Praktikumsinhalte nicht den Erwartungen entsprechend. Wie formuliert man eine Bewerbung für einen Praktikumswechsel?
Guten Tag,
ich bin gerade dabei mein 12-wöchiges Pflichtpraktikum abzuleisten. Ich habe dafür ein mittelständische Unternehmen gewählt. Leider kann das Unternehmen die versprochenen Praktikumsinhalte nicht mal ansatzweise abdecken. Es wurde ein Projektpraktikum mit Konstruktion versprochen, nun sitze ich seit Praktikumsbeginn (ca vor einen Monat) in der Produktion fest und erledige einfache Aufgaben wie Folien von Blechen abziehen. Ohne "Tricks" ist das Anerkennen des Praktikums für mein Studium so kaum möglich. Ich habe bereits Gespräche mit den Verantwortlichen geführt, leider ohne jeglichen Erfolg. Ich habe durch viele Gespräche mit Mitarbeitern sogar das Gefühl, dass in diesem Betrieb das Ausnutzen von Praktikanten häufiger statt findet.
Einen Praktikumsvertrag, wie eine Bezahlung/Aufwandsentschädigung habe ich nicht.
Nun würde ich liebend gerne mein Pflichtpraktikum schnell wechseln um überhaupt noch praktische Erfahrungen sammeln zu können.Außerdem habe ich mittlerweile echt Angst, dass es nicht anerkannt wird, da nach Praktikumsverordnung Ingeniersnahe Arbeitsaufgaben gefordert werden. Leider fällt mir es schwer einzuschätzen, wie ich am besten mein Wechselmotiv verkaufen kann.
Soll ich es dabei belassen, dass mir mein Praktikum nicht gefällt oder noch etwas tiefer ins Detail gehen?
Ich bin für jede Hilfe sehr dankbar.
1 Antwort
Es kommt nicht gut, wenn man schlecht über eine Firma spricht oder schreibt.
Belasse das ganze oberflächlich. In einem Vorstellungsgespräch kannst du ja mehr ins Detail gehen. Pass aber auch da auf, dass du die Firma in kein schlechtes Licht rückst.
Im Gespräch kannst du das sagen. Hier kannst du ja auch begründen, was vorgeschrieben ist und was die Firma leisten konnte.
Im Schriftlichen, aber durchaus auch im Gespräch würde ich eher versuchen, es als Wunsch zu äußern. "Meine letzte Praktikumsstelle hat mir nicht gefallen. Ich wünsche mir Einblicke in jenen Bereich, und Anleitung bei diesem Thema, und das würde ich sehr gerne sehen/ ausprobieren." Dann kann dir auch der nächste Arbeitgeber gleich sagen, was bei ihm machbar ist und wie sein Einarbeitungskonzept aussieht.
Vielleicht lieber so: Leider gefallen mir die Praktikumsinhalte nicht, da ich mir einen Einblick in die Arbeitsaufgaben von Ingenieuren gewünscht habe.
Leider wirkt es hier wieder so, als ob ich keine Eigeninitiative ergriffen hätte und nicht nach anderen Arbeitsaufgaben gefragt habe.
Du wirst alles immer so drehen und wenden können, dass es in einem negativen Licht steht. Ich finde das so in Ordnung. In jedem Gespräch kannst du es ja immer auch noch begründen. Du kannst ja auch sagen, dass ein Gespräch mit Vorgesetzen geführt wurde. Aber es der Firma nicht möglich ist, andere Inhalte zu bieten. Da für dich die Ausbildung im Vordergrund steht, möchtest du also das Praktikum wechseln, um mehr Praxiserfahrung zu erwerben.
Die Personaler werden auch so lange nachfragen, bis sie mit der Antwort zufrieden sind. Bis es für sie aussagekräftig ist.
Vielen Dank für die Hilfe. Ich habe die Formulierung nun etwas abgeändert und bin nun mit dem ungefähren Wortlaut zufrieden:
Leider weichen die Praktikumsinhalte von meinem Wunsch nach Einblick in die Arbeitsaufgaben von Ingenieuren ab.
Ich finde diese Formulierung etwas positiver und dennoch genau so deutlich. Bin gespannt ob ich noch was finden kann.
Danke schön für die Antwort.
Sehr oberflächlich heißt dann, dass man die Formulierung in die Richtung: Leider weichen die Praktikumsinhalte sehr von meinen Anfangserwartungen ab.
Wo hingegen hier der Eindruck entstehen könnte, dass ich sehr anspruchsvoll bin/war.