Muss ich Hauptwohnsitz ummelden, wo ich nur anlässlich Pflege Angehöriger sein werde?

5 Antworten

Wie kann ich mich in einem solchen Fall, wenn ich rund um die Uhr persönliche Assistenz leisten muss, finanzieren?!

Du mußt das nicht machen, dafür gibt es ja die Leistungen der Pflegekasse.. als Angehöriger kannst Du auch dafür entlohnt werden bespreche das mit der Pflegekasse

wenn Du dem Arbeitsmarkt nicht weiter zur Verfügung stehen willst entfällt natürlich auch das H4

das fehlende Geld für Deine Whg &&& könntest Du Dir von Deiner Fam geben lassen, wenn die das nicht wollen bleibt Dir nur die Whg. zu kündigen oder unter zu vermieten..

Nein du musst dich nicht ummelden , dein Lebensmittelpunkt ist nicht unbedingt immer der Platz/Ort wo man arbeitet. Beispielsweise kann man in Berlin wohnen und gemeldet sein , aber in Stuttgart arbeiten und 50 Stunden die Woche dort schuften .. Dennoch bleibt dein Lebensmittelpunkt in Berlin .

"Offiziell" wird das kaum möglich sein! Wenn du jemanden hast, der für dich an den Briefkasten geht, ist es technisch zwar irgendwie machbar - aber wie bezahlst du Fahrten zu Terminen beim Amt? Und wenn es "rauskommt", sieht es ganz mies für dich aus! Hartz IV (und auch ALG I) bedeutet, dass du "dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehst" - dort, wo du es beziehst und eben auch kurzfristig! Außerdem ist es nicht Aufgabe des Sozialstaates, eine weitgehend leerstehende Wohnung zu finanzieren - auch wenn ich deine Gründe gut verstehen kann.

Pflegegeld wird bezahlt, damit die entsprechende Person sich eine Pflegekraft leisten kann - also hättest du selbstverständlich Anspruch auf Bezahlung!

Ich frage mich nur, warum du das machen willst... Natürlich verstehe ich, dass dir deine Oma und dein Bruder wichtig sind - aber deswegen alles aufgeben?

Mach dir nichts vor: aus 800km Entfernung findest du in deinem jetzigen Wohnort kaum einen Job! Du kannst dich weder umhören, noch Praktika oder Probearbeit anbieten. Und selbst auf Internetanzeigen kannst du nur verspätet reagieren ("Wann könnten Sie denn vorbeikommen?")...

Deine Oma wird vermutlich nicht nur eine "momentane Krise" haben, und auch dein Bruder wird nicht zwangsläufig selbständiger werden - also überleg dir gut, ob du das als Lebensaufgabe übernehmen willst. Wenn du das einmal getan hast, wird es (emotional) fast unmöglich, da wieder rauszukommen...

Das klingt jetzt unheimlich hart, aber ich würde es an deiner Stelle NICHT machen! Du wirst die Entscheidung so oder so bedauern - ob du in deiner alten Umgebung daran kaputtgehst oder irgendwann alles hinschmeißt und dann noch mehr kritisiert wirst, als wenn du JETZT ablehnst. Weil du es dann als "Versagen" siehst statt als klare Entscheidung FÜR etwas anderes...

Ich rate dir, unbedingt mal eine Sozialberatung aufzusuchen (Diakonie, Caritas, Awo usw.) und dich gründlich zu informieren. Wie die Pflege von kranken/ behinderten Angehörigen geregelt werden KANN. Ob es möglich ist, das als "Fulltime-Job" für dich zu organisieren (dann hättest du einen Arbeitsvertrag mit entsprechenden "Freiheiten", den du auch "normal" kündigen könntest). Oder ob ganz andere Dinge möglich sind: z.B. deinen Bruder in einer Behinderteneinrichtung (vielleicht auch in deiner Nähe) unterzubringen oder deine Oma in einem Heim oder einer "Alten-WG", wo sich andere um sie kümmern...

Du schreibst selber, dass die "Lösung" von deinen Eltern geplant wurde - du bist erwachsen! Das bedeutet nicht nur, dass du "Nein" sagen darfst, sondern v.a. auch, dass du kein Recht hast, dich zu beschweren, wenn du "Ja" sagst!!!

Sprich mit Leuten, die sich damit auskennen und eigene Erfahrungen gemacht haben. Und trenne deine Gefühle von deinem Verstand! Was erst mal logisch und alternativlos klingt, ist nicht immer der beste oder einzige Weg!!!

Wirf DEIN Leben nicht weg! Wenn du einen guten Job findest, kannst du deine Familie (oder diejenigen, die dir was bedeuten) auch aus 800km Entfernung unterstützen!!!

Einerseits ist es prima, wenn die Pflege von Verwandten innerhalb der Familie erledigt werden kann. Andererseits kannst Du aber nicht gezwungen werden, Oma und Bruder zu betreuen. Du bist muendig, hast Deine eigenen beruflichen und gesellschaftlichen Ziele. Offensichtlich fuehlst Du Dich moralisch verpflichtet? Das wird es Dir erleichtern, vernuenftige Regelungen fuer die beiden Hilfebeduerftigen ausfindig zu machen. Helfen - ja, aber die Gesamtverantwortung uebernehmen -NEIN. Spann Versicherungen, karitative Einrichtungen, Sozialamt ein!!

Wie willst du denn erklären, dass du die Pflege durchführst, wenn du 800 km weit weg wohnst?