Müssen ständig Überstunden als Minijobber abgeleistet weden?

8 Antworten

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Also liegt hier Sozialversicherungsbetrug vor. Denn erkennbar ist dieser Job bei kontinuierlichen 20 Überstunden pro Monat kein Minijob mehr.

https://www.haufe.de/personal/entgelt/neu-unvorhersehbares-ueberschreiten-der-minijobgrenze_78_286320.html

http://www.minijobs-aktuell.de/so-koennen-sie-die-minijobgrenze-ueberschreiten/

nani32 
Fragesteller
 25.11.2017, 11:49

Es sind nicht von April 2017 bis November 2017 jeden Monat kontinuierlich 20 Überstunden. Im Juni 2017  26 Überstunden, im Juli 2017  38 Überstunden, im August 2017 mehr als 20 Überstunden, im September 2017  18 Überstunden, im Oktober 2017  12 Überstunden und im November 2017 Minusstunden. Im Dezember 2017 würden es wieder mehr als 20 Überstunden werden. Also liegt hier noch ein Minijob vor? 

nax11  26.11.2017, 19:59
@nani32

Du arbeitest regelmäßig etwa die 1,5-fache Zeit - das ist kein Minijob, sondern eher ein Halbtagsjob.

Ob du deinen Chef zwingen kannst dich sozialversicherungspflichtig nachzuversteuern mußt du einen Juristen fragen. 

Wenn ich mich nicht verschätzt habe und du heute kündigen würdest, könntest du alternativ etwa 1/2 Jahr Lohn nachfordern, also bezahlten Urlaub machen.

wilees  11.12.2017, 16:57
@nani32

Besten Dank für's Sternchen.

So viele Überstunden bei einem 450-Euro-Job?

Überstunden im Mini-Job sollten nur verlangt und geleistet werden, wenn sie nur gelegentlich und/oder durch unvorhersehbare Ereignisse erforderlich sind (Mehrere Mitarbeiter erkrankt, Änderungen im Urlaubsplan u. ä.)

Ein Problem ist, dass die Auszahlung der Überstunden - welche Dir zusteht - Dir und Deinem Chef Ärger bereiten könnten, weil die 450€ Grenze überschritten wird.

An Deiner Stelle würde ich keine Überstunden mehr leisten - Du bist auf 450€-Basis eingestellt und wenn das Deinem Chef nicht ausreicht, ist das nicht Dein Problem.

 

nani32 
Fragesteller
 24.11.2017, 21:31

Ich werde eine schriftliche Benachrichtigung an den Arbeitgeber senden, damit ich etwas in der Hand habe.

Geh doch einfach zum Chef oder Personalleiter und sage, dass du nun bitte eine verbindliche Antwort auf das Überstundenproblem haben möchtest. 

Also dass die Überstunden entweder bezahlt, oder abgebummelt werden können. 

Bei Bezahlung möchtest du dann wissen, wann du mit dem Geld zu rechnen hast, und bei Abbummeln dann, ob du die Überstunden dann noch Zeitnah, also dieses Jahr abbauen kannst. 

Lass dir das am besten dann schriftlich bestätigen. 

nani32 
Fragesteller
 11.12.2017, 16:27

Ich sandte einen Brief ab und wollte erfahren, wie und wann meine Überstunden abgegolten werden sollen. Als Frist gab ich 14 Tage an, bis heute keine Antwort. 

Hast du einen Beleg für deine geleisteten Überstunden?

Wenn nicht, dann bist du auf Goodwill deines Chefs angewiesen. Ob andere, die von deinem Chef abhängig sind, zu deinen Gunsten aussagen ist nicht sehr sicher.

Führe also eine Liste mit deinen täglichen Überstunden. Die läßt du möglichst abzeichnen - wenn dein Chef sich weigert, dann könnt ihr die Liste auch untereinander abzeichnen.

Wenn du so eine Liste hast, dann gehe damit zu deinem Jobcenter und diskutiere das Problem mit deinem Sachbearbeiter.

nani32 
Fragesteller
 26.11.2017, 19:21

der Chef schreibt die Arbeitspläne wöchentlich und Beweise sind da

nax11  26.11.2017, 19:51
@nani32

Dann mach davon Kopien und sprich mit deinem Chef, ob er die Überstunden auszahlt, oder ob du sie abbummeln kannst.

Wenn er sich darauf nicht einläßt, dann gehe zum Jobcenter. Auch wenn die nicht intervenieren, können sie dir die für deinen Fall zuständige Anlaufstelle in deiner Stadt nennen.

Sofern dein Chef mit Kündigung droht, falls du die Überstunden nicht "just for fun" leistest, solltest du dir zuerst einen neuen Job suchen und ihn dann auf Lohnnachzahlung verklagen.

Dein Chef und du hinterzieht Sozialabgaben. Denn bei mehr als 450 Euro sind die Kosten höher als bei einem 450 Euro Job.

Bis du ein super Mitarbeiter macht der Chef was, bist du ne austauschbare Pfeife fliegst du raus.

Sichere "Beweise", schreibt auf welche Kunden du bedienst hast, wer dich Arbeiten sah. Welche Kollegen auch das waren. Wenns vor Gericht geht muss du das beweisen. (FÜR JEDEN TAG)

Am besten suchst du was "Neues" und klagst dann das Geld ein.

nani32 
Fragesteller
 25.11.2017, 11:52

Wir arbeiten immer zu dritt, manchmal sogar zu viert.