo Aprilkleeblatt,
das hört sich aber alles nicht wirklich gut an!
Damit Du die Sachlage ohne weitere Probleme klären kannst wird es wohl das Beste sein, Du wendest Dich an Deinen Anwalt.
Oder Du gehst nochmal auf den Notar zu. Dieser wird Dich sicher auch zu dem Problem beraten und die Vorgehensweise bzw. Deine Möglichkeiten mit Dir besprechen können.
Für Dein Vorhaben trotzdem alles Gute.
Viele Grüße
Franziska, Interhyp AG
Dieser Kauf ist aber sehr merkwürdig verlaufen.........warum bezahlst du ein Haus, wenn ihr noch keinen Kaufvertrag gemacht habt beim Notar??? Ich denke ohne Anwalt kommst du da nicht wieder raus. Also suche dir einen, der dich da wieder rausholt. Viel Glück
Der Kaufvertrag ist nicht zustande gekommen (fehlende notarielle Beurkundung) , daher ist auch kein Rücktritt nötig. Es handelt sich sozusagen um eine private Vereinbarung vorab. Am besten den Schlüssel zurückgeben und die Rückzahlung des Geldes verlangen, wegen unberechtigter Bereicherung. Es kann sein, dass der Verkäufer eine sogenannte Nutzungsentschädigung abzieht und ggf. Kosten, die ihn aufgrund der Vorbereitung der Notarurkunde angefallen sind, mehr nicht. Es kann Sie niemand zwingen beim Notar nachträglich einen Kaufvertrag zu unterschreiben, den Sie nicht wollen. Daher hat man in der Regel die Überlegungsfrist von 14 Tagen. Die Frage ist natürlich ob man das Geld ohne Klage zurückbekommt. Daher doch einen Rechtsanwalt einschalten.
Aber es ist schon sehr dumm gelaufen. Wir warnen immer davor, vor dem Notartermin Geld an den Verkäufer zu bezahlen. Auch im Notartermin soll ein Käufer noch kein Geld übergeben. Erst wenn für ihn eine Auflassungsvormerkung zum Schutz eingetragen ist, soll das Geld überwiesen werden.
Ich denke das kommt dabei raus, wenn man sich den Makler sparen will. Trotzdem viel Glück und berichten Sie hier, ob Sie ihr Geld wiederbekommen haben.
So wickelt man keine Hauskäufe ab!!! Schlecht beraten, dumm gelaufen. Jetzt wird das Geld weg sein, selbst wenn Du es erreichen kannst, das im notariell beglaubigten Kaufvertrag ein reduzierter Kaufpreis aufgenommen wird. Und wenn Du den Vertrag nicht unterschreibst, kann es schnell geschehen, dass Du weder Haus noch Geld bekommst.
Jetzt kann man Dir nur noch wünschen, dass der Verkäufer Dir das Geld freiwillig zurück gibt!
Oh Gott, Geld bezahlt ohne überhaupt einen Vertrag geschlossen zu haben. Das war eine Schnapsidee.
Es macht jetzt keinen Sinn hier die Zeit zu vergeuden, sondern lieber sofort zum Anwalt und retten was zu retten ist.
Über das Haus würde ich mir erst einmal keine Sorgen machen, denn du hast es überhaupt nicht gekauft. Aber wie kommst du wieder an dein Geld ? Wenn der Verkäufer gewusst hat was er tut, hat er es möglicherweise verschwinden lassen und ist jetzt leider völlig mittellos.........