Personalmangel - wie bleibt man professionell und behält die Nerven?
Hallo, ich habe eine Frage, die mir mittlerweile den Schlaf raubt.
Im meiner Firma wird auf Grund des Mindeslohngesetzes nun rapide Personal eingespart. Es gibt keine Vertretung mehr für Urlaub oder Krankheit, Aushilfen werden gestrichen und Mitarbeiter, die in Rente gehen, nicht ersetzt.
Dadurch fehlt fast ständig Personal. Mehrarbeit wird nicht bezahlt und kann durch die personelle Situation auch nicht abgebummelt werden.
Den ganzen Tag nehme ich Aufträge über Telefon, Telefax und Post an und bearbeite diese. Durch den Personalmangel kommt es zu ständig länger werdenden Bearbeitungszeiten, die wiederum zu berechtigt ärgerlichen Anrufen von Kunden führen. Das spitzt sich so zu, dass ich den ganzen Tag über mit Telefonieren und Beschwichtigen beschäftigt bin und so immer weniger Fälle bearbeiten kann.
Ich bin verpflichtet, während meiner gesamten Dienstzeit eingehende Telefonate entgegen zu nehmen, der Arbeitgeber rügte mich sogar dafür, dass ich während meiner Überstunden den Apparat auf die Zentrale umstellte (was nach der Arbeit üblich ist). Das Einführen telefonfreier Zeiten wird vom Arbeitgeber strikt abgelehnt. Von Tag zu Tag werden die Anrufe und Nachfragen mehr und ich habe dadurch immer weniger Zeit, die Fälle zu bearbeiten.
Der Druck nimmt immer mehr zu und ich kann nicht mit Personalmangel argumentieren. Es würde mir schon sehr helfen, einige kurze knappe Argumente zu finden, die ich anführen könnte, da ich den wahren Grund ja nicht nach außen tragen kann, ohne den Ruf der Firma zu schaden.
Hat jemand einen Rat oder gibt es Literatur hierzu? Ich weiß einfach nicht mehr weiter!
Vielen Dank,
Mary
6 Antworten
Mehrarbeit wird nicht bezahlt und kann durch die personelle Situation auch nicht abgebummelt werden.
Überstunden müssen ausgeglichen werden.
Schlag den Chef doch mal vor seine eigenen Einkünfte zu kürzen, dann muss er kein Personal entlassen, oder einfach die Preise erhöhen...
Dokumententieren Sie alle angenommenen Telefonate mit Uhrzeit und Datum; halten Sie dabei insbesondere Reklamationen aufgrund vorangegangener Telefonate mit dem gleichen Anrufer während Ihre Regelarbeitszeit fest. fest. Ihre lückenlose Telefonliste, die Ihren gesamten Arbeitstag leistungsmäßig ausfüllt, beweist dann die Unzulänglichkeit innerhalb der Geschäftsleitung, den Betrieb effizient mit ausreichend Personal zu gestalten.
Warum willst du argumentieren, wenn deine Vorgesetzten Argumenten ganz offensichtlich nicht zugänglich sind?
Das Argument wäre: "Keine Arme, keine Kekse!" Das versteht jeder!
Du musst für dich einen Weg finden mit der Situation klarzukommen. Auf der Entscheidungebene besteht kein Wille die Situation zu ändern. Also wird sie sich nicht verbessern, sondern eher verschlechtern.
Mein Tipp: Lass dich nicht stressen und arbeite alle Aufträge stur nach Schema F ab. Keine extra Gefälligkeiten für Niemanden. Vermeide alles was sich vermeiden lässt. uns setze Prioritäten.
Wenn du es nicht schaffst für dich einen Weg zu finden, musst die Firma verlassen oder du gehst kaputt.
Diese Zustände funktionieren nur, wenn man sich darauf einlässt, kostenlos zu arbeiten. So lange das klappt, sieht der Arbeitgeber ja gar keinen Grund, Personal einzustellen.
Da muss man rigoros, wissen wann Feierabend ist, und dann auch wirklich gehen.
Auch wenn immer das Argument kommt, dass dann die Firma ganz schließt, dann muss das eben so sein. Eine Firma die nicht wirtschaftlich arbeite,t muss eben schließen.
Eine Firma die nicht wirtschaftlich arbeite,t muss eben schließen.
So und nicht anders funktioniert eine Marktwirtschaft.
Das Telefon nicht auf die Zentrale umstellen sondern gleich zum Chef. Soll der sich doch selbst mit "seinen Sparmaßnahmen" herumärgern. Dienst nach Vorschrift machen. Wenn eine Firma mit/wegen dem Mindestlohn Probleme hat dann hat sie vorher die Leute ausgebeutet auf Kosten der Allgemeinheit/Steuerzahler. Arbeites du mit schönem Blick auf den Großen und Kleinen Jasmunder Bodden bei D+S cc?
Nein, dort arbeite nich nicht. Aber wenn jemand doch zur Geschäftsleitung damit vorstößt, erhalte ich Kritik und muss den "Sonderfall" VORZIEHEN + mich entschuldigen + Zucker in den A... blasen, was mich zeitmäßig nicht voranbringen würde.