Nach Kündigung weiter arbeiten gehen?
Sollte man nach einer Entlassung aus wirtschaftlichen Gründen noch die Kündigungsfrist einhalten und weiterhin arbeiten gehen, wenn man bedenken hat, dass die noch restliche Zeit vernünftig abläuft zwischen Chef und Arbeitnehmer? Wenn jeden Tag Zoff ist auf der Arbeit und man Angst hat, dass man noch aus irgendwelchen Gründen (evtl. auch gelegten Fallen vom Chef) fristlos gekündigt werden könnte?
Welche Diagnose muß der Arzt schreiben, damit der Arbeitgeber 4 Wochen krank geschrieben wird? Jedoch nicht bettlegerich, damit man sich nichts zu schulden kommen läßt, wenn man vor die Tür geht.
Vielen Dank für korrekte Antworten!
3 Antworten
Wenn ordentlich gekündigt wurde - gleich von welcher Seite - hat der Arbeitnehmer dennoch bis zum letzten Tag der Frist seine Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen und der Arbeitgeber dafür Lohn zu zahlen. Das ergibt sich aus BGB § 620. Wer dagegen verstößt - gleich aus welchem Grund - wird Schadenersatzpflichtig. Wenn eine Seite gekündigt hat, kann danach nicht die andere Seite kündigen. Es wurde ja schon gekündigt.
Du hast einen Vertrag, und willst bis zu deinem letzten Arbeitstag bezahlt werden. Also musst du auch arbeiten. Wenn du dich jetzt "krank schreiben" lässt, könnte das sehr sauer aufstoßen. Du kannst sicher sein, dass das sich bei deinem zukünftigen Arbeitgeber dann ebenfalls sehr negativ auswirken wird.
Wenn du dich unwohl fühlst, kannst du dir bei einem Psychologen beraten und von ihm ein Attest geben lassen, das dir die restliche Arbeitszeit unter den bekannte Umständen nicht weiter ermöglicht!