Nebenkostenabrechnung jetzt mehr Miete?

Die Abrechnung wird schon stimmen.

Ihr zahlt also 130 € Nebenkosten pro Monat voraus. Rein zufällig stimmt die Summe von 260 € mit den Heizkosten für November und Dezember überein. Und genau da liegt Dein Denkfehler.

Ihr habt natürlich für alle Betriebskostenarten voraus bezahlt, aber die Heizkosten sind im November und Dezember, sowie Januar bis ca. März nun mal am höchsten. Das sind die kalten Monate, in denen Ihr die Wohnung entweder gut heizt oder nur noch friert.

Anders ist es ab ca. April, wenn die Außentemperaturen wieder deutlich ansteigen und schon deswegen die Heizung oft ganz ausbleiben kann (Ausnahme 2021, wo es bis Ende Mai noch ziemlich lausig war). Normalerweise also zahlt Ihr in den warmen Monaten April bis September genauso viel voraus, wie in den kalten Monaten ab ca. Oktober bis März. Ihr spart in der warmen Zeit gewissermaßen für die kalten Monate eine Reserve an.

Da Ihr aber im November eingezogen seid, hat es Euch voll erwischt. Die Vorauszahlung hat nicht ausgereicht, um die hohen Heizkosten zu decken und alle übrigen Positionen.

Logisch, dass Ihr viel nachzahlen müsst. Du schreibst, dass es Neubau ist. Bestimmt wurde dieser nach den neuesten Vorschriften für Energieeinsparung gebaut. Somit dürft Ihr davon ausgehen, dass Ihr übers Jahr betrachtet wohl eher geringe Heizkosten haben werdet. Dass Euer Vermieter jetzt 90 € mehr Vorauszahlung pro Monat haben will, ist nicht in Ordnung. Er kann nicht einfach von den 2 kalten Monaten auf alle Monate des Jahres schließen. Sprecht mit ihm, erklärt ihm das und bietet ihm an, 50 € pro Monat mehr voraus zu zahlen. Dann werdet Ihr vermutlich auch gut hinkommen.

Dieser BETRIEBSKOSTENABRECHNUNG ist insgesamt zu widersprechen, weil sie formell schon nicht richtig ist. Warum werden denn Trinkwasse/Abwasser sowie Heiz- und Warmwasserkosten aus den Betriebskosten heraus genommen? Vgl. §2 BtrKVO

Neben der Grundmiete sind Betriebskosten anteilig an den Vermieter zu zahlen. Es ist zwar möglich, die Betriebskosten auch als Nebenkosten zu bezeichen, aber eine Trennung in Betriebskosten und Nebenkosten gibt es im Mietvertrag nicht.

Der Zeitraum der BK-Abrechnung muss 12 Monate umfassen. Der Nutzungszeitraum würde hier 2 Monate betragen. Die Gesmtausgaben des Hauses müssen in der Abrechnung dargestellt sein. Wird davon abgewichen, ist die Abrechung formell falsch und muss vom Vermieter neu erstellt werden.

Andere Kommentatoren haben hier Hinweise auf inhaltliche Fehler gegeben, die ich nicht wiederholen will.

Nebenkosten können Euch nur anteilig ab dem Zeitpunkt Eures Einzuges bzw. Vertragsbeginns berechnet werden.

Und wenn dieser Termin per Anfang November war, können auch erst ab diesem Zeitpunkt Nebenkosten gefordert werden.

Kosten für einen von euch nicht genutzten Tiefgaragenparkplatz kann der Vermieter euch nicht in Rechnung stellen. Wenn, muss er das bei der Person, der er den Stellplatz vermietet hat. Wird aber auch nicht möglich sein, da diese Miete für den Platz zahlt und keine Nebenkosten. Dann muss euer Vermieter diese Miete erhöhen, um seine Kosten dafür "reinzubekommen".

Die Nebenkostenabrechnung darf nur ab Einzugsdatum erstellt werden. Wenn euer Vermieter erst zum November vermietet- sein Pech.

Legt schriftlich gegen den Bescheid Widerspruch ein, die Betriebskosten kannst du dir ja selbst ausrechnen. Mai bis Dezember geteilt durch die Monate x2 = euer Anteil.

Wegen der Putzfrau solltest du Hausverwaltung ansprechen, daß diese nicht renigt, oder nicht ordentlich. Gib diese Info auch an deinen Vermieter weiter, bitte das bei der nächsten Eigentümerversammlung anzusprechen, wenn es sich nicht bessert, andere werden die Erfahrung dann ja wohl gemacht haben.

Welche Nebenkosten umgelegt werden, steht normalerweise im Mietvertrag. Wenn die in dieser Höhe angefallen sind, dann müsst ihr die auch bezahlen. Ist halt nun mal so.

Aber ich verstehe nicht warum ihr für einen Tiefgaragenplatz zahlen müsst, den ihr gar nicht habt??

Da passt doch was nicht oder es fehlt was in der Erzählung