Nachbar terrorisiert uns
Seit April wohnen mein Freund und ich zusammen in einer Mietwohnung. Am Anfang haben wir uns gut mit dem Nachbarpaar, das im Erdgeschoss wohnt, verstanden. Doch Monat für Monat mehr versucht der Nachbar uns hinauszubekommen. Ich kannte den Nachbar schon vorher durch meine Mutter und durch ihn sind wir auch in die besagte Wohnung gekommen. Er hat sehr oft über seine damaligen Nachbarn gelästert weil es angeblich immer Probleme mit ihnen gab. Die Leute wohnten nie lang in dem Haus. Zum eigentlichrn Problem: Er wohnt seit 28 Jahren in dem Haus und hat somit wohl "Sonderrechte", meint er jedenfalls. Es gibt immer wieder Probleme mit ihm. Da geht es zum Beispiel um die Kellerabteile. Er hat 3 Kellerabteile, in den er seinen stinkenden Schinken aufhängt. Wir haben ein Kellerabteil. Das ist ja noch in Ordnung. Auch wenn es eigentlich unfair ist. Nur mal zum Thema "Sonderrechte". Dann der Garten, das ist unser "Hauptproblem". Als wir eingezogen sind habe ich gefragt ob wir ein Stückchen Garten für ein Beet bekommen, da er bis jetzt immer den Garten gemacht hat. Der Garten ist so aufgeteilt: Hinter dem Haus eine etwas größere Wiese mit seinem Beet, das rundherum um die Wiese geht. Links und rechts an den Seiten des Hauses ist jeweils ein Stück mit einer ganz kleinen Wiese. Das rechte Stück haben wir "bekommen". Als ich am nächsten Tag mein Beet herrichten wollte,war mitten auf der kleinen Wiese die Wiese umgebudelt und ein kleines angepflanztes Beet. Über die Monate hinweg stritten wir uns darüber, bis ich die Vermieterin eingeschalten habe. Sie hat ihm darauf einen netten Brief geschrieben, in dem Stand, dass er das wegmachen solle, er hat ja schon genug Beete. Also kam das weg und ich konnte mein Stück im Herbst dann selber gestalten. Dann die große Wiese. Seit dem er das kleine Beet widerwillig hergegeben hat dürfen wir die große Wiese laut ihm nicht mehr betreten. Er hat die Wäscheleinen abgenommen und meinen Tisch uns vor die Garage gestellt. Daraufhin habe ich mich wieder bei der Vermieterin beschwert und sie sagte, dass dieses Stück allen gehört, wenn man sich darum kümmert und den Rasen mäht. Das Haus hat einen eigenen Rasenmäher, der aber in einem Kellerabteil meines Nachbarn gesperrt ist. Somit kann ich den Rasen ja nicht mähen. Und heute hat er mich angeschrien, ich solle von dem Rasen herunter als ich ein bisschen mit meinem Welpen darauf gespielt habe. Daraufhin gab es wieder einen heftigen Streit. Seit ich meinen Welpen habe, schaut er außerdem ständig aus dem Fenster und beobachtet uns. Meistens kommt er dann auch raus und läuft so rum als hätte er was zu tun. In die Garage oder sein Gartenhäuschen (das er gegen den Willen der Vermieterin da hingestellt hat). Ich weis nicht mehr weiter und habe schon richtig Angst vor ihm. Die Vermieterin hilft uns auch nicht weiter, die ist selber damit überfordert. Außerdem ist er derHausmeister und liest die Zählerstände und deswegen "braucht" sie ihn im Haus. Was kann ich gegen ihn tun?
4 Antworten
Zunächst stellt eine sachliche Liste mit den Problemen auf.
Unterteilt diese in drei Sparten, wobei in die eine die Probleme kommen, die Euch Euer Mietvertrag zusichert, aber nicht gewährleistet sind. In die zweite, die Probleme, die das Verhalten Eures Nachbarn machen, die den Hausfrieden stören. In die dritte Spalte könnt Ihr, wenn Ihr wollt, schon mal Lösungsvorschläge notieren. Z.B. zu der Rubrik "Kein Zugang zum Kellerabteil, bzw. Rasenmäher": Vorschlag " Einrichtung eines allgemeinen Kellerabteils, um den Zugang zu den bereitgestellten Gartengeräten, etc. zu gewähren. (Andere gute Tipps habt Ihr ja auch schon bekommen, wie eine Zusatzvereinbarung (wenn erforderlich) zum Mietvertrag aufzusetzen (kann schwierig werden, weil der Mieter dem zustimmen muss) oder bietet an, dass Ihr die Zählerstände (hier handelt es sich sicher um die Hausstrom- und - wasser ablesungen, nicht die der Mieter...) künftig ablesen könnt, und was Ihr so meint.
Die Vermieterin hat dafür zu sorgen, dass Ihr Eure Mietsache vertragsgerecht nutzen könnt. Dem Nachbarn kann auch einen Abmahnung geschickt werden, Ihr könnt Mietminderung ankündigen...
Diese dritte Spalte könnt Ihr aber auch einfach weglassen, falls sich dadurch noch weiter Komplikationen ergeben könnten. Es könnte halt eine Unterstützung für die Vermieterin darstellen und Euren guten Willen zeigen.
Diese Liste schickt Eurer Vermieterin mit der Aufforderung und dringlichen Bitte die Probleme abzustellen und dies mit einer Fristsetzung von ca. 2 - max. 4 Wochen.
Ihr werden sehen, ob und was passiert. Wenn es für Euch nicht zufriedenstellend ist oder nichts passieren sollte, könnt Ihr mit diesem Schreiben zu einem RA gehen oder zum Mieterbund. Der erste Schritt ist immer eine schriftliche Formulierung der Forderung, des Mangels, etc. mit einer Fristsetzung und Bitte um Behebung des Mangels. Erst dann geht es weiter oder ist bestenfalls vorbei! :)
Vielleicht ist auch ein gemeinsames Gespräch (Vermieterin, Nachbar und Ihr) hilfreich - ich kenne "bärbeißige" Typen, die am Tisch in der Runde kaum einen Pieps sagen. Dann könnt Ihr Verabredungen treffen, diese unterschreiben. Dann wird er sich dran halten.
P.S.: Ein medizinisches Gutachten oder einen möglichen oder unmöglichen Behandlungsplan des Nachbarn sparen wir uns besser ... Wobei es auch für "Psychotiker" medizinische Hilfe gibt mit gar nicht so schlechten Heilungsaussichten.
Ich wünsche Euch, dass es mit dem Nachbarn und der Vermieterin klappt und bedanke mich herzlich für den Stern!
Da hat er mit Euch wohl ein Paar gutmütige "Schafe" gefunden!? Ich hätte sofort am Anfang für klare Verhältnise gesorgt, damit er erst gar nicht auf die Idee gekommen wäre, sich irgendwelche Sonderrechte heraus zu nehmen, egal ob Hausmeister oder nicht. Es ist auch das erste mal, dass ich höre,
Außerdem ist er derHausmeister und liest die Zählerstände und deswegen "braucht" sie ihn im Haus.
Kein Hausmeister war je in meiner Wohnung, um Zählerstände abzulesen!
Die Vermieterin hilft uns auch nicht weiter, die ist selber damit überfordert.
Möglicherweise hat sie Angst vor diesem "Zeitgenossen", vielleicht schüchtert er sie genauso ein, wie Euch? Vielleicht solltet Ihr einmal gemeinsam zu einem Mieterschutzbund gehen, dass beide Seiten aufgeklärt werden, was gegen diesen "netten Herrn" getan werden kann! Viel Glück
Vermieter ansprechen
Ich kann nur jedem raten sich eine andere Wohnung zu suchen bei Nachbarschaftsterror. Wir haben es 8 lange Jahre ausgehalten und sind dann ausgezogen. Vermieter helfen in den seltensten Fällen. Ich weiß ein Umzug ist teuer aber wir haben unsere Lebensqualität wiedergefunden.LG