Mutter schließt Verträge auf Sohn ab, jetzt Eintrag im Schulderregister. Was tun?
Hallo,
Ich schreibe hier im Namen meines Freundes. Ich würde jetzt erst einmal einen groben Überblick über die gesamte Geschichte geben. Mein Freund wohnte von 2011 bis August 2014 bei seinem Vater, zog dann zu seiner Mutter, die seit 2013 in Wohnung 1 wohnte. Im Juni 2015 zog er mit mir zusammen. Kurz nach unserem Zusammenzug bekam er einen Brief von den Stadtwerken mit der Stromrechnung für den Zeitraum November 2014 bis Juli 2015 für Wohnung 1, er sei der Vertragsnehmer. Nach einem persönlichen Gespräch konnte aber geklärt werden, dass er diesen Vertrag nie gemacht hatte, sondern seine Mutter. Diese hat wohl immer noch um die 4000 Euro Schulden bei den Stadtwerken. Danach trudelten weitere Briefe bei uns ein. Empfänger war seine Mutter, jedoch mit unserer Adresse. Sie wohnte ja aber nicht bei uns. Es waren Rechnungen verschiedenster Sachen. Strom, Handy, Klamotten etc. Aber auch eine Vorladung der Polizei war dabei, sowie Briefe vom Gerichtsvollzieher. Wir haben alle Briefe mit dem Vermerk " Person unbekannt und nicht hier gemeldet" zurückgeschickt. Vor ungefähr einem Monat wollte sich mein Freund ein neues Auto kaufen, die sagten ihm aber, er hätte einen negativen Schufaeintrag. Also ist er los, hat sich einen Bonitätsauskunft geholt. In der Schufa ist seit dem 2.3.2017 ein Eintrag im Schuldnerregister vermerkt, dazu eine Verfahrensnummer. Er wusste natürlich von nichts. Wir haben den zuständigen Gerichtsvollzieher ausfindig gemacht, er konnte uns dann sagen, dass es sich um eine Forderung von Vattenfall handelt. Es ginge um 740 Euro ( Stand 13.3.2017). Er hat nie etwas an diese Firma bezahlt, geschweigedenn einen Vertrag abgeschlossen. Diesen hat wohl auch seine Mutter mit seinem Namen abgeschlossen. Im September 2014 wurden außerdem 600 Euro bezahlt. Natürlich nachweislich auch nicht von ihm. Unsere aktuelle Adresse ist Vattenfall, dem Gerichtsvollzieher und dem Inkassounternehmen bekannt. Das Problem ist nur, wir haben niemals Post bekommen.Weder einen Mahnbescheid, einen Vollstreckungsbescheid, noch die Post vom Gerichtsvollzieher, die er persönlich in den Briefkasten getan hat. Das klingt vielleicht merkwürdig, aber es ist so. Wir gehen davon aus, dass jemand diese Briefe geklaut hat. Beweisen können wir natürlich nichts. Durch Telefonate mit Vattenfall konnten wir in Erfahrung bringen, dass es sich um Forderungen von 2012 - 2013 handelt, die letzte gemeldete Adresse, an der dieser Stromanbieter genutzt wurde, war Wohnung 1. Mein Freund war aber nachweislich zu diesem Zeitpunkt nicht in dieser Wohnung gemeldet. Es besteht aber nun dieser Vertrag auf seinen Namen. Gestern waren wir bei einer Rechtsanwältin, da mein Freund die Schulden natürlich nicht bezahlen möchte. Sie sagte uns, der Titel steht fest, da kann man nichts mehr machen. Das Beste wäre, er bezahlt das. Das einzige was sie tun könnte, wäre ein Schreiben zwecks Unterlassung an seine Mutter zu schicken. Hat jemand wertvolle Tipps für uns?
7 Antworten
Ich würde sagen das geht in Die Richtung Identitätsdiebstahl.
Die Frage ist ob dein Freund seine eigene Mutter anzeigen will um im Anschluss den Titel gerichtlich anzufechten, denn dieser ist ja nur zustande gekommen, weil die Mutter Unterlagen unterschlagen hat. Letzteres war ebenfalls strafbar und könnte zur Anzeige gebracht werden.
Ich würde als erstes den Rechtsanwalt wechseln.
Vielleicht hilft das hier:
http://www.juraforum.de/forum/t/widerspruch-gegen-die-einstellung-des-ermittlungsverfahren.131435/
Identitätsdiebstahl ist leider keine Straftat.
Sorry, aber die Mutter kann keine Verträge auf irgendwem abschließen, denn auf einen Vertrag muss dir Unterschrift der Vertragspartner drauf sein, das wäre dann zumindest Unterschriftenfälschung, und damit zumindest der Vertrag ungültig
doch sowas funktioniert bei manchen Verträgen! bei strom zb muss man bloß anrufen
Leider funktioniert das doch. Verträge kann man heute auch einfach online abschließen. Sie hat auch Verträge auf ihre Tochter abgeschlossen. Diese sind aber null und nichtig, da die Tochter noch nicht volljährig ist. Das sieht bei meinem Freund leider anders aus. Er war zum Zeitpunkt des Abschlusses dieser Verträge schon über 18 Jahre alt.
Strafanzeige erstatten. Das klingt sehr hart aber sonst hört das wahrscheinlich nie auf.
Seine Mutter nimmt nicht nur keine Rücksicht auf ihn, sondern ist so skrupellos, dass sie ihn in den finanziellen Ruin treibt.
So kann man das Leben bzw. die Zukunft eines Menschen zerstören.
Auch wenn die eigene Mutter so etwas macht, sollte man keine Hemmungen haben, das Ganze mit Strafanzeigen zu unterbinden.
Da kann nur ein Anwalt helfen.
Eure Rechtsanwältin scheint da sehr lustlos zu sein. Sie soll sich mal etwas mehr Mühe geben oder ist solltet mal eine zweite juristische Meinung einholen.
Ich denke schon, dass da mehr möglich ist.
Ein Termin bei einem anderen Anwalt ist bereits gemacht. Vielen Dank für die Antwort. :)
Ihr müsst die Mutter verklagen. Wen dein Freund nichts unterschrieben hat, hat sie seine Unterschrift gefälscht, das ist Betrug und Urkundenfälschung.
Die jAnwältin glaubt euch nicht, vergesst die...dagegen kann man sehr wohl vorgehen und dieser Titel ist nichtig, da er auf einen Betrug beruht
und dieser Titel ist nichtig, da er auf einen Betrug beruht
Der Titel wäre erst dann anfechtbar, wenn er überhaupt anfechtbar ist, wenn ein RECHTSKRÄFTIGES Urteil eines Strafgerichts gegen die Mutter vorliegt.
Außerdem werden die Gläubiger keine Rücksicht auf einen Strafprozeß und die familiäre Auseinandersetzung von Mutter und Sohn nehmen. Die Forderungen müssen bezahlt werden und der Fragesteller kann sie später in einem Zivilgerichtsprozeß von der Mutter zurückfordern. Das dürfte allerdings aussichtslos sein, da die Mutter kein Geld hat.
Ob man die Gläubiger dazu bewegen könnte, selbst Strafantrag gegen die Mutter zu stellen, entzieht sich meiner Kenntnis. Hierzu sollte der Anwalt befragt werden.
Also aussichtslos ist das vielleicht nicht. Geld hat sie aufjedenfall. Sie hat einen guten Job. Ihre Prioritäten sind nur nicht Miete und Strom, sondern eher Klamotten und diverse anderen Sachen.
Vielen Dank für die Antwort.
Wir haben einen Termin bei einer anderen Anwältin gemacht, der jedoch erst am 26.4. ist. Das Problem ist, dass uns der Gerichtsvollzieher im Nacken hängt und bis 27.4. das Geld möchte. Die Frage ist einfach, kommt er da wieder raus oder ist es besser zu bezahlen.
Wenn er nicht der Verursacher ist, ist er nicht haftbar. Erstmal schriftlich widersprechen, dem Zahlungsbefehl...auf den Anwaltstermin verweisen
Ein Termin bei einem anderen Anwalt ist bereits gemacht.
Angezeigt haben wir sie schon, für die Staatsanwaltschaft stellt das jedoch keinen Betrug dar.