Nach HGB 84 bei DEVK oder ERGO?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hey ronald23,

also bei der ERGO (bitte nicht verwechseln mit der ERGO Pro als Nachfolger vom ehem. HMI-Struturvertrieb) war ich über 20 Jahre tätig als HGB 84er, damals noch in Ausbildung als Quereinsteigerin bei der HM, später bei der Victoria und dem DAS sowie der DKV! Bei der DEVK blieb es bei einem Vorstellungsgespräch... habe hier leider keine Erfahrungen.

Erst mal ist alles eine Verhandlungssache bei der AD-Tätigkeit als HGB 84er, will heißen: Falls Familie vorhanden, sollte z.B. auf eine spätere Bestandsübertragung nach der Einarbeitung bzw. max. nach 1 Jahr gepocht werden! Als Single ist dies vielleicht noch nicht so gravierend, da die finanziellen Verpflichtungen in der Regel niedriger sind.

Aber es erleichtert den Start ungemein, wenn man/frau eine gewisse Sicherheit für den Berufsstart als Selbsständige/r hat!

Bei den Weiterbildungsmöglichkeiten werden da keine großen Unterschiede sein, du mußt eben die Philosophie deiner Gesellschaft mit gutem Gewissen vertreten können - dies erleichtert dir deine Tätigkeit ungemein.

Hier findest du bestimmt noch viele div. Tipps und Hinweise in der www.azubi-welt.de, besonders wg. der Weiterbildungsmöglichkeiten unter -> Kaufleute -> Allgemeines usw.

Eines solltest du für diese Tätigkeit als AD-ler unbedingt beachten, egal ob Familie oder FreundIn vorhanden: Als Selbstständiger bist du selbst und ständig unterwegs, d.h. deine Freizeitaktivitäten bzw. Familienanschluß wir auf ein Minimum reduziert, falls du erfolgreich sein willst - und nur so kannst du in dieser Branche überleben!

Noch ein Tipp bzw. Rat von mir zum Schluß: Immer auch in die Zukunft blicken und eine Tätigkeit als VersicherungsmaklerIn ins Auge fassen - dies erweitert deinen "Versicherungshorizont" ungemein positiv und erleichtert dir die Geschäfte beim Kunden ungemein, da du als Ausschließlichkeitsvertreter eben immer nur die Vorteile (sowie Nachteile) einer bestimmten Gesellschaft anbieten kannst!

Viel Erfolg bei deiner neuen Tätigkeit wünscht dir eine ehem. Versich.maklerin, z.Zt. in Frührente

Hallo nochmals, habe noch ein Frage hierzu:

Da du ja deine Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen abgeschlossen hast, hättest du doch auch die Möglichkeit, im Innendienst tätig zu sein - oder hast du dich eben auf die Kernqualifikation Beratung und Verkauf spezialisiert???

Gruß siola

@siola55

Ja ich habe mich auf die Kernqualifikation Beratung und Vertrieb spezialisiert.

Danke noch für deinen Stern und einen guten Start als HGB 84er wünsch ich dir!

Wo du hingehen willst, ist dir alleine überlassen. Da kein Mensch weiss, wohin genau du gehst (Also zu welcher Direktion) kann dir auch keiner Angaben zum Betriebsklima oder dergleichen geben.

Wichtig sind eher die Zahlen, Daten und Fakten der Bestände, die du bekommst. Denn das ist das, wovon du leben musst. Zum einen soll da genügend Bestandsprovision laufen, damit du auch leben kannst, wenn du mal kein Neugeschäft schreibst. Zum anderen sollte der Bestand aber auch genügend Potenzial besitzen, dass du noch Neugeschäfte generieren kannst.

Also achte vor allem auf "Kleinigkeiten" wie Rabattkompetenz, Schadenregulierungskompetenz, Beitragsgefüge im Marktvergleich.

Tatsache ist, die Zahlen sehen auf dem Papier immer schöner aus, als sie in Wahrheit sind. Woher kommt der Bestand, den du zu bearbeiten hast? Hat der Vorgänger evtl. gekündigt und geht zu einer anderen Gesellschaft und zieht somit die Kunden mit? Arbeitest du als Juniorpartner? Wird der Bestand dir sofort übertragen oder darfst du nur in dem Bestand arbeiten? Wem musst du von deiner Provision wieviel abgeben? Gibt es genügend Unterstützung von qualifizierten Spezialisten (Leben, Kranken, Gewerbe)?

Das sind alles Dinge, von denen du momentan noch keine Ahnung haben kannst, die dann aber existenziell für dich werden. Ich kenne Leute, die jeweils bei beiden Versicherern arbeiten und gut verdienen. Aber keiner würde zu der anderen Gesellschaft wechseln wollen. Es sind eben auch persönliche Dinge, die einen da leiten.

Ich persönlich würde nie zur ERGO wechseln, da ich einmal einen Vertriebsverantwortlichen im Bereich Leben (Vorstand oder sowas in der Richtung) erleben durfte, der bei der Auftaktveranstaltung in Düsseldorf sagte, dass die Gesellschaft mit Lebensversicherungen keinen Gewinn erwirtschaftet sondern nur draufzahlt. Da versteht man dann zwar die komische Gewichtung der Lebenproduktion, aber so ganz klar wird mir das nicht. Aber das ist jetzt nur meine persönliche Meinung.

Du musst dich so oder so ins kalte Wasser stürzen. Ich kann dir nur raten dort hin zu gehen, wo du das bessere Gefühl hast.

Ganz persönlich rate ich jetzt aber jeden davon ab, ohne eigenen gesunden Bestand, als selbständiger Vertriebler in der Versicherungswirtschaft anzufangen. Zu viele der Aussendienstler verdienen deutlich weniger als in einem Angestelltenverhältnis. Wenn du nicht Minimum 40.000 Euro im Jahr verdienst, dann rentiert es sich auch nicht. Und nur die wenigsten verdienen richtig gut Geld. Leider.

In der Assekuranz gebt es nur noch einige wenige Gesellschaften mit einem angestellten Außendienst.

Bei den Bedingungen für HGB-Vertreter ähneln sich die meisten Unternehmen. Dafür sorgt schon den BVK (Bund der Versicherungskaufleute). Man sollte vor allem darauf achten, dass man nach den 6 Monaten Probezeit nicht mit einem Minus-Saldo raus geht. Ein seriöses Unternehmen, wird dann diesen Saldo ausbuchen.

Weiterbildung ist im eigenen Interesse der Gesellschaften überall geboten. Der HGB-Vertreter muss nicht dafür zahlen, hat aber in diesem Zeitraum auch kein Einkommen.