Nachzahlung Einkommenssteuer wegen Insolvenzgeld?

2 Antworten

Ah...ich glaube ich verstehe jetzt. Was ich aber nicht verstehe ist warum man als AN dessen AG in Insolvenz geht eine solche Mehrbelastung tragen muss. Man kriegt Insolvenzgeld netto ausgezahlt und muss dann trotzdem Einkommenssteuer zahlen, die sonst beim Nettogehalt schon abgezogen wurde. Und dann in einer solchen Höhe (fast 1/3 des ausgezahlten Betrags). Das ist doch unverhältnismäßig.

Danke für die Antwort.

Du hast Glück. Es gibt Länder auf dieser Welt, in denen du einfach auf die Straße gesetzt würdest und das den Staat nicht einmal interessieren würde. Stattdessen hast du hier 2400 € bekommen. Dann ist es durchaus gerechtfertigt, dass du auch der Allgemeinheit, die dich zwei Monate versorgt hat, etwas zurückgibst.

Insolvenzgeld steht unter Progressionsvorbehalt. Das bedeutet, dass es grundsätzlich steuerfrei ist, aber zur Berechnung des Steuersatzes herangezogen wird. Deine sonstigen steuerpflichtigen Einnahmen werden mit dem Arbeitslosengeld zusammengerechnet und aus diesem Gesamtbetrag wird dann ein Steuersatz ermittelt. Dieser Steuersatz wird dann nur auf die steuerpflichtigen Einkünfte angewandt.

Der vom Finanzamt angegebene Steuersatz (der durch das Insolvenzgeld erhöht wurde) ist auf dein gesamtes zu versteuerndes Einkommen anzuwenden, nicht auf das Insolvenzgeld.

Das Finanzamt hat rechtmäßig gehandelt. Der Einspruch hat keine Aussicht auf Erfolg.

Rechtsgrundlagen: §§ 3 Nr. 2, 32b Abs. 1 Nr. 1a EStG